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Landtagswahl in Bayern:Das sind die Sieger in den neun Münchner Stimmbezirken

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Ein Justizminister, eine Grüne, die klassisches CSU-Terrain beackert, und ein Mann für zugespitzte Botschaften: Wer sind die Politiker, die in den Stimmbezirken der Stadt gewonnen haben?

Von Sebastian Krass und Lisa Sonnabend

2018 holten die Grünen in München fünf Stimmkreise, die CSU nur vier. Nun hat sich die CSU allerdings zurück gekämpft - und in Moosach diesmal die meisten Stimmen geholt. Wer hat in welchem Stimmbezirk gewonnen? Ein Überblick.

Georg Eisenreich (CSU)

Er ist einer der wichtigsten CSU-Politiker der Stadt: als Justizminister im Kabinett Markus Söder und als Vorsitzender der Münchner CSU. Der 52-Jährige gehört bereits seit 20 Jahren dem Landtag an. Seinen Stimmkreis München-Hadern gewann er vor dem Grünen Florian Siekmann.

Robert Brannekämper (CSU)

Der 57-Jährige vertritt seit 2013 den Stimmkreis Bogenhausen im Landtag. In der vergangenen Legislaturperiode war Brannekämper Vorsitzender des Landtags-Ausschusses für Wissenschaft und Kunst. Er ist stadtweit bekannt für seine Plakate mit teils extrem zugespitzten Botschaften.

Gülseren Demirel (Grüne)

Die Sozialpädagogin gewann erneut in München-Giesing, dem größten Münchner Stimmkreis - wenn auch nicht ganz so deutlich wie 2018. Die 59-Jährige saß zuvor zehn Jahre lang für die Grünen im Stadtrat, im Landtag ist sie Mitglied im Ausschuss für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Integration.

Katharina Schulze (Grüne)

Wenn es um die Grünen in Bayern geht, führt kaum ein Weg an Schulze, 38, vorbei. Sie ist eine angriffslustige Rednerin und bearbeitet intensiv das Thema Innenpolitik und Polizei, klassisches CSU-Terrain. Sie war schon mit 25 Jahren Münchner Grünen-Vorsitzende und sitzt seit 2013 im Landtag, ihr Stimmkreis ist Milbertshofen.

Alexander Dietrich (CSU)

Dieser Politiker ist neu im Landtag. Der 47-Jährige holte den 2018 an den Grünen Benjamin Adjei verlorenen Stimmkreis Moosach für die CSU zurück. 32 Prozent der Wähler stimmten für ihn, für seinen Konkurrenten lediglich 26,8 Prozent. Von 2016 bis 2022 war Dietrich Personalreferent der Stadt München, danach arbeitete der Jurist bei der Generalstaatsanwaltschaft.

Josef Schmid (CSU)

Vom Zweiten Bürgermeister zum Abgeordneten: 2018 ist der heute 54-Jährige aus dem Stadtrat in den Landtag gewechselt. Sein Stimmkreis ist Pasing, den er nun verteidigte. 2018 hatte er mit hauchdünnem Vorteil gewonnen, nun stimmten 33,9 Prozent für ihn, nur 25,8 Prozent für die Grüne Julia Post. Der Rechtsanwalt ist auch Partner einer Großkanzlei, die viel für Immobilieninvestoren arbeitet.

Markus Blume (CSU)

Der Ramersdorfer ist ein enger Gefolgsmann von Ministerpräsident Söder, von 2018 bis Februar 2022 als CSU-Generalsekretär, seither als Minister für Wissenschaft und Kunst. Blume, 48, geht in seine vierte Wahlperiode als Abgeordneter. Seinen Stimmkreis gewann er erneut vor der Grünen Susanne Kurz.

Christian Hierneis (Grüne)

Der 59-Jährige war Sprecher der Bündnisse "NOlympia München" und "München gegen die 3. Startbahn" und kam im Jahr 2018 in den Landtag, für den Stimmkreis Schwabing, den er diesmal verteidigte und deutlich vor Ludwig Spaenle (CSU) gewann. Hierneis ist München-Vorsitzender des BUND und sieht das Wachstum Münchens kritisch, gelegentlich auch im Widerspruch zu den Grünen im Stadtrat.

Ludwig Hartmann (Grüne)

München-Mitte, das ist der Paradestimmkreis für die Grünen in ganz Bayern. Hartmann, seit 2008 Mitglied des Landtags, gewann ihn auch diesmal deutlich. 44,6 Prozent der Wähler stimmten für ihn, nur 17,7 Prozent für Susanne Hornberger (CSU). Der 45-Jährige bildete mit Katharina Schulze das Spitzenduo der Grünen in Bayern. Seine Spezialgebiete: Klima- und Landwirtschaftspolitik.

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