Oktoberfest 2023

Wo welches Wiesn-Zelt steht - und was es bietet

Die 18 großen Bierzelte auf dem Oktoberfest in Kurzporträts - und wer sich in welchem wohlfühlt: vom Hofbräu-Festzelt über die Fischer-Vroni bis zur Ochsenbraterei.

Oktoberfest 2023

Wo welches Wiesn-Zelt steht - und was es bietet

Die 18 großen Bierzelte auf dem Oktoberfest in Kurzporträts - und wer sich in welchem wohlfühlt: vom Hofbräu-Festzelt über die Fischer-Vroni bis zur Ochsenbraterei.

Von Katharina Haase, Hanna Eiden, Julia Kraus, Franz Kotteder, Ana Maria März und Katja Schnitzler
11. September 2023

Marstall

Am Pferdegespann auf dem Dach erkennt man das Marstall-Festzelt der Familie Able gleich rechts neben dem Haupteingang. Es erinnert damit an das Pferderennen, das bei der ersten Wiesn im Jahr 1810 zu Ehren der Hochzeit von Kronprinz Ludwig und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen veranstaltet wurde.

Der Marstall löste 2014 das Hippodrom ab. 3200 Sitzplätze gibt es im Inneren, 880 außen. Das Zelt ist barrierefrei zugänglich, es werden auch Rollstuhl-gerechte Reservierungsplätze angeboten. 

Der Marstall will zudem besonders familienfreundlich sein. Es gibt Wickeltische, Platz für Kinderwagen in den Gängen und eine Kinder-Speisekarte. 

Abends wird im Zelt dann Party gemacht. Dazu wird Bier der Spaten-Brauerei ausgeschenkt.

Mehr Infos gibt es unter www.marstall-oktoberfest.de

Fischer-Vroni

In so manches Bierzelt geht man, um sich einen Rausch anzutrinken – nicht so in der Fischer-Vroni. Hier schaut man vorbei, wenn man Hunger hat. Die Steckerlfische haben inzwischen weltweiten Ruf erlangt.

Schon der Anblick der 15 Meter langen Reihe aufgespießter Fische über dem Grill lässt hungrigen Wiesnbesuchern das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Vom Steckerlfisch bis zum opulenten Fischteller gibt es hier alles. Die Fischer-Vroni ist eines der kleinsten Wiesnzelte. Innen gibt es etwa 3100 Sitzplätze, im Freien nochmal 700.

Gut, dass es die Fische nicht nur im Zelt, sondern auch draußen oder zum Mitnehmen gibt. Im Zelt allerdings können alle, die nicht nur Hunger, sondern auch Durst haben, auch eine Mass Augustiner kaufen.

Am zweiten Wiesnmontag trifft sich traditionell die queere Szene in der Fischer-Vroni zur „Prosecco-Wiesn“. Die Fischer-Vroni gab es übrigens tatsächlich. Philippine Winter, die Frau des Gründers Karl Winter, wurde so genannt. Ihr Enkel Hans Stadtmüller ist heute der Wirt des Zelts.

Mehr Infos zum Zelt gibt es auf www.fischer-vroni.de.

Armbrustschützen-Festzelt

Schützenvereine aus ganz Bayern haben im Armbrustschützen-Zelt ihr Wiesn-Zentrum, die Stimmung prägen: Gemütlichkeit und Gaudi. Und das Essen gilt als Geheimtipp.

Höhepunkt im Zelt ist das Oktoberfest-Armbrust-Landesschießen. Seit 1895 hat das Zelt eine eigene Schützenanlage. Jedes Jahr wird hier auch das beliebte Prominenten-Armbrustschießen ausgetragen. Tradition ist auch: Die Wirtsfamilie Inselkammer lädt jedes Jahr 200 Münchner Seniorinnen und Senioren zu einem kostenlosen Wiesn-Besuch ein.

Die Armbrustschützen-Festhalle hat 5820 Plätze innen und 1600 außen. Das Bier kommt von der Paulaner-Brauerei.

Mehr zu Zelt und Preisen unter www.armbrustschuetzenzelt.de.

Ochsenbraterei

Hier gibt’s deftige Kost, besonders beliebt ist die Ochsensemmel. Schon vor dem Eingang begegnet man seinem späteren Essen – dort dreht sich ein überdimensionaler Ochs am Spieß, wenn auch nur aus Plastik. Für alle, die mehr über ihr Essen wissen wollen: Jeder Ochse wird hier mit Name und Gewicht an die Tafel geschrieben.

Mehr als 125 Ochsen kommen während der Wiesn auf die Tische. In der Ochsenbraterei bekommt man aber nicht nur Fleisch, sondern auch vegetarische oder vegane Gerichte.

Abends wird – wie überall – gefeiert. Doch gerade am Wochenende sollte man sich schon frühzeitig um seine Plätze kümmern. 5900 Wiesn-Besucher passen in die Ochsenbraterei, etwa 1640 haben Platz im Außenbereich. Das Bier liefert die Spaten-Brauerei.

Mehr Infos und Speisekarte unter www.ochsenbraterei.de

Hofbräu-Festzelt

Dass sich der bayerische Staat eine eigene Brauerei leistet? Interessant. Dass diese Brauerei aus München ein Zelt auf dem Oktoberfest betreibt? Nur logisch. Dass dieses quasi staatliche Zelt aber das Epizentrum der Feier-Eskalation ist, mag dann doch etwas verwundern. Nirgendwo auf dem Oktoberfest wird der Exzess stärker zelebriert als im Hofbräu-Zelt.

