Faust und eine queere Traviata

Goethes Faust unter freiem Himmel in Dorfen war das Kulturereignis des Jahres im Landkreis Erding. 

6000 Menschen erlebten das Spektakel am Unteren Markt in Dorfen. Doch es ist noch viel mehr passiert in diesem Kulturjahr  2023. Ein Rückblick in Bildern.

Faust und eine queere Traviata

Goethes Faust unter freiem Himmel in Dorfen war das Kulturereignis des Jahres im Landkreis Erding. 

6000 Menschen erlebten das Spektakel am Unteren Markt in Dorfen. Doch es ist noch viel mehr passiert in diesem Kulturjahr  2023. Ein Rückblick in Bildern.

29. Dezember 2023 - 3 Min. Lesezeit

Das Kulturjahr 2023 im Landkreis Erding hatte viele Höhepunkte. Es wurde gefeiert, gestaunt und immer wieder begeistert applaudiert ob der besonderen Leistungen der Kulturschaffenden im Landkreis Erding. 

Vieles war auch preiswürdig in diesem Jahr.

So erhielt der Dorfener Zeichner, Bildhauer und Kunsttherapeut Albin Zauner im März einen Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung für seine Graphic Novel „Im Demenzlabyrinth“.

In surrealen Bleistiftzeichnungen erzählt er, wie sich die Welt eines Demenzkranken auflöst. Mit der Art, wie sich Albin Zauner dem Komplex der Demenzerkrankung nähert, nicht beschreibend von außen, sondern einfühlsam von innen, ist ihm etwas Besonderes gelungen.

Die Geschichtswerkstatt Dorfen ließ sich bei der Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit nicht abwimmeln und zurechtweisen. Sie bohrte immer wieder nach und brachte vieles ans Licht – das wurde mit dem Hauptpreis des Tassilo-Kulturpreises der Süddeutschen Zeitung gewürdigt.

Das Team der Geschichtswerkstatt veranstaltete einen großen Themenabend zur NS-Zwangsarbeit in Dorfen. Mindestens 700 Frauen, Kinder und Männer wurden hierher verschleppt, um die Kriegswirtschaft am Laufen zu halten. Das soll nicht vergessen werden.

Die Dorfener Inszenierung von Verdis „La Traviata“ hat im April queere Operngeschichte geschrieben. Die Hauptrolle der Violetta Valery sang und spielte der israelische Counter-Tenor, Schauspieler und Drag-Performer Uri Elkayam. Das Opera Incognita-Team hat mit der ersten queeren Traviata einen Volltreffer gelandet.

Zur 1250-Jahr-Feier gab es im Sommer drei große Open-Air-Konzerte mitten in Dorfen. Der historische Stadtraum wurde zu einer einzigen großen Kulturstätte.

Zu den Auftritten von Helge Schneider, Martina Schwarzmann und dem Herbert-Pixner-Projekt in der Altstadt kommen 4300 Besucherinnen und Besucher. Das hatte es zuvor noch nie gegeben.

Im Mai und im Oktober wurden zwei Aktionen des 2019 verstorbenen Malers und Aktionskünstlers Rudolf L. Reiter vollendet. Aus Island kehrten zwei bemalte Leinwände, die in einer Vulkanspalte hingen, zurück nach Erding.

Im Herbst wird das Verpackungs-Rätsel „Mit der Seele sehen“ im Museum Erding gelüftet. Verborgene Kunst galt es da zu erspüren.

Die große Produktion der Volksspielgruppe Altenerding „Achtung Deutsch!“ wurde zu einem herrlich komischen Spiel um Vorurteile und Klischees. Ein großer Spaß mit tollen Darstellern unter der Regie von Renate Eßbaumer und Manuela Schieder.

Die Kulturpreise des Landkreises 2023 gingen an Gerhard Nußrainer und Sebastian Brandl, den Reithofener Zwoagsang, und den Archäologischen Verein. Als Festredner sprach Staatsintendant Andreas Beck im Klement-Saal in Isen.

