Süddeutsche Zeitung

München heute:Flixtrain ab Juni / Die Polizei und ihr Koks-Taxi / Alte neue Mär von der Weltverschwörung

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Martin Bernstein

Wer einen Blick in die Telegram-Kanäle der Münchner Szene aus Pandemieleugnern, Infektionsschutz-Skeptikern und Impfgegnern wirft, dem verschlägt es schnell die Sprache. Kaum chiffrierte antisemitische Klischees, aber auch offener Judenhass sind dort keine Seltenheit. Und niemand regt sich erkennbar darüber auf, dass judenfeindliche Verschwörungserzählungen gleichberechtigt stehen neben der Ankündigung der nächsten Demo-Termine und Beiträgen, deren Verfasser sich um ihre eigenen Freiheiten und um die Zukunft ihrer Kinder sorgen.

Und nein, das sind keine Ausrutscher. Experten warnen: Antisemitismus ist zum Kitt geworden, der die unterschiedlichen Gruppen vom extremen Flügel der Szene zusammenhält - Verschwörungsideologen und Neonazis, Reichsbürger und Demokratieverächter. Auch auf Münchner Demonstrationen ist das zu beobachten. Gelbe Sterne, "Impfen macht frei", KZ-Häftlingskleidung als Maskerade, Symbole des judenfeindlichen QAnon-Kults, dazu Chiffren wie "Soros", "Rotschild" und "globale Eliten". Teile der Szene geben Juden die Schuld an der angeblichen "Plandemie" - und erklären jeden zum Juden, der ihrer Auffassung nach schuld ist.

Viele, die in den sozialen Medien oder auf der Straße unterwegs sind, denken fraglos nicht antisemitisch. Doch auch sie müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie es dulden, wenn neben ihnen oder unter ihren Augen Überlebende und Opfer der Shoah verhöhnt werden. Warum es sie nicht erschreckt, dass eine Bewegung, die mit Kritik an Infektionsschutzmaßnahmen begann, mittlerweile entscheidenden Anteil daran hat, dass auch in München immer mehr Fälle von Judenhass registriert werden.

DER TAG IN MÜNCHEN

München schläft gut Ein Start-up hat Daten zur weltweiten Schlafqualität zusammengesammelt. Dabei belegt die Landeshauptstadt Platz acht. Der Nachtruhe-Vergleich bietet unterhaltsame Einblicke - etwa wie lange die Münchner im Schnitt pro Nacht schlafen. Zum Artikel

Die Meisterfeier findet nicht statt Die Party auf dem Balkon muss wegen der Corona-Pandemie erneut ausfallen. Ebenso ist kein Empfang im Rathaus vorgesehen. Zum Artikel

Münchens Lehrerinnen und Lehrer müssen auf Impfung warten Die Stadt sieht keine Möglichkeit, Lehrpersonal an weiterführenden Schulen vorzuziehen. Auch der Freistaat stellt keinen extra Impfstoff zur Verfügung - obwohl der Kultusminister eine bevorzugte Impfung in Aussicht gestellt hat. Zum Artikel

Flixtrain-Züge fahren ab Juni wieder - erstmals auch nach München Das Angebot des Unternehmens war Corona-bedingt eingestellt worden. Nun wird der Betrieb mit einem erweiterten Fahrplan aufgenommen. Welche Verbindungen es künftig geben soll. Zum Artikel

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