Der Grund liegt am internationalen Publikum, das vom Namen angelockt wird. Drinnen wacht ein überlebensgroßer Engel Aloisius über das feiernde Volk unter ihm.

Die Leute trinken Bier in Massen und tanzen ausgelassen zur Wiesn-Partymusik - vor allem im Stehbereich des zweitgrößten Wiesnzelts (der fasst allein schon 1000 Personen).

Wer feiern und Leute aus aller Welt kennenlernen will, ist hier richtig und findet rasend schnell Gleichgesinnte.

Nach 18 Tagen Dauerexzess kommt es hier am letzten Abend zu den wohl schönsten Szenen des Oktoberfests. Wie in jedem Wiesn-Zelt gibt es auch im Hofbräu-Zelt ein festes Abschiedsritual zum finalen Schankschluss.

Dann klettern die Bedienungen auf die Bierbänke, zünden Wunderkerzen an und das ganze Zelt singt im Schummerlicht zu "Angels" von Robbie Williams mit.

Das Zelt hat wochentags von 10 bis 23.30 Uhr geöffnet, an Wochenenden und am 3. Oktober bereits ab neun Uhr. Schankschluss ist um 22.30 Uhr. Es bietet Platz für 9992 Personen (davon 3022 Plätze im Biergarten und 1000 Stehplätze).

Es ist die einzige Festhalle, in der Hofbräu-Bier getrunken wird.

Mehr Infos unter https://www.hb-festzelt.de

Augustiner-Festhalle

Es ist das Wohlfühl-Zelt auf der Wiesn. Gemütlichkeit und Freundlichkeit stehen hier an erster Stelle. Sogar der größte Stress bringt die Bedienungen meist nicht aus der Ruhe. Beliebt ist das Zelt deshalb vor allem bei den eingesessenen Münchnerinnen und Münchnern.

Im Augustiner kommen während der Wiesn mehr als 200 Stammtische zusammen.

Das Bier kommt noch aus traditionellen Holzfässern und ist, so sagen manche Münchner, das beste Bier überhaupt - und stammt in diesem Zelt natürlich von der Augustiner-Brauerei.

Die Festhalle hat 6000 Plätze innen und 2500 außen. Für Raucher gibt es spezielle Bereiche.

Mehr Infos finden Sie unter www.festhalle-augustiner.com.

Hacker-Festzelt

Im Hackerzelt trifft sich die Jugend, um zu feiern. Aber auch gstandene Trachtler fühlen sich hier wohl. Nicht umsonst gibt's nur hier den echten Himmel der Bayern.

2016 wurde das Zelt neu gebaut. Wie schon im alten Zelt hat im neuen das Atelier Rudi Reinstadler die gesamten Seitenwände so mit München-Motiven bedeckt, dass die Stadtansichten nach oben direkt in den blauen Himmel übergehen.

Wer einen Platz unterm Himmelszelt bekommen will, muss früh dran sein. Im Hacker-Festzelt haben 6830 Gäste Platz, dazu kommen noch 2500 Plätze im Außenbereich. Ausgeschenkt wird natürlich Hacker-Pschorr.

Mehr Infos zum Hacker-Zelt gibt es auf www.hacker-festzelt.de.

Pschorr Festzelt Bräurosl

Die Bräurosl ist mit einer Gesamtkapazität von rund 8250 Plätzen, davon 1760 außen, nicht nur eines der größten, sondern mit einer Firsthöhe von 15 Metern auch das höchste Wiesnzelt. Benannt ist sie nach der einstigen Wirtstochter Rosi Pschorr, die bei den Gästen für ihre Schönheit berühmt gewesen sein soll. Hacker-Pschorr ist demnach auch das Bier, das hier ausgeschenkt wird, zu essen gibt es typisch bayerische Schmankerl sowie fleischfreie Gerichte, sodass auch Vegetarier satt werden.

Die Bräurosl wird seit 2022 von Festwirt Peter Reichert betrieben, der dem Zelt einen neuen und modernen Anstrich verpasst hat. Tagsüber setzt Reichert zur Unterhaltung der Gäste auf die Festkapelle Josef Menzl, abends dürfen „Erwin und die Heckflossen“ mit Partymusik an den Start.

Eine besondere Tradition in der Bräusrosl ist der „Gay Sunday“ am ersten Wiesnsonntag, den der schwule „Münchner Löwen Club“ 1977 ins Leben gerufen hat. Noch immer reserviert der Club 600 Plätze auf der Galerie. Wer keine Reservierung hat und trotzdem am “Gay Sunday” teilnehmen will, sollte früh da sein. Die Feierwilligen der schwulen Szene stehen teilweise schon lange vor Zeltöffnung Schlange, um Teil des Events sein zu können.

Mehr zu Zelt und Preisen erfahren Sie unter www.braeurosl.de.

Schottenhamel-Festhalle

Das Schottenhamel-Zelt mag so mancher Wiesn-Besucher als wichtigstes auf dem Oktoberfest sehen - denn hier hat alles begonnen und hier zapft alljährlich der Münchner Oberbürgermeister das erste Fass an.

Das Schottenhamel-Zelt mag so mancher Wiesn-Besucher als wichtigstes auf dem Oktoberfest sehen - denn hier hat alles begonnen und hier zapft alljährlich der Münchner Oberbürgermeister das erste Fass an: Nach dem Einzug der Wiesn-Wirte ruft er in dem ältesten Zelt auf dem Festplatz um Punkt 12 Uhr mittags: "Ozapft is!" Obwohl der Schottenhamel somit natürlich das wichtigste Zelt ist - was die erste Mass betrifft, hat jede Festhalle auf der Wiesn ihr ganz eigenes Anzapfritual.