Ein Stolperstein erinnert in Erding fortan an Josef Berglehner (1910-1964), KPD-Mitglied und von 1939 bis 1945 durchgehend im KZ. Eine Entschädigung für seine in der Haft zerstörte Gesundheit hat er bis zu seinem Tod nie erhalten.

18 Schüler und Schülerinnen des KAG Erding haben sich in einem P-Seminar mit seinem Leben befasst. Die offizielle Veranstaltung zur Verlegung des Stolpersteins wurde für alle Beteiligten zu einem berührenden Erlebnis.

So erhielt der Dorfener Zeichner, Bildhauer und Kunsttherapeut Albin Zauner im März einen Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung für seine Graphic Novel „Im Demenzlabyrinth“.

In surrealen Bleistiftzeichnungen erzählt er, wie sich die Welt eines Demenzkranken auflöst. Mit der Art, wie sich Albin Zauner dem Komplex der Demenzerkrankung nähert, nicht beschreibend von außen, sondern einfühlsam von innen, ist ihm etwas Besonderes gelungen.

Die Geschichtswerkstatt Dorfen ließ sich bei der Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit nicht abwimmeln und zurechtweisen. Sie bohrte immer wieder nach und brachte vieles ans Licht – das wurde mit dem Hauptpreis des Tassilo-Kulturpreises der Süddeutschen Zeitung gewürdigt.

Das Team der Geschichtswerkstatt veranstaltete einen großen Themenabend zur NS-Zwangsarbeit in Dorfen. Mindestens 700 Frauen, Kinder und Männer wurden hierher verschleppt, um die Kriegswirtschaft am Laufen zu halten. Das soll nicht vergessen werden.

Die Dorfener Inszenierung von Verdis „La Traviata“ hat im April queere Operngeschichte geschrieben. Die Hauptrolle der Violetta Valery sang und spielte der israelische Counter-Tenor, Schauspieler und Drag-Performer Uri Elkayam. Das Opera Incognita-Team hat mit der ersten queeren Traviata einen Volltreffer gelandet.

Zur 1250-Jahr-Feier gab es im Sommer drei große Open-Air-Konzerte mitten in Dorfen. Der historische Stadtraum wurde zu einer einzigen großen Kulturstätte.

Zu den Auftritten von Helge Schneider, Martina Schwarzmann und dem Herbert-Pixner-Projekt in der Altstadt kommen 4300 Besucherinnen und Besucher. Das hatte es zuvor noch nie gegeben.

Im Mai und im Oktober wurden zwei Aktionen des 2019 verstorbenen Malers und Aktionskünstlers Rudolf L. Reiter vollendet. Aus Island kehrten zwei bemalte Leinwände, die in einer Vulkanspalte hingen, zurück nach Erding.

Im Herbst wird das Verpackungs-Rätsel „Mit der Seele sehen“ im Museum Erding gelüftet. Verborgene Kunst galt es da zu erspüren.

Die große Produktion der Volksspielgruppe Altenerding „Achtung Deutsch!“ wurde zu einem herrlich komischen Spiel um Vorurteile und Klischees. Ein großer Spaß mit tollen Darstellern unter der Regie von Renate Eßbaumer und Manuela Schieder.

Die Kulturpreise des Landkreises 2023 gingen an Gerhard Nußrainer und Sebastian Brandl, den Reithofener Zwoagsang, und den Archäologischen Verein. Als Festredner sprach Staatsintendant Andreas Beck im Klement-Saal in Isen.

Ein Stolperstein erinnert in Erding fortan an Josef Berglehner (1910-1964), KPD-Mitglied und von 1939 bis 1945 durchgehend im KZ. Eine Entschädigung für seine in der Haft zerstörte Gesundheit hat er bis zu seinem Tod nie erhalten.

18 Schüler und Schülerinnen des KAG Erding haben sich in einem P-Seminar mit seinem Leben befasst. Die offizielle Veranstaltung zur Verlegung des Stolpersteins wurde für alle Beteiligten zu einem berührenden Erlebnis.

Text & Storytelling: Florian Tempel, Redaktion: Birgit Goormann-Prugger, Redaktion Storytelling: Katja Schnitzler