Süddeutsche Zeitung

München heute:Fünf Bürgermeisterinnen im Interview / Hintergründe zum Stromausfall

Lesezeit: 2 min

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ulrike Heidenreich, München

Das hat wohl jede Frau schon einmal erlebt: Man sitzt in einer Besprechungsrunde, hat den geschätzten männlichen Kollegen, der das gleiche Aufgabengebiet betreut, neben sich und dann geht es los. Der Mann gegenüber am Tisch aus der anderen Abteilung konzentriert sich ausschließlich auf den Kollegen neben einem, schaut ihn bei Rückfragen an, holt nur bei ihm Expertise ein - obwohl man doch gerade gemeinsam ziemlich erfolgreich die Powerpoint-Präsentation gesteuert hat. Die Frau im Raum ist manchmal Luft. Der Mann per se scheint kompetenter zu sein.

Über dieses Verhaltensmuster gibt es unzählige wissenschaftliche Abhandlungen. Geschenkt, mühsamer Stoff. Denn diese verwunderlichen Vorgänge geschehen nicht nur bei Besprechungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Versicherungen und, meinetwegen, Schraubenfabriken. Auch wirklich mächtige Frauen erleben dies. Christine Strobl etwa. Sie war immerhin 14 Jahre Bürgermeisterin der Stadt München. Bei dieser einflussreichen Rathaus-Chefin einen Termin zu bekommen, ist nicht einfach. Und was passiert? Immer wieder redeten Gäste eher mit ihrem Mitarbeiter als mit ihr. "Einmal war es so extrem, dass ich dem Gast gesagt habe, wenn er das nächste Mal mit meinem Mitarbeiter sprechen möchte, solle er doch gerne einen Termin mit ihm ausmachen, ich wäre dann nicht mehr dabei", erzählt die SPD-Politikerin.

Meine Kollegin Anna Hoben und ich haben alle fünf Frauen, die jemals Bürgermeisterinnen im Münchner Rathaus waren oder es aktuell sind, getroffen. Zu einem Gespräch ü ber Macht, über Geld, über Männer und Frauen, über Erfolge (SZ-Plus). Im imposanten kleinen Sitzungssaal des Rathauses haben wir Christine Strobl (SPD), Gertraud Burkert (SPD), Katrin Habenschaden (Grüne), Verena Dietl (SPD) und Sabine Csampai (Grüne) versammelt, natürlich unter Corona-Vorsichtsmaßnahmen. Sabine Csampai war per Video zugeschaltet - denn sie, die vor 31 Jahren die erste Frau als Bürgermeisterin im Münchner Rathaus war und es gewagt hatte, während ihrer Amtszeit auch noch ein Baby zu bekommen, lebt inzwischen ziemlich entspannt in Italien, in der Maremma.

Meine Kolleginnen, die SZ-Fotografin Alessandra Schellnegger, die Redakteurinnen und Digital-Expertinnen Lisa Sonnabend und Katja Schnitzler sowie Jana Jöbstl, die das Erscheinungsbild der Münchner SZ-Redaktion auf allen Social-Kanälen steuert, haben das knapp zwei Stunden währende Gespräch wunderbar in Szene gesetzt. Freuen Sie sich darauf. Und freuen Sie sich auf die Antworten auf die letzte Frage - nämlich wann München endlich eine Oberbürgermeisterin haben wird. So viel sei verraten: Lange dauert's nicht mehr ...

DER TAG IN MÜNCHEN

Stromausfall in München - Polizei schließt Brandstiftung nicht aus 20 000 Wohnungen in Haidhausen, Ramersdorf und Berg am Laim waren am Freitagmorgen ohne Strom. In Läden sind Kühlketten unterbrochen, Apotheken müssen Medikamente wegwerfen. Die Stadtwerke hoffen, am Wochenende wieder alle Kunden versorgen zu können.

Kaum Entspannung auf den Intensivstationen Bei den aktuell sinkenden Neuinfektionen sollte man meinen, dass sich die Lage in den Krankenhäusern verbessert - doch so einfach ist es leider nicht.

Demonstranten harren im Forst Kasten aus Die Rodung und Auskiesung von knapp zehn Hektar Wald sind von der Stadt beschlossen. Aufgeben wollen Naturschützer und Klimaaktivisten aber nicht.

Stadt kämpft für bezahlbare Mietwohnungen Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat Regelungen der Zweckentfremdungssatzung gekippt. Nun kündigt das Sozialreferat eine Popularklage an.

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