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SZ-Podcast "Das Thema":Rüstungsindustrie im Aufschwung: Ist Deutschland kriegstüchtig?

Lesezeit: 1 min

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wachsen weltweit die Rüstungsausgaben - auch in Deutschland. Über den Imagewandel einer heiklen Branche.

Von Thomas Fromm und Lars Langenau

Vor fast zwei Jahren, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit der "Zeitenwende" steigen weltweit die Rüstungsausgaben. Auch in Deutschland erfährt die Rüstungsindustrie seither rasant gestiegene Aufträge und erlebt grundsätzlich einen Imagewechsel. Ging es zunächst nur um Helme für ukrainische Soldaten, haben sich die Lieferungen schnell beschleunigt: Panzerhaubitzen, Flugabwehr, Panzer, Hubschrauber. Vergangenes Jahr wurde deutsche Rüstung in einem Wert von mehr als 11,7 Milliarden Euro exportiert - ein neuer Rekord.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besucht seit seinem Amtsantritt regelmäßig Fabriken der Hersteller, teils zusammen mit seinem Parteikollegen Kanzler Olaf Scholz, und sagt: "Die Zeitenwende ist eben nicht planbar ohne die Rüstungsunternehmen." Nur zusammen mit der Rüstungsindustrie könne man die neue Sicherheitslage bewältigen. So hat etwa die Aktie von Rheinmetall massiv an Wert gewonnen, ist gar in den DAX aufgestiegen und Rheinmetall-Chef Armin Papperger erwartet "bis 2025 ein Plus von 80 Prozent" bei Umsatz und Gewinn.

Rheinmetall stellt vor allem Panzer, Geschütze, Bewaffnungen aller Art und Munition her. Es geht hier also nicht um Cabrios, Kühlschränke oder Einbauküchen, deren Produktion auf Hochtouren läuft. Es ist und bleibt ein Geschäft mit dem Tod. Eins, an dem einige viel verdienen. Wie sieht es also bei Rheinmetall und Konsorten mit dem neuen Selbstbewusstsein aus? Ist Deutschland "kriegstüchtig"? Brauchen wir eine "Kriegswirtschaft"? Und: Gibt es überhaupt noch eine Rüstungskontrolle - oder gar eine Moral?

Fragen an den SZ-Wirtschaftsredakteur Thomas Fromm, der sich seit Kriegsbeginn um Themen der Rüstung kümmert. Seither hat er mit vielen Akteuren dieser jetzt so florierenden Branche gesprochen - und Produktionsstätten für Waffen und sonstiges Kriegsgerät besucht. Fromm konstatiert nüchtern: "Je mehr Krieg, desto besser für das Geschäft."

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