Süddeutsche Zeitung

München heute:Kabarett in Zeiten der Corona-Krise / Ein etwas anderer 1. Mai

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Oliver Hochkeppel

Selbst die meisten SZ-Journalisten werden kaum mehr wissen, dass Claus von Wagner, inzwischen einer der höchstdekorierten und dank der ZDF-"Anstalt" bekanntesten politischen Kabarettisten der Republik, einmal ein Kollege war. Denn während seines Kommunikationswissenschafts-, Geschichts- und Medienrechtsstudiums Ende der Neunzigerjahre brachte er nicht nur bereits sein erstes Soloprogramm auf kleine Bühnen ("Warten auf Majola" hieß das), er heuerte auch als freier Mitarbeiter bei der Regionalausgabe der SZ für den Norden des Landkreises München an. Aus Unterschleißheim, Kirchheim oder Grasbrunn berichtete er da von treffsicheren Sportschützen, sozial engagierten Zahnärzten oder selbstkühlenden Bierfässern. So richtig blühte er freilich auf, wenn er ein Bruno-Jonas-Buch rezensieren, einen Gerhard-Polt-Auftritt besprechen oder ein Konstantin-Wecker-Interview machen durfte.

Da ich damals selbst Landkreis-übergreifend viel über Kabarett schrieb, lernte ich den jungen Kollegen zwangsläufig kennen und schätzen. Spätestens als ich 2002 erstmals als Kritiker einen Auftritt von ihm besprach - charmanterweise spielte er sein zweites Programm "Der Rest ist Schweigen" in Putzbrunn auf Einladung des CSU-Ortsvereins -, war mir allerdings klar, dass die SZ für ihn nur eine Zwischenstation sein würde. Er war schon mit 24 einfach zu gut im Kabarettfach. Kurz danach eroberte er mit diesem Programm denn auch im Eiltempo die renommierten Bühnen und gewann die ersten Preise - beim "Kabarett-Förderpreis des Bezirks Oberbayern" saß ich selbst in der Jury.

So verfolgte ich nicht nur mit professionellem Interesse, sondern auch mit einer gewissen persönlichen Verbundenheit die steile Karriere des Claus von Wagner, und wie er zusammen mit Max Uthoff in der ZDF-"Anstalt" das totgeglaubte Ensemblekabarett reanimierte und ein überzeugendes neues Format einer Art satirischen Polit-Magazins kreierte. Wie sich die Corona-Krise auf diese Arbeit auswirkt und neue Herausforderungen schafft, können Sie im SZ-Interview lesen, das am Telefon mit einem spazierengehenden Claus von Wagner entstand (SZ-Plus).

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Sterne-Menü to go Auf feine Gerichte muss man auch während der Corona-Krise nicht verzichten. Sogar Gourmetrestaurants bieten Menüs zum Abholen an oder liefern an die Haustür.

39 Polizeieinsätze in der Freinacht Die Polizei musste in der Nacht auf den 1. Mai zu mehreren Einsätzen ausrücken. Trotz Ausgangsbeschränkungen waren es kaum weniger als im Vorjahr.

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