Süddeutsche Zeitung

München heute:Generationenwechsel im Kleingarten / Dutzende Häuser des Freistaats stehen leer

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Kathrin Aldenhoff

Münchens 79 Kleingartenanlagen sind eine blühende Welt für sich. Einst sollten sie die Selbstversorgung der Bevölkerung in der Stadt sicherstellen, Münchnerinnen und Münchner dort in der Nachkriegszeit ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen können. Heute stillen die Parzellen das Bedürfnis nach ein bisschen eigenem Grün, nach Ruhe, einer Gartenbank, Tomatenpflanzen und selbst geernteten Beeren. Junge Familien träumen von einem Garten, aber viele ältere Menschen wollen ihr Paradies nicht aufgeben. Sie wollen weiter die Ruhe an dem Fleckchen Erde genießen, in das so viel Zeit und Arbeit, so viel Herzblut geflossen ist.

Das wäre nicht weiter schlimm, gäbe es nicht auch bei den Kleingärten das typische Münchner Problem: Es gibt nicht genug für alle. 8700 Parzellen sind es für mehr als 1,5 Millionen Münchnerinnen und Münchner. Der Kleingartenverein Südwest 54, im Süden von München an der Isar gelegen, startet nun ein Experiment, um das Problem anzugehen: einen Generationengarten (SZ Plus). Eine Parzelle, die ein Ehepaar Anfang des Jahres nach 40 Jahren aufgegeben hat, wird nicht mehr von einer Person, einem Paar oder einer Familie bewirtschaftet, sondern von vielen verschiedenen Menschen. Von alten und jungen gemeinsam.

Christina von Hehn, 47 Jahre, Mutter von zwei Töchtern, ist seit zwei Jahren die Vorsitzende des Vereins, und für sie ist das die Gelegenheit, aus den gängigen Kleingarten-Klischees auszubrechen. Der Vorstand in ihrem Verein ist deutlich jünger geworden, nun soll die ganze Anlage jünger werden, bunter und diverser. Im Kleinen klappt das schon: Zum Beispiel, wenn die 84-jährige Gartlerin ihren 39-jährigen Nachbarn nach Tipps fragt und dieser mit seinen Gartenbildern Hunderte auf Instagram begeistert. Und der so diese kleine, blühende Welt der Kleingärten für viele andere öffnet.

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