Süddeutsche Zeitung

Fußball-Bundesliga:Sven Schipplock schlägt Schalke 04

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In der letzten Spielminute trifft der Einwechselspieler zum 3:2 für die TSG Hoffenheim, dabei spielt Schalke 04 phasenweise hochüberlegen. Der Tabellenzweite beklagt damit seine zweite Saison-Niederlage. Zum ersten Mal verliert Wolfsburgs neuer Trainer Lorenz-Günther Köstner, während Kollege Lucien Favre in Gladbach auf die Tribüne muss.

Bayern-Herausforderer Schalke 04 hat im Kampf um die Spitze in der Fußball-Bundesliga wichtige Punkte liegen gelassen. Der Tabellen-Zweite verlor am 10. Spieltag mit 2:3 bei 1899 Hoffenheim und verpasste damit die Chance, den Rückstand auf den Spitzenreiter aus München zu verkürzen. Damit hat der Rekordmeister am Abend die Möglichkeit, mit einem Sieg beim Hamburger SV auf sieben Punkte davonzuziehen.

Hannover 96 feierten einen 2:0-Erfolg gegen den FC Augsburg. Mit 1:0 setzte sich der 1. FC Nürnberg gegen den VfL Wolfsburg durch. Borussia Mönchengladbach und der SC Freiburg trennten sich 1:1.

Dank eines Last-Minute-Treffers von Sven Schipplock und eines überragenden Tim Wiese zwischen den Pfosten hat 1899 Hoffenheim dem FC Schalke 04 die erste Pflichtspielniederlage seit sechs Wochen zugefügt. Vor 30.150 Zuschauern erzielten Kevin Volland in der 13. Minute, Roberto Firmino mit einem Foulelfmeter (67.) und Schipplock in der Nachspielzeit die Tore für die Hoffenheimer, die ihren ersten Sieg seit dem schweren Unfall von TSG-Profi Boris Vukcevic bejubelten. Roman Neustädter (37.) und Atsuto Uchida (82.) hatten für die klar überlegenen, aber im Abschluss schwachen Gäste zweimal ausgeglichen.

Die heftige Kritik von Manager Andreas Müller nach dem dürftigen Auftritt beim 0:3 in Mainz zeigte bei den TSG-Profis Wirkung. Vom Anpfiff weg agierten die Gastgeber aggressiv, teilweise sogar bissig in den Zweikämpfen und ließen Schalke zunächst kaum zur Entfaltung kommen. Die Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten daraus aber kaum Kapital schlagen.

Hoffenheim setzte aus einer gut formierten Abwehr heraus auf Konter, von denen einer zur schnellen Führung führte. Fabian Johnson bediente Volland, der den Ball am Schalke-Keeper Lars Unnerstall vorbei ins lange Eck schob.

Der Tabellenzweite, der am Dienstag in der Königsklasse mit einem Heimsieg gegen den FC Arsenal einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen kann, tat sich gegen die fightenden Hoffenheimer schwer. So musste eine Standardsituation herhalten, um das Bollwerk der Kraichgauer zu knacken. Nach einer Ecke schraubte sich Neustädter am höchsten und köpfte ein.

Wiese konnte sich danach mehrmals auszeichnen. Erst kratzte er einen fulminanten Volleyschuss von Jermaine Jones (42.) aus dem Eck und rettete auch gegen den nachsetzenden Jefferson Farfan, dann verhinderte er gegen den frei vor ihm auftauchenden Ibrahim Affellay (45.) den Rückstand. In der 51. Minute unterstrich er mit zwei Glanzparaden gegen Farfan und Affelay erneut sein Können. Schalke drückte nun mit Mann und Maus auf die Führung, die nur eine Frage der Zeit schien.

Doch dann legte Joel Matip Volland im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Roberto Firmino. Schalke gab jedoch nicht auf und kam durch Uchida noch einmal zurück, ging dann in der Nachspielzeit aber doch noch K.o.

Nach vier sieglosen Spielen kehrte Hannover 96 mit dem glanzlosen 2:0 gegen Augsburg auf Erfolgskurs zurück. Das erste Tor für die Niedersachsen im 19. Pflichtspiel der Saison erzielte Mame Diouf (26.), für den Endstand sorgte Lars Stindl in der 85. Minute.

Drei Tage nach dem Pokal-K.o. in Düsseldorf verpasste Borussia Mönchengladbach gegen Freiburg den zweiten Bundesliga-Sieg in Serie. Zwar brachte Igor de Camargo (49.) die Rheinländer in Führung, doch mit einem verwandelten Elfmeter rettete Daniel Caligiuri (77.) den Breisgauern noch einen Zähler. Gladbachs Trainer Lucien Favre war mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter nicht einverstanden und wurde auf die Tribüne versetzt. Damit blieb der Sportclub zum dritten Mal nacheinander ungeschlagen.

Der VfL Wolfsburg kassierte seine erste Niederlage unter Magath-Nachfolger Lorenz-Günther Köstner. Im Kellerderby beim 1. FC Nürnberg unterlagen die Niedersachsen mit 0:1 und blieben auf Relegationsplatz 16. Timo Gebhart sicherte dem "Club" mit seinem Treffer in der 76. Minute den ersten Bundesliga-Dreier seit dem 15. September, mit dem sich die Franken etwas vom Tabellenende absetzen konnten. Bis zu Gebharts siegbringendem Kopfball war der FCN 454 Minuten lang ohne Torerfolg geblieben.

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