Oktoberfest
Wiesn-Wahnsinn in Zahlen
Es ist eine Mordsgaudi, ein Riesenärgernis, eine kulturelle Errungenschaft von überragender Bedeutung, der man sicher nicht zu nahe tritt, wenn man in ihr vorrangig ein Massenbesäufnis sieht. In jedem Fall ist es das größte Volksfest der Welt und definitiv eine gigantische Materialschlacht, die statistisch penibel vermessen wir.
Der ganze Wahnsinn in Zahlen: Rund 8000 Menschen arbeiten fest auf dem Oktoberfest, dazu kommen etwa 5000 in weiteren Beschäftigungsverhältnissen. Erwartet werden rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher, so viele waren es in etwa in den Vorjahren.
Anhand der Abhebungen von den Geldautomaten auf der Theresienwiese ließ sich 2019 festhalten: Es kamen Menschen aus fast allen Ländern der Erde auf dem Fest.
Von 100 Gästen kommen im Schnitt ...
Auch wenn man sich in München so viel auf die Internationalität des Oktoberfests einbildet (in Brasilien gibt es Ableger, und sogar in China!): Die Angestammten bleiben in den Bierzelten doch sehr unter sich.
Für München ist die Wiesn ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
71,12 Euro
So viel gab jeder Gast im Schnitt zuletzt bei einem Wiesn-Besuch aus.
Der Gesamtumsatz direkt auf dem Fest belief sich 2019 damit auf:
448 Millionen Euro
Hotelübernachtungen, Bahntickets und Taxifahrten sind da nicht mitgezählt. Die weiteren Drumherum-Ausgaben der auswärtigen Besucher würden noch einmal 737 Millionen Euro ausmachen.
Und wofür hauen die Leute auf dem Fest ihr Geld raus? Zum Beispiel für:
42 665 Kilogramm gebrannte Mandeln
Um so viele Mandeln zu ernten, bräuchte man eine Plantage von gut 21 Hektar. Das ist etwa so groß, als würde man die halbe Theresienwiese mit Mandelbäumen bepflanzen.
Und nicht nur Nüsse werden von den Bäumen geschüttelt. Auch massig Fleisch wird von den Knochen gekratzt.
218 705 Paar Schweinswürstel
So viel verputzten die Besucher allein 2019. Damit die Wirte all die hungrigen Mäuler stopfen können, müssen Jahr für Jahr unzählige Mitgeschöpfe ihr Leben lassen.
Zuletzt waren es ...
Und zu alldem fließt in Strömen: Bier.
Bekanntlich werden auf dem Oktoberfest jedoch vorrangig Menschen betankt, die in der Regel keine Trinkkonkurrenz durch Elefanten zu befürchten haben und deren Fahrtüchtigkeit mit zunehmenden Füllstand eher sinkt als steigt.
Und manch einer wird so zum medizinischen Problemfall.
Auch die Polizei hat bei so viel Trunkenheit alle Handschellen voll zu tun.
914 Straftaten
verzeichnet sie beim letzten Mal (ob mit oder ohne Alkohol). In 469 Fällen kam es zur Festnahme.
Und dann gilt es noch eine ganze Reihe kleiner Gaunereien zu verhindern, zu denen sich das bierbetankte Feiervolk hinreißen lässt. Etwa den Krugdiebstahl.
Unklar ist, wie viele Oktoberfest-Krüge es pro Saison in die privaten Geschirrschränke schaffen. Unklar ist auch, wie viele aufgrund des arg torkelnden Transports bereits auf dem Weg vom Festgelände in die Wohnstuben zerbrechen. Alles Dunkelfeld. Sehr wohl erfasst ist hingegen, wie oft entsprechende Schmuggelversuche erfolgreich vereitelt wurden.
Einem ehrlichen Wiesn-Besucher kann so ein Krug ja höchstens rein zufällig in die Tasche gefallen sein, als die Bedienung etwas rumpelnd am Tisch entlanggehuscht ist. Oder irgendein Scherzkeks hat versucht, einem da etwas anzuhängen, damit einem das Führungszeugnis versaut wird. Man selbst würde ja nie ...
Beseelt von Unmengen an Bier jedenfalls versucht sich das Wiesn-Publikum nicht nur an kleinen Diebstählen, die die Ordner schnell unterbinden. Sie verlieren auch so allerhand auf dem Festgelände.
4143 Fundsachen
wurden im Jahr 2019 abgegeben. Darunter ...
Und außerdem unter anderem ...
Was davon abgeholt wurde und was am Ende auf den Müll landete, ist nicht bekannt. Ganz sicher entsorgt wurden hingegen ...