Erst wenn diese Worte gesprochen sind, dürfen auch die anderen Wirte mit dem Ausschank beginnen. Etwa 9000 Besucher im Innen- und Außenbereich haben im Schottenhamel Platz - und weil sich hier vor allem die Münchner Jugend trifft, gilt der Flirtfaktor als besonders hoch.

Ausgeschenkt wird Bier von Spaten-Bräu.

Mehr Infos unter festhalle-schottenhamel.de

Löwenbräu-Festzelt

Das Löwenbräu-Festzelt ist beliebter Treffpunkt, vor allem auch bei - wie sollte es anders sein - den Spielern und Fans des TSV 1860 München, den „Löwen“. Und keine Sorge, der 4,5 Meter große Löwe, der den Eingang bewacht, brüllt zwar tatsächlich, ist aber ansonsten ganz brav.

Platz gibt es hier für 5700 Gäste, im Biergarten draußen haben nochmal 2800 Besucher Platz. Das Bier, das dort getrunken wird, stammt selbstverständlich von Löwenbräu.

Mehr Infos auf www.loewenbraeuzelt.de

Paulaner-Festzelt

Gemütlichkeit drinnen und ein Garten im Süden des Zelts, auf den die warme Herbstsonne scheint – was will man mehr? Das Paulaner-Festzelt ist mit seinen 6385 Plätzen eines der großen Zelte. Der sonnige Biergarten bietet Platz für weitere 1980 Menschen.

Schon von Weitem sieht man, was hier im Mittelpunkt steht: Der überdimensionale Paulaner-Masskrug, der den Eingang des Zelts schmückt, ist kaum zu übersehen.

Auch die Prominenz aus der Nachbarschaft zeigt sich gern im früheren "Winzerer Fähndl", in dem das Mitsingen zum Programm gehört. So gelten auch hier die Spieler des FC Bayern München als Stammgäste. Natürlich wird Bier der gleichnamigen Brauerei ausgeschenkt.

Mehr Informationen gibt es unter paulanerfestzelt.de.

Schützen-Festzelt

Das Schützen-Festzelt ist bei der Münchner Jugend genauso beliebt wie bei traditionsbewussten Bayern. Auch Familien kommen gerne, besonders zur traditionellen Mittags-Wiesn. Vor allem am Wochenende muss man aber früh dran sein, sonst bekommt man keinen Platz mehr am Fuße der Bavaria.

Die Gäste im Schützenzelt stammen vor allem aus München und dem Umland. Die Besonderheit: An 110 Schießständen gibt es hier das traditionelle Oktoberfestschießen. Unter der rot-grün-gelben Decke haben 5100 Gäste Platz, im Biergarten nochmal 1235.

Ein Gast schaut gerne vorbei und schwingt dann ebenso gerne den Dirigierstab: Arnold Schwarzenegger. 

Das Bier, das im Schützenzelt getrunken wird, kommt von Löwenbräu.

Mehr Infos unter www.schuetzen-festzelt.de.

Kufflers Weinzelt

Wer sagt denn, dass es immer Bier sein muss auf der Wiesn? Im Weinzelt gibt es natürlich Weine sowie verschiedene Sekt- und Champagner-Sorten. Wiesnbier gibt es nicht – nur Weißbier, und das auch nur bis 21 Uhr.

Statt auf Bierbänken sitzt man hier in Boxen mit Sitzbänken mit Rückenlehne beziehungsweise steht darauf. Gefeiert werden darf hier bis ein Uhr nachts.

Die Wirte des Weinzeltes sind die Kufflers. Das kulinarische Angebot profitiert deshalb sehr von den Münchner Restaurants der Kuffler-Gruppe – zum Beispiel das Seehaus im Englischen Garten - die im Zelt für das Essen sorgen.

Insgesamt hat das Weinzelt 1920 Plätze drinnen und noch 580 draußen.

Mehr Infos finden Weinliebhaber auf www.weinzelt.com.

Käfer Wiesn-Schänke

Käfers Wiesn-Schänke ist das Promizelt schlechthin. Hier lassen sich die Fußballstars des FC Bayern, Boris Becker oder Cathy Hummels gerne blicken, dazu weitere A-, B- oder Z-Promis.

Die Münchner Prominenz bleibt hier weitgehend unter sich. Im Zelt haben gerade einmal 1500 Leute Platz. Im Außenbereich gibt es noch etwa 2000 weitere Sitzplätze.

Michael Käfers Wiesn-Schänke ist bis 0.30 Uhr geöffnet. Zu später Stunde aber verschafft einem oft nur noch ein bekannter Name Einlass ins Zelt.

Neben Paulaner-Bier gibt es hier auch einiges an Wiesn-Spezialitäten aus dem Käferschen Feinkost-Imperium.

Mehr Infos zur Wiesn-Schänke auf www.feinkost-kaefer.de/wiesn-schaenke

Festzelt Tradition (Oide Wiesn)

Manch Einheimischer hat jahrelang einen weiten Bogen um die Wiesn gemacht: zu voll, zu laut, zu kommerziell. Doch seit 2010 das 200-jährige Bestehen des Oktoberfests mit der Oidn Wiesn gefeiert wurde, gibt es eine Alternative: Hier, am separierten Gelände (Achtung: vier Euro Eintritt, bis 14 Jahre nur zwei Euro), lässt es sich etwas geruhsamer feiern. Manch einer hat so seine Liebe zum Oktoberfest wiederentdeckt.

