Süddeutsche Zeitung

München heute:IAA-Start steht kurz bevor / Der Fall Jérôme Boateng

Lesezeit: 2 min

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Jana Stegemann, München

Der A101 ist der größte Gerichtssaal der Stadt. Hier saßen schon Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und die Rechtsterroristin Beate Zschäpe auf der Anklagebank. Am Donnerstag um 10 Uhr wird Jérôme Boateng, einer der besten deutschen Abwehrspieler des vergangenen Jahrzehnts, hier Platz nehmen müssen. Persönlich, so wie es in Strafprozessen in Deutschland üblich ist.

Der Weltmeister von 2014 und langjähriger FC-Bayern-Spieler ist angeklagt, seiner ehemaligen Lebensgefährtin Gewalt angetan zu haben. Er muss sich wegen des Vorwurfs der einfachen vorsätzlichen Körperverletzung verantworten. Der Vorfall soll sich vor drei Jahren in einem gemeinsamen Urlaub mit den Zwillingstöchtern und Freunden auf einer Karibikinsel ereignet haben.

Unabhängig von diesem Prozess läuft seit Jahren eine gerichtliche Auseinandersetzung um das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die gemeinsamen Töchter, die bis heute bei Boateng in Grünwald leben. Und daneben tobt ein zum Teil öffentlich ausgetragener Kampf um die Deutungshoheit über das Privatleben des Superstars, vor allem auf Instagram.

Denn im Februar 2021 veränderte sich etwas in der öffentlichen Wahrnehmung über den weltberühmten Fußball-Millionär. Als Kasia Lenhardt, ebenfalls eine ehemalige Freundin von Boateng, sich mit 25 Jahren das Leben nahm. Sechs Tage davor hatte Jérôme Boateng ein sehr privates Interview zur Trennung von Lenhardt in der Bild-Zeitung gegeben. Seitdem schweigt Boateng öffentlich.

Doch seitdem mobilisiert auch die sogenannte "kasiaarmee", unzählige Instagram-Nutzer, im Netz gegen Boateng. Zuletzt vergangene Woche, als der Wechsel Boatengs nach Frankreich bekannt wurde. Da fluteten innerhalb weniger Stunden Tausende Kommentare den Instagram-Account seines neuen Clubs Olympique Lyon, versehen mit Hashtags wie: #boykottboateng, #keinvorbild, #justiceforkasialenhardt und #justiceforsherin.

Es tobt mittlerweile eine öffentliche Schlacht um den 33-Jährigen, ausgetragen im Internet und im Boulevard. Letztlich ist die Frage: Ist Jérôme Boateng Täter oder Opfer (SZ Plus)?

DER TAG IN MÜNCHEN

Wie sich die IAA über die ganze Stadt verteilt Auf dem Messegelände können Besucher den "Open Space Extended" besuchen, der Eintritt zu den Veranstaltungsorten in der Stadt ist hingegen frei. Eine Übersicht.

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Bürgerbegehren für 365-Euro-Ticket Eine Initiative will 33 000 Unterschriften für einen günstigeren Nahverkehr in München sammeln. Die grün-rote Mehrheit im Stadtrat hatte die Einführung des Tickets zuletzt aus finanziellen Gründen abgelehnt.

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Neue Unterkunft für geflüchtete Familien in Bogenhausen In Johanneskirchen entsteht eine neue Anker-Dependance. Etwa 300 Menschen sollen dort vorübergehend unterkommen. Doch die Einrichtungen stehen seit Jahren in der Kritik.

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