Süddeutsche Zeitung

München heute:Hilflosigkeit der Polizei bei Corona-Demo / Wohnungslos nach Vergewaltigung

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ana Maria Michel

Endlose Telefonschleifen, komplizierte Formulare und unklare Zuständigkeiten: Ärger mit Behörden oder der Krankenkasse hatte wohl jeder schon einmal. Es gibt allerdings Momente, in denen man solch einen Ärger absolut nicht brauchen kann. Etwa, wenn man sich in einer existenziellen Notsituation befindet oder wenn man soeben Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Auf Charlotte Seeberger, die eigentlich anders heißt, trifft beides zu.

Ihr ist etwas passiert, was niemand auf der Welt erleben sollte, und dennoch geschieht es immer wieder. Sie wurde vergewaltigt. Danach musste sie nicht nur mit der Tat klarkommen. Sie wurde auch noch wohnungslos. Zudem musste die 27-Jährige, die in einer finanziell schwierigen Situation ist, zunächst Kosten für die Pille danach und Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten selbst tragen. Es ist offenbar keine Seltenheit, dass Opfern das zugemutet wird. Die meisten von ihnen zahlen diese Kosten wohl einfach, weil sie nicht für eine Erstattung zu kämpfen wollen oder können. Es ist nicht leicht, gegenüber Fremden immer wieder schildern zu müssen, was passiert ist, um sein Geld zurückzubekommen.

Man trifft als Journalistin immer wieder Menschen, die Schlimmes erlebt haben, und bei denen man sich fragt, woher sie die Kraft nehmen, weiterzumachen. Seeberger ist so ein Mensch. Sie gab nicht auf, obwohl es sehr schwer für sie war. Sie erlebte eine monatelange bürokratische Odyssee. Doch sie hat es geschafft. Sie hat eine Wohnung gefunden. Und auch die medizinischen Kosten wurden von ihrer Krankenkasse am Ende erstattet. Keine Selbstverständlichkeit. Ein Fall, der zeigt, wie schwer es Opfer nach einer Gewalttat in unserer Gesellschaft haben (SZ Plus).

DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN

Scharfe Kritik an Corona-Demonstranten Weitgehend ohne Maske und Abstand protestieren Tausende in der Münchner Innenstadt. Die Polizei lässt die Teilnehmer trotz der Verstöße lange gewähren - was bei manchem Politiker auf Verständnislosigkeit stößt.

Die schiere Hilflosigkeit der Polizei 500 Beamte sehen fast tatenlos dabei zu, wie ihnen Gegner der Corona-Maßnahmen auf der Nase herumtanzen. Kleine Vergehen andernorts werden dagegen schnell geahndet. So macht sich die Polizei unglaubwürdig. Ein Kommentar.

Vaniessa Rashid ist die grüne Überraschung im Münchner Osten Die 29-Jährige setzte sich im Rennen um die Direktkandidatur für die Bundestagswahl gegen Margarete Bause durch. Für die erfahrene Politikerin bedeutet es zumindest das vorläufige Aus ihrer Karriere.

Vater tötet seine Tochter und sich selbst Ein etwa 40 Jahre alter Lehrer stürzte sich am Freitagabend zusammen mit seiner kleinen Tochter aus dem dritten Stock der Weilerschule in den Tod. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

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