Das Festzelt Tradition, das größte Bierzelt auf der Oidn Wiesn, wirbt mit dem Spruch "Zurück zur Gemütlichkeit". Und das völlig zu Recht: Hier gibt es traditionelle Blasmusik, Bier aus Steinkrügen und echte Goaßlschnoizer. (Für alle Nicht-Bayern: Das sind Burschen in Tracht, die ihre Peitschen im Takt schnalzen lassen.)

Viele Besucher kommen in echter Tracht, nicht in Billigdirndln.

Kulinarisch ist alles - wie der Name vermuten lässt - sehr traditionell gehalten: Brotzeit- und Wurstgerichte, Steckerlfisch, Hendl, Schweinshaxe und alle erwartbaren bayerischen Klassiker. Für Vegetarier und Veganer gibt es ein paar wenige Gerichte.

Das Bier der Augustiner-Brauerei kommt hier nicht aus einem Stahltank, sondern wird aus Holzfässern gezapft. Im Festzelt Tradition ist Platz für 5000 Personen und für weitere 3050 im Biergarten. Geöffnet hat es ab 10 Uhr, Schankschluss ist um 22.30 Uhr.

Mehr Infos unter http://www.oktoberfestzelt-tradition.de

Museumszelt (Oide Wiesn)

Man kann sich darüber streiten, ob das Museumszelt nun zu den klassischen Bierzelten auf dem Oktoberfest gehört, oder nicht. Vom Charakter her ist es eher ein musealer Ort für Exponate der Münchner Schausteller-Stiftung. Allerdings gibt es auch einen Gastrobereich mit Ausschank.

Genau das macht das Museumszelt zu einem Geheimtipp: Wenn scheinbar alle Zelte auf der Theresienwiese schon wegen Überfüllung geschlossen sind, dann lohnt es, hier einen Blick hereinzuwerfen.

Denn bis sich hierher in den hintersten Winkel der Oidn Wiesn die Massen verirren, muss so einiges geschehen. Dabei werden auch die Kinder hier bedacht. Von Montag bis Freitag findet zwischen 11 Uhr und 15 Uhr ein buntes Programm für die jüngeren Wiesn-Besucher statt.

Zu essen bietet das Museumszelt bayerische Schmankerl wie Zwiebelfleisch oder Schweinebraten. Das Bier kommt von der Spaten-Brauerei und wird im Steinkrug serviert, Ausschank ist von 10 bis 22.30 Uhr.

Mehr Infos zur Gastronomie unter https://www.museumszelt-oidewiesn.de, zum Zelt an sich samt kostenlosem Kinderprogramm hier.

Zur Schützenlisl (Oide Wiesn)

Die "Schützenlisl" alias Coletta Möritz als Postkartenmotiv

Nun ist sie also schon zum zweiten Mal auf der Oidn Wiesn, die Lisl – dort, wo früher die kleine Schönheitskönigin stand, ist jetzt das Volkssängerzelt Schützenlisl zu Hause. Geführt wird es von Lorenz Stiftl und seiner Frau Christine. Die Stiftls sind schon seit mehr als 20 Jahren auf dem Oktoberfest und hatten zuvor auf der großen Wiesn das kleine Zelt Zum Stiftl, links vom Löwenbräuzelt.

Aus der Königin ist also eine Bürgerliche geworden, was im Sinne einer Demokratie ja nur von Vorteil sein kann. Von der Statur hat sie sich aber nicht verändert, es handelt sich tatsächlich weitgehend um das gleiche Zelt. Allerdings ist es erheblich umdekoriert worden. Exakt 1396 Gäste haben drinnen Platz, noch einmal 400 weitere draußen im Biergarten.

Statt Hofbräubier gibt’s jetzt Augustiner; das Musikprogramm stellt die Volksmusikantin Traudi Siferlinger zusammen, bekannt unter anderem durch die BR-Fernsehsendung Wirtshausmusikanten beim Hirzinger.

Es ist eine bunte Mischung aus Altbewährtem wie den Dellnhauser Musikanten und Neulingen wie der Werdnfoiser Woifahrts Musi. Auch auf der Oidn Wiesn bekommen die Jungen also ihre Chance.

Mehr Infos unter stiftl-oktoberfest.de/oktoberfestzelt

Herzkasperlzelt (Oide Wiesn)

Das Herzkasperlzelt soll ein traditionelles Münchner Wirtshaus auf Zeit darstellen. Die Musikauswahl erinnert hier nicht an Ballermann und Après-Ski, zu hören gibt es neue und alte Volksmusik.

Benannt ist das Zelt nicht nach dem bayerischen Wort für Herzinfarkt, sondern nach einer Paraderolle des 2009 verstorbenen Schauspielers Jörg Hube: Er spielte den zutiefst münchnerischen Kasperl regelmäßig im Wirtshaus Fraunhofer, das ebenfalls dem Wirt Beppi Bachmaier gehört.

Zu essen gibt es im Herzkasperlzelt Klassiker wie Hendl, Haxe und Steckerlfisch. Zudem einige vegane Gerichte wie Sellerieschnitzel oder Sojamedaillons in Dunkelbier-Zwiebelsauce.

