Süddeutsche Zeitung

Politik in Bayern:München vor der Landtagswahl

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Neun der insgesamt 91 bayerischen Stimmkreise liegen in der Landeshauptstadt: Mit welchen Themen die Parteien hier in die Wahl ziehen und welche Kandidaten um die Erststimme kämpfen - ein Überblick.

Wenn in Bayern Landtagswahlen anstehen, wird das Land in sieben Wahlkreise und 91 Stimmkreise unterteilt. Aus jedem Stimmkreis zieht ein Abgeordneter über ein Direktmandat in den Landtag ein. Neun von ihnen werden aus den neun Münchner Stimmkreisen ins Parlament einziehen.

Die SZ-Reporter waren in den Münchner Stimmkreisen unterwegs, haben die Kandidaten der Parteien beim Wahlkampf begleitet und mit ihnen über ihre wichtigsten politischen Ziele gesprochen:

Stimmkreis 101: München-Hadern

Im südwestlichen Stimmkreis Hadern hat es die SPD-Kandidatin Micky Wenngatz schwer gegen CSU-Staatsminister Georg Eisenreich. Grüne und Freie Wähler schicken junge Bewerber ins Rennen.

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Stimmkreis 102: München-Bogenhausen

Im durchmischten Stimmkreis München-Bogenhausen versuchen SPD und Grüne, vor der Wahl mit Mieterthemen zu punkten - der CSU-Mann dagegen schaut gelassen auf die Prognosen.

Stimmkreis 103: München-Giesing

In Giesing will ein SPD-Mann mit Umwelt- und Verkehrsthemen punkten. Eine Grüne setzt auf Soziales. Und der CSU-Favorit will frei nach dem Slogan von SPD-Oberbürgermeister Reiter, dass München liebenswert bleibt.

Stimmkreis 104: München-Milbertshofen

In Milbertshofen kämpfen drei Frauen um den direkten Einzug in den Landtag. Und alle drei haben eine realistische Chance auf den Sieg.

Stimmkreis 105: München-Moosach

Mechthilde Wittmann soll den Stimmkreis für die schwächelnde CSU retten. Auch Diana Stachowitz von der SPD und Benjamin Adjei von den Grünen wollen in den bayerischen Landtag einziehen.

Stimmkreis 106: München-Pasing

Im Westen suchen Josef Schmid, Florian Ritter und Hep Monatzeder den direkten Kontakt zu den Münchnern.

Stimmkreis 107: München-Ramersdorf

In Perlach und Trudering ist die Welt aus CSU-Sicht noch in Ordnung. Zum Stimmkreis gehören aber auch Ramersdorf und die Messestadt. Wer dort in einer Sozialwohnung lebt, für den gebe es Wichtigeres als Tierschutz, sagen selbst die Grünen.

Stimmkreis 108: München-Schwabing

Nur wenn er bei der Landtagswahl das Direktmandat holt, kann der frühere "Superminister" in Bayern weiter mitmischen. Doch die Konkurrenz in Schwabing ist stark.

Stimmkreis 109: München-Mitte

Der wohl spannendste Stimmkreis in Bayern: Bei der letzten Wahl gab es Stimmkreis 109 noch gar nicht. Hier könnte erstmals ein Grüner ein Direktmandat für den Landtag gewinnen.

Was die Parteien für München planen

Wohin mit dem Kreuz bei der Landtagswahl am 14. Oktober? Natürlich steht bei der Erststimme die Persönlichkeit der Direktkandidaten im Fokus. Aber bei vielen Wählern spielen auch hier wie bei der Zweitstimme die Inhalte und das Programm der Partei, für die sie antreten, eine wichtige Rolle.

Die Ansprüche an die Politik im Freistaat können extrem unterschiedlich sein. Das hängt sehr stark davon ab, ob jemand an der tschechisch-niederbayerischen Grenze, im Spessart - oder eben in München lebt. Deshalb hat die Süddeutsche Zeitung die Parteien, die nach derzeitigen Umfragen in den Landtag einziehen werden, nach den politischen Zielen konkret für die Landeshauptstadt befragt.

Und was planen die kleinen Parteien für die Landeshauptstadt? In München treten Kandidaten von elf kleinen Parteien an. Manche hoffen auf ein Landtagsmandat. Anderen geht es um Aufmerksamkeit und um Zuschüsse.

Welche Kandidaten zur Wahl stehen

Die Linken: Sie bewarb sich schon für den Bundestag und ums Chefbüro im Münchner Rathaus. Jetzt will Brigitte Wolf mit ihrer Partei in den Landtag einziehen, denn "das hat Söder verdient". Traditionell sind die Chancen für eine Politikerin der Linken in Bayern aber eher überschaubar.

Freie Wähler: Er ist der einzige Münchner und sogar der einzige Großstädter, der für die Freien Wähler im Landtag vertreten ist. Für die Wahl im Oktober hat Piazolo ein ambitioniertes Ziel.

FDP: Seit klar ist, dass der prominente Ex-Journalist für die FDP antritt, bangen Münchner Liberale um ihre Chance, in den Landtag einzuziehen. Dem Wahlkampf schadet das aber nicht.

AfD: Uli Henkel tritt bei der Landtagswahl für die AfD in München an und findet: Die Partei werde als "rechtes Ausgleichsgewicht" gebraucht.

Weitere Analysen und Reportagen rund um die Landtagswahl in München

Der Stimmbezirk 2414 im Hasenbergl hält einen Negativrekord: Nirgendwo sonst in München nutzen so wenige Menschen ihr demokratisches Recht. Warum ist das so? Eine Spurensuche.

Die Münchner AfD pflegt an ihren Wahlkampfständen ironisch die Außenseiterrolle, radikal wollen die Kandidaten dort nicht auftreten. Im Internet dagegen macht die Partei kräftig Stimmung und bedient immer unverhohlener das rechte Spektrum.

Wahl des Bezirktags

Am 14. Oktober bekommt jeder Stimmberechtigte im Wahllokal neben den grauen Bögen für den Landtag zwei blaue Zettel für die Wahl des Bezirkstags. Das Gremium ist in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Bildung für viele Belange von viereinhalb Millionen Menschen in Oberbayern zuständig. Zwölf Politiker erzählen von ihrer Arbeit.

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