Süddeutsche Zeitung

Köln:Merkel mit NRW-Staatspreis ausgezeichnet

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst ehrt die Altkanzlerin für "ihre außergewöhnlichen humanitären Leistungen". Zuvor besuchte Merkel den von der Flut 2021 getroffenen Ort Bad Münstereifel.

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Dienstag in Köln mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Der 1986 gestiftete Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Rennfahrer Michael Schumacher, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, der Gründer des Circus Roncalli, Bernhard Paul, und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) begründete die Ehrung damit, dass Merkel Deutschland erfolgreich durch viele Krisen gesteuert habe. Außerdem nannte er "ihre außergewöhnlichen humanitären Leistungen und ihre herausragenden Verdienste um das Ansehen Deutschlands in der Welt". Im April hatte Merkel bereits die höchstmögliche Stufe des Bundesverdienstkreuzes erhalten.

Früher am Dienstag war die Altkanzlerin schon in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Sie kehrte nach Bad Münstereifel zurück - einen der Orte, die am schwersten von der Flutkatastrophe 2021 getroffen wurden. Dort machte sie sich in Begleitung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) ein Bild vom Wiederaufbau. Die 68-Jährige traf Bürgerinnen und Bürger, besuchte Geschäfte und informierte sich im Rathaus über die Fortschritte der Instandsetzung.

Als damalige Bundeskanzlerin war Merkel im Juli 2021 in den vom Jahrhundert-Hochwasser verwüsteten Ort gereist und hatte versprochen, wiederzukommen - auch wenn sie dann nicht mehr im Amt sei. Offiziell angekündigt hatte sie ihre Visite am Dienstag nicht. Entsprechend überrascht reagierten Zaungäste auf der Straße, als der prominente Besuch etwa das Geschäft "Frauenzimmer - Schöne Hände und Tüdelü" betrat.

Vor zwei Jahren hatte Merkel sich angesichts der Zerstörungen erschüttert gezeigt. In NRW kamen durch die Katastrophe 49 Menschen ums Leben, viele davon in Bad Münstereifel. In Rheinland-Pfalz starben mindestens 135 Menschen. Die materiellen Schäden lagen im zweistelligen Milliardenbereich. Die Kanzlerin hatte den kommunalen Spitzen damals zugesagt: "Wir werden Sie nicht nach Kurzem vergessen, sondern wir werden uns immer wieder ein Bild darüber machen, wie es mit dem Wiederaufbau steht." Es sei sehr klar, "dass wir hier einen sehr langen Atem brauchen werden".

2021 war Merkel vom damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet begleitet worden. Der CDU-Politiker hatte bei einem anderen Termin im Flutgebiet mit seinem Lachen während einer Rede des Bundespräsidenten bundesweit für Empörung gesorgt. Am Dienstagnachmittag wird Merkel im gut 60 Kilometer entfernten Köln erwartet. Dort soll sie mit der höchsten Auszeichnung des Landes, dem Staatspreis NRW, geehrt werden.

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