Das Zelt bietet Platz für 1748 Personen (innen) und weitere 1096 Plätze im Biergarten. Es befindet sich auf dem Gelände der Oidn Wiesn und ist von 10 Uhr an geöffnet, Schankschluss ist um 22.30 Uhr. Ausgeschenkt wird das Bier von Hacker-Pschorr in Tonkrügen.

Marstall

Am Pferdegespann auf dem Dach erkennt man das Marstall-Festzelt der Familie Able gleich rechts neben dem Haupteingang. Es erinnert damit an das Pferderennen, das bei der ersten Wiesn im Jahr 1810 zu Ehren der Hochzeit von Kronprinz Ludwig und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen veranstaltet wurde.

Der Marstall löste 2014 das Hippodrom ab. 3200 Sitzplätze gibt es im Inneren, 880 außen. Das Zelt ist barrierefrei zugänglich, es werden auch Rollstuhl-gerechte Reservierungsplätze angeboten. 

Der Marstall will zudem besonders familienfreundlich sein. Es gibt Wickeltische, Platz für Kinderwagen in den Gängen und eine Kinder-Speisekarte. 

Abends wird im Zelt dann Party gemacht. Dazu wird Bier der Spaten-Brauerei ausgeschenkt.

Mehr Infos gibt es unter www.marstall-oktoberfest.de

Fischer-Vroni

In so manches Bierzelt geht man, um sich einen Rausch anzutrinken – nicht so in der Fischer-Vroni. Hier schaut man vorbei, wenn man Hunger hat. Die Steckerlfische haben inzwischen weltweiten Ruf erlangt.

Schon der Anblick der 15 Meter langen Reihe aufgespießter Fische über dem Grill lässt hungrigen Wiesnbesuchern das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Vom Steckerlfisch bis zum opulenten Fischteller gibt es hier alles. Die Fischer-Vroni ist eines der kleinsten Wiesnzelte. Innen gibt es etwa 3100 Sitzplätze, im Freien nochmal 700.

Gut, dass es die Fische nicht nur im Zelt, sondern auch draußen oder zum Mitnehmen gibt. Im Zelt allerdings können alle, die nicht nur Hunger, sondern auch Durst haben, auch eine Mass Augustiner kaufen.

Am zweiten Wiesnmontag trifft sich traditionell die queere Szene in der Fischer-Vroni zur „Prosecco-Wiesn“. Die Fischer-Vroni gab es übrigens tatsächlich. Philippine Winter, die Frau des Gründers Karl Winter, wurde so genannt. Ihr Enkel Hans Stadtmüller ist heute der Wirt des Zelts.

Mehr Infos zum Zelt gibt es auf www.fischer-vroni.de.

Armbrustschützen-Festzelt

Schützenvereine aus ganz Bayern haben im Armbrustschützen-Zelt ihr Wiesn-Zentrum, die Stimmung prägen: Gemütlichkeit und Gaudi. Und das Essen gilt als Geheimtipp.

Höhepunkt im Zelt ist das Oktoberfest-Armbrust-Landesschießen. Seit 1895 hat das Zelt eine eigene Schützenanlage. Jedes Jahr wird hier auch das beliebte Prominenten-Armbrustschießen ausgetragen. Tradition ist auch: Die Wirtsfamilie Inselkammer lädt jedes Jahr 200 Münchner Seniorinnen und Senioren zu einem kostenlosen Wiesn-Besuch ein.

Die Armbrustschützen-Festhalle hat 5820 Plätze innen und 1600 außen. Das Bier kommt von der Paulaner-Brauerei.

Mehr zu Zelt und Preisen unter www.armbrustschuetzenzelt.de.

Ochsenbraterei

Hier gibt’s deftige Kost, besonders beliebt ist die Ochsensemmel. Schon vor dem Eingang begegnet man seinem späteren Essen – dort dreht sich ein überdimensionaler Ochs am Spieß, wenn auch nur aus Plastik. Für alle, die mehr über ihr Essen wissen wollen: Jeder Ochse wird hier mit Name und Gewicht an die Tafel geschrieben.

Mehr als 125 Ochsen kommen während der Wiesn auf die Tische. In der Ochsenbraterei bekommt man aber nicht nur Fleisch, sondern auch vegetarische oder vegane Gerichte.

Abends wird – wie überall – gefeiert. Doch gerade am Wochenende sollte man sich schon frühzeitig um seine Plätze kümmern. 5900 Wiesn-Besucher passen in die Ochsenbraterei, etwa 1640 haben Platz im Außenbereich. Das Bier liefert die Spaten-Brauerei.

Mehr Infos und Speisekarte unter www.ochsenbraterei.de

Hofbräu-Festzelt

Dass sich der bayerische Staat eine eigene Brauerei leistet? Interessant. Dass diese Brauerei aus München ein Zelt auf dem Oktoberfest betreibt? Nur logisch. Dass dieses quasi staatliche Zelt aber das Epizentrum der Feier-Eskalation ist, mag dann doch etwas verwundern. Nirgendwo auf dem Oktoberfest wird der Exzess stärker zelebriert als im Hofbräu-Zelt.

Der Grund liegt am internationalen Publikum, das vom Namen angelockt wird. Drinnen wacht ein überlebensgroßer Engel Aloisius über das feiernde Volk unter ihm.

Die Leute trinken Bier in Massen und tanzen ausgelassen zur Wiesn-Partymusik - vor allem im Stehbereich des zweitgrößten Wiesnzelts (der fasst allein schon 1000 Personen).

Wer feiern und Leute aus aller Welt kennenlernen will, ist hier richtig und findet rasend schnell Gleichgesinnte.

