Süddeutsche Zeitung

Bundestagswahl 2021:Das sind die Direktkandidaten im Wahlkreis München-Land

Lesezeit: 3 min

Florian Hahn, Anton Hofreiter oder doch eine faustdicke Überraschung? Alle Bewerber im Porträt.

Florian Hahn

Seit 2009 vertritt der Putzbrunner Florian Hahn den Landkreis im Bundstag. Auch in der Partei hat der Christsoziale Karriere gemacht, ist amtierender stellvertretender CSU-Generalsekretär und Kreisvorsitzender. Bisher war Hahn stets uangefochten, wenn es um den Gewinn des Direktmandats geht.

Zeit für Privates bleibe derzeit nicht, sagt der 47-jährige Vater und Ehemann. Und so kommen seine Leidenschaften wie das Schwimmen oder das Schießen im Schützenverein die Wendelstoana zu kurz. Hahn ist gelernter Marketing-Fachmann und war Mitarbeiter in der Pressestelle des Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei.

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Anton Hofreiter

Er ist als Fraktionschef der Grünen im Bundestag eines der prominentesten Gesichter seiner Partei: der Unterhachinger Anton "Toni" Hofreiter. Der 51Jährige gehört dem Deutschen Bundestag seit 2005 an, gewählt wurde er immer über die Landesliste, diesmal macht sich der promovierte Biologe sogar Hoffnungen auf das Direktmandat.

Hofreiter ist in Sauerlach aufgewachsen, studiert hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität, bis 2006 war er als Postdoktorand tätig. Von 1996 bis 2006 war er Sprecher des Kreisverbands der Grünen und gehörte auch dem Kreistag an. Mittlerweile ist er auf der Bundesebene zuhause und gilt als Umwelt- und Verkehrsexperte seiner Partei.

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Korbinian Rüger

Korbinian Rüger soll das neue Gesicht der Kreis-SPD werden. Als die Noch-Bundestagsabgeordnete Bela Bach nach der für sie enttäuschenden Listenaufstellung hinwarf, griff der Planegger beherzt zu und tritt nun als Direktkandidat der Sozialdemokraten an. Dass es diesmal nichts mit dem Einzug in den Bndestag werden dürfte, ist ihm dabei bewusst.

Rüger ist im Würmtal aufgewachsen, hat an der LMU, in Bayreuth und London studiert - und lehrt und forscht heute an der Ludwig-Maximilians-Universität. Promoviert hat er zum Thema "Verteilungsgerechtigkeit", also einem klassischen SPD-Thema. Und die Gerechtigkeit sei auch die große Frage dieser Zeit, sagt Rüger - auch beim Klimaschutz.

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Gerhard Kißlinger

Seit eineinhalb Jahren engagiert sich der Planegger Gerhard Kißlinger politisch - und schon ist er Direktkandidat der Freien Wähler bei der Bundestagswahl. Dass der 50-Jährige den Sprung nach Berlin schafft, gilt aber als ausgeschlossen. Das Direktmandat wird er kaum holen, und selbt wenn die Freien Wähler bundesweit über fünf Prozent kommen, hat der den aussichtslosen Listenplatz 37.

Kißlinger wohnt mit seiner Lebensgefährtin und dem siebenjährigen Sohn im Würmtal und arbeitet beim Deutschen Fußball-Bund. Diese Karriere war eigentlich zwangsläufig, schließlich schaffte er es als Fußballer bis in die Zweite Bundesliga. Politisch will er sich für mehr bezahlbaren Wohnraum und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs einsetzen.

Mehr über Gerhard Kisslinger erfahren Sie hier im großen Porträt.

Katinka Burz

Die Linke ist bisher im Landkreis schwach aufgestellt. Bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr aber gelang der Kircheihmerin Katinka Burz, woran ihre Partei zuvor stets gescheitert war: Sie holte als erste Linken-Politikerin bei der Kommunalwahl ein Mandat im Kreistag. Nun kandidiert die 40-Jährige für die Linkspartei als Direktkandidatin für den Bundestag.

Burz ist alleinerziehende Mutter, der Sohn ist mittlerweile 21 jahre alt, die Tochter 14. Seit 2016 ist sie in der Gemeinde Kirchheim zuhause, Mitglied der Linken ist sie seit 2018. Burz ist Kinderpflegerin und arbeitet in Vollzeit im "Erziehungsdienst" für obdachlose Familien bei einem freien Träger in Obermenzing. Sie tritt für eine Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs ein und fordert, dass Vermögende mehr Steuern zahlen müssen.

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Axel Schmidt

Für den Liberalen Axel Schmidt aus Oberhaching ist es die zweite Kandidatur für den Deutschen Bundestag - nach 1994. Dass dem 53-Jährigen beim zweiten Anlauf der Sprung ins Parlament gelingt, gilt aber als nahezu ausgeschlossen; bei der Listenausfstellung der Bayern-FDP wurde Schmidt mit dem aussichtslosen Platz 21 abgespeist.

Der zweifache, verheiratete Vater Schmidt ist im Landkreis groß geworden, seit mehr als 20 Jahren arbeitet er für den Chemiekonzern Wacker und hat dort die mittlere Führungsriege erklommen. Seine Leidenschaft ist vor allem das Reisen, mehr als 70 Länder hat er eigenen Angaben zufolge mittlerweile kennengelernt. Ein politischer Mensch wird er auch ohne Bundestagsmandat bleiben; er ist Vorsitzender der Oberbayern-FDP.

Mehr über den Kandidaten erfahren Sie hier.

Gerold Otten

Gerold Otten kandidiert zum zweiten Mal für den Deutschen Bundestag, vor vier Jahren gelang ihm über die AfD-Landesliste der Sprung ins Parlament. Und auch bei dieser Wahl ist der ehemalige Pilot der Luftwaffe mit Listenplatz neun abgesichert.

Otten, 65, stammt aus dem niedersächsischen Lübberstedt, sein Vater war dort mehr als 20 Jahre lang SPD-Bürgermeister. Früh war für ihn klar, er will zum Militär, er wurde Kampfpilot. Später war er in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig. Er gehört dem Verteidigungsausschuss des Bundestags an. Otten lebt mit seiner frau Christina Specht, AfD-Kreisrätin, in Putzbrunn.

Das ausführliche Porträt über Gerold Otten lesen Sie hier.

Yannick Rouault

Eine Chance auf den Einzug in den Bundestag hat der Ottobrunner Yannick Rouault nicht - das weiß er. Aber der 27-jährige Direktkandidat der ÖDP will für seine Themen werben und wohl auch bald den Ottobrunner Ortsverband der Partei übernehmen.

Rouault arbeitet als freiberuflicher Kameramann und Fotograf. Mit seiner dokumentarischen Fotoserie "Manheim - ein Ort verschwindet" über Braunkohletagebau im Rheinland erregte er Aufsehen. Er will die Flächenversiegelung ausbremsen und wirbt für eine "menschenfreundliche Mobilität".

Das große Porträt über Yannick Rouault lesen Sie hier.

Außer den Kandidatinnen und Kandiaten der großen Parteien treten noch einige weitere Bewerber an. Einen Überblick lesen Sie hier.

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