Nach 18 Tagen Dauerexzess kommt es hier am letzten Abend zu den wohl schönsten Szenen des Oktoberfests. Wie in jedem Wiesn-Zelt gibt es auch im Hofbräu-Zelt ein festes Abschiedsritual zum finalen Schankschluss.

Dann klettern die Bedienungen auf die Bierbänke, zünden Wunderkerzen an und das ganze Zelt singt im Schummerlicht zu "Angels" von Robbie Williams mit.

Das Zelt hat wochentags von 10 bis 23.30 Uhr geöffnet, an Wochenenden und am 3. Oktober bereits ab neun Uhr. Schankschluss ist um 22.30 Uhr. Es bietet Platz für 9992 Personen (davon 3022 Plätze im Biergarten und 1000 Stehplätze).

Es ist die einzige Festhalle, in der Hofbräu-Bier getrunken wird.

Mehr Infos unter https://www.hb-festzelt.de

Augustiner-Festhalle

Es ist das Wohlfühl-Zelt auf der Wiesn. Gemütlichkeit und Freundlichkeit stehen hier an erster Stelle. Sogar der größte Stress bringt die Bedienungen meist nicht aus der Ruhe. Beliebt ist das Zelt deshalb vor allem bei den eingesessenen Münchnerinnen und Münchnern.

Im Augustiner kommen während der Wiesn mehr als 200 Stammtische zusammen.

Das Bier kommt noch aus traditionellen Holzfässern und ist, so sagen manche Münchner, das beste Bier überhaupt - und stammt in diesem Zelt natürlich von der Augustiner-Brauerei.

Die Festhalle hat 6000 Plätze innen und 2500 außen. Für Raucher gibt es spezielle Bereiche.

Mehr Infos finden Sie unter www.festhalle-augustiner.com.

Hacker-Festzelt

Im Hackerzelt trifft sich die Jugend, um zu feiern. Aber auch gstandene Trachtler fühlen sich hier wohl. Nicht umsonst gibt's nur hier den echten Himmel der Bayern.

2016 wurde das Zelt neu gebaut. Wie schon im alten Zelt hat im neuen das Atelier Rudi Reinstadler die gesamten Seitenwände so mit München-Motiven bedeckt, dass die Stadtansichten nach oben direkt in den blauen Himmel übergehen.

Wer einen Platz unterm Himmelszelt bekommen will, muss früh dran sein. Im Hacker-Festzelt haben 6830 Gäste Platz, dazu kommen noch 2500 Plätze im Außenbereich. Ausgeschenkt wird natürlich Hacker-Pschorr.

Mehr Infos zum Hacker-Zelt gibt es auf www.hacker-festzelt.de.

Pschorr Festzelt Bräurosl

Die Bräurosl ist mit einer Gesamtkapazität von rund 8250 Plätzen, davon 1760 außen, nicht nur eines der größten, sondern mit einer Firsthöhe von 15 Metern auch das höchste Wiesnzelt. Benannt ist sie nach der einstigen Wirtstochter Rosi Pschorr, die bei den Gästen für ihre Schönheit berühmt gewesen sein soll. Hacker-Pschorr ist demnach auch das Bier, das hier ausgeschenkt wird, zu essen gibt es typisch bayerische Schmankerl sowie fleischfreie Gerichte, sodass auch Vegetarier satt werden.

Die Bräurosl wird seit 2022 von Festwirt Peter Reichert betrieben, der dem Zelt einen neuen und modernen Anstrich verpasst hat. Tagsüber setzt Reichert zur Unterhaltung der Gäste auf die Festkapelle Josef Menzl, abends dürfen „Erwin und die Heckflossen“ mit Partymusik an den Start.

Eine besondere Tradition in der Bräusrosl ist der „Gay Sunday“ am ersten Wiesnsonntag, den der schwule „Münchner Löwen Club“ 1977 ins Leben gerufen hat. Noch immer reserviert der Club 600 Plätze auf der Galerie. Wer keine Reservierung hat und trotzdem am “Gay Sunday” teilnehmen will, sollte früh da sein. Die Feierwilligen der schwulen Szene stehen teilweise schon lange vor Zeltöffnung Schlange, um Teil des Events sein zu können.

Mehr zu Zelt und Preisen erfahren Sie unter www.braeurosl.de.

Schottenhamel-Festhalle

Das Schottenhamel-Zelt mag so mancher Wiesn-Besucher als wichtigstes auf dem Oktoberfest sehen - denn hier hat alles begonnen und hier zapft alljährlich der Münchner Oberbürgermeister das erste Fass an.

Das Schottenhamel-Zelt mag so mancher Wiesn-Besucher als wichtigstes auf dem Oktoberfest sehen - denn hier hat alles begonnen und hier zapft alljährlich der Münchner Oberbürgermeister das erste Fass an: Nach dem Einzug der Wiesn-Wirte ruft er in dem ältesten Zelt auf dem Festplatz um Punkt 12 Uhr mittags: "Ozapft is!" Obwohl der Schottenhamel somit natürlich das wichtigste Zelt ist - was die erste Mass betrifft, hat jede Festhalle auf der Wiesn ihr ganz eigenes Anzapfritual.

Erst wenn diese Worte gesprochen sind, dürfen auch die anderen Wirte mit dem Ausschank beginnen. Etwa 9000 Besucher im Innen- und Außenbereich haben im Schottenhamel Platz - und weil sich hier vor allem die Münchner Jugend trifft, gilt der Flirtfaktor als besonders hoch.

Ausgeschenkt wird Bier von Spaten-Bräu.

Mehr Infos unter festhalle-schottenhamel.de

Löwenbräu-Festzelt

Das Löwenbräu-Festzelt ist beliebter Treffpunkt, vor allem auch bei - wie sollte es anders sein - den Spielern und Fans des TSV 1860 München, den „Löwen“. Und keine Sorge, der 4,5 Meter große Löwe, der den Eingang bewacht, brüllt zwar tatsächlich, ist aber ansonsten ganz brav.

Platz gibt es hier für 5700 Gäste, im Biergarten draußen haben nochmal 2800 Besucher Platz. Das Bier, das dort getrunken wird, stammt selbstverständlich von Löwenbräu.

Mehr Infos auf www.loewenbraeuzelt.de

Paulaner-Festzelt

Gemütlichkeit drinnen und ein Garten im Süden des Zelts, auf den die warme Herbstsonne scheint – was will man mehr? Das Paulaner-Festzelt ist mit seinen 6385 Plätzen eines der großen Zelte. Der sonnige Biergarten bietet Platz für weitere 1980 Menschen.

Schon von Weitem sieht man, was hier im Mittelpunkt steht: Der überdimensionale Paulaner-Masskrug, der den Eingang des Zelts schmückt, ist kaum zu übersehen.

Auch die Prominenz aus der Nachbarschaft zeigt sich gern im früheren "Winzerer Fähndl", in dem das Mitsingen zum Programm gehört. So gelten auch hier die Spieler des FC Bayern München als Stammgäste. Natürlich wird Bier der gleichnamigen Brauerei ausgeschenkt.

Mehr Informationen gibt es unter paulanerfestzelt.de.

Schützen-Festzelt

Das Schützen-Festzelt ist bei der Münchner Jugend genauso beliebt wie bei traditionsbewussten Bayern. Auch Familien kommen gerne, besonders zur traditionellen Mittags-Wiesn. Vor allem am Wochenende muss man aber früh dran sein, sonst bekommt man keinen Platz mehr am Fuße der Bavaria.

Die Gäste im Schützenzelt stammen vor allem aus München und dem Umland. Die Besonderheit: An 110 Schießständen gibt es hier das traditionelle Oktoberfestschießen. Unter der rot-grün-gelben Decke haben 5100 Gäste Platz, im Biergarten nochmal 1235.

Ein Gast schaut gerne vorbei und schwingt dann ebenso gerne den Dirigierstab: Arnold Schwarzenegger. 

Das Bier, das im Schützenzelt getrunken wird, kommt von Löwenbräu.

Mehr Infos unter www.schuetzen-festzelt.de.

Kufflers Weinzelt

Wer sagt denn, dass es immer Bier sein muss auf der Wiesn? Im Weinzelt gibt es natürlich Weine sowie verschiedene Sekt- und Champagner-Sorten. Wiesnbier gibt es nicht – nur Weißbier, und das auch nur bis 21 Uhr.

Statt auf Bierbänken sitzt man hier in Boxen mit Sitzbänken mit Rückenlehne beziehungsweise steht darauf. Gefeiert werden darf hier bis ein Uhr nachts.

Die Wirte des Weinzeltes sind die Kufflers. Das kulinarische Angebot profitiert deshalb sehr von den Münchner Restaurants der Kuffler-Gruppe – zum Beispiel das Seehaus im Englischen Garten - die im Zelt für das Essen sorgen.

Insgesamt hat das Weinzelt 1920 Plätze drinnen und noch 580 draußen.

Mehr Infos finden Weinliebhaber auf www.weinzelt.com.

Käfer Wiesn-Schänke

Käfers Wiesn-Schänke ist das Promizelt schlechthin. Hier lassen sich die Fußballstars des FC Bayern, Boris Becker oder Cathy Hummels gerne blicken, dazu weitere A-, B- oder Z-Promis.

Die Münchner Prominenz bleibt hier weitgehend unter sich. Im Zelt haben gerade einmal 1500 Leute Platz. Im Außenbereich gibt es noch etwa 2000 weitere Sitzplätze.

Michael Käfers Wiesn-Schänke ist bis 0.30 Uhr geöffnet. Zu später Stunde aber verschafft einem oft nur noch ein bekannter Name Einlass ins Zelt.

Neben Paulaner-Bier gibt es hier auch einiges an Wiesn-Spezialitäten aus dem Käferschen Feinkost-Imperium.

Mehr Infos zur Wiesn-Schänke auf www.feinkost-kaefer.de/wiesn-schaenke

Festzelt Tradition (Oide Wiesn)

Manch Einheimischer hat jahrelang einen weiten Bogen um die Wiesn gemacht: zu voll, zu laut, zu kommerziell. Doch seit 2010 das 200-jährige Bestehen des Oktoberfests mit der Oidn Wiesn gefeiert wurde, gibt es eine Alternative: Hier, am separierten Gelände (Achtung: vier Euro Eintritt, bis 14 Jahre nur zwei Euro), lässt es sich etwas geruhsamer feiern. Manch einer hat so seine Liebe zum Oktoberfest wiederentdeckt.

Das Festzelt Tradition, das größte Bierzelt auf der Oidn Wiesn, wirbt mit dem Spruch "Zurück zur Gemütlichkeit". Und das völlig zu Recht: Hier gibt es traditionelle Blasmusik, Bier aus Steinkrügen und echte Goaßlschnoizer. (Für alle Nicht-Bayern: Das sind Burschen in Tracht, die ihre Peitschen im Takt schnalzen lassen.)

Viele Besucher kommen in echter Tracht, nicht in Billigdirndln.

Kulinarisch ist alles - wie der Name vermuten lässt - sehr traditionell gehalten: Brotzeit- und Wurstgerichte, Steckerlfisch, Hendl, Schweinshaxe und alle erwartbaren bayerischen Klassiker. Für Vegetarier und Veganer gibt es ein paar wenige Gerichte.

Das Bier der Augustiner-Brauerei kommt hier nicht aus einem Stahltank, sondern wird aus Holzfässern gezapft. Im Festzelt Tradition ist Platz für 5000 Personen und für weitere 3050 im Biergarten. Geöffnet hat es ab 10 Uhr, Schankschluss ist um 22.30 Uhr.

Mehr Infos unter http://www.oktoberfestzelt-tradition.de

Museumszelt (Oide Wiesn)

Man kann sich darüber streiten, ob das Museumszelt nun zu den klassischen Bierzelten auf dem Oktoberfest gehört, oder nicht. Vom Charakter her ist es eher ein musealer Ort für Exponate der Münchner Schausteller-Stiftung. Allerdings gibt es auch einen Gastrobereich mit Ausschank.

Genau das macht das Museumszelt zu einem Geheimtipp: Wenn scheinbar alle Zelte auf der Theresienwiese schon wegen Überfüllung geschlossen sind, dann lohnt es, hier einen Blick hereinzuwerfen.

Denn bis sich hierher in den hintersten Winkel der Oidn Wiesn die Massen verirren, muss so einiges geschehen. Dabei werden auch die Kinder hier bedacht. Von Montag bis Freitag findet zwischen 11 Uhr und 15 Uhr ein buntes Programm für die jüngeren Wiesn-Besucher statt.

Zu essen bietet das Museumszelt bayerische Schmankerl wie Zwiebelfleisch oder Schweinebraten. Das Bier kommt von der Spaten-Brauerei und wird im Steinkrug serviert, Ausschank ist von 10 bis 22.30 Uhr.

Mehr Infos zur Gastronomie unter https://www.museumszelt-oidewiesn.de, zum Zelt an sich samt kostenlosem Kinderprogramm hier.

Zur Schützenlisl (Oide Wiesn)

Die "Schützenlisl" alias Coletta Möritz als Postkartenmotiv

Nun ist sie also schon zum zweiten Mal auf der Oidn Wiesn, die Lisl – dort, wo früher die kleine Schönheitskönigin stand, ist jetzt das Volkssängerzelt Schützenlisl zu Hause. Geführt wird es von Lorenz Stiftl und seiner Frau Christine. Die Stiftls sind schon seit mehr als 20 Jahren auf dem Oktoberfest und hatten zuvor auf der großen Wiesn das kleine Zelt Zum Stiftl, links vom Löwenbräuzelt.

Aus der Königin ist also eine Bürgerliche geworden, was im Sinne einer Demokratie ja nur von Vorteil sein kann. Von der Statur hat sie sich aber nicht verändert, es handelt sich tatsächlich weitgehend um das gleiche Zelt. Allerdings ist es erheblich umdekoriert worden. Exakt 1396 Gäste haben drinnen Platz, noch einmal 400 weitere draußen im Biergarten.

Statt Hofbräubier gibt’s jetzt Augustiner; das Musikprogramm stellt die Volksmusikantin Traudi Siferlinger zusammen, bekannt unter anderem durch die BR-Fernsehsendung Wirtshausmusikanten beim Hirzinger.

Es ist eine bunte Mischung aus Altbewährtem wie den Dellnhauser Musikanten und Neulingen wie der Werdnfoiser Woifahrts Musi. Auch auf der Oidn Wiesn bekommen die Jungen also ihre Chance.

Mehr Infos unter stiftl-oktoberfest.de/oktoberfestzelt

Herzkasperlzelt (Oide Wiesn)

Das Herzkasperlzelt soll ein traditionelles Münchner Wirtshaus auf Zeit darstellen. Die Musikauswahl erinnert hier nicht an Ballermann und Après-Ski, zu hören gibt es neue und alte Volksmusik.

Benannt ist das Zelt nicht nach dem bayerischen Wort für Herzinfarkt, sondern nach einer Paraderolle des 2009 verstorbenen Schauspielers Jörg Hube: Er spielte den zutiefst münchnerischen Kasperl regelmäßig im Wirtshaus Fraunhofer, das ebenfalls dem Wirt Beppi Bachmaier gehört.

Zu essen gibt es im Herzkasperlzelt Klassiker wie Hendl, Haxe und Steckerlfisch. Zudem einige vegane Gerichte wie Sellerieschnitzel oder Sojamedaillons in Dunkelbier-Zwiebelsauce.

Das Zelt bietet Platz für 1748 Personen (innen) und weitere 1096 Plätze im Biergarten. Es befindet sich auf dem Gelände der Oidn Wiesn und ist von 10 Uhr an geöffnet, Schankschluss ist um 22.30 Uhr. Ausgeschenkt wird das Bier von Hacker-Pschorr in Tonkrügen.
Text: Katharina Haase, Franz Kotteder, Ana Maria März, Infografik: Hanna Eiden, Julia Kraus, Digitales Storytelling: Katja Schnitzler, Digitales Design: Lea Gardner, Redaktion: Isabel Bernstein, Katja Schnitzler