Angriff auf das Kinderkrankenhaus

Eine hochschwangere Frau wird über den Hof eines zerstörten Krankenhauses in Mariupol in Sicherheit gebracht.

Zuvor wurde das Krankenhaus ukrainischen Angaben zufolge durch einen russischen Angriff weitgehend zerstört. 17 Menschen seien dabei verletzt worden, darunter Frauen in den Wehen, sagt der Gouverneur der Oblast Donezk, Pawlo Kyrylenko.

Der ukrainische Fotograf Evgeniy Maloletka berichtet seit Tagen über die Schrecken des Krieges aus dem Krankenhaus in Mariupol.

Nun dokumentieren seine Bilder die Zerstörung.

10. März 2022

Ein Bild wie aus einer anderen Zeit. Kateryna Suharokova küsst ihren neugeborenen Sohn Makar. Es entstand vor zehn Tagen, als der Krieg Mariupol erreichte.

In der Entbindungsstation kamen auch inmitten dieses Krieges Kinder zur Welt.

Die Hafenstadt Mariupol erlebt russische Kriegsführung in ihrer schlimmsten Tradition, schrieb SZ-Korrespondent Florian Hassel vor wenigen Tagen: Zivilisten und die überlebenswichtige Infrastruktur stehen unter Dauerbeschuss, Evakuierungsmissionen scheitern und Menschen müssen Schnee schmelzen, um an Wasser zu kommen.

Mariupol ist eine der am schwersten getroffenen Städte dieses Krieges. Die ukrainischen Behörden können keine Angaben machen, wie viele Zivilisten in der strategisch wichtigen Hafenstadt schon getötet wurden. Es sei schwer zu zählen, da die Stadt andauernd unter Beschuss stehe, sagt Bürgermeister Boitschenko. Doch längst entstehen Massengräber, um die Toten zu begraben.

Und viele Überlebende landeten, wie Fotograf Maloletka dokumentierte, in der Geburtsklinik.

Wo sonst Kinder zur Welt kamen, versorgten Ärzte und Pflegekräfte im Akkord die Verletzten dieses Krieges.

Immer wieder waren Detonationen in der Umgebung zu hören. Wer konnte, warf sich dann auf den Boden.

Und weil es nicht mehr genügend Platz gab, wurden auch die Flure zu Behandlungszimmern.

Für viele kam die Hilfe zu spät. Einer von ihnen war Kirill. Der Junge wurde bei einem russischen Raketenangriff schwer verletzt. Seine Mutter Marina und ihr Partner Fedor rennen um das Leben ihres Kindes.

Die Ärzte kämpfen um sein Leben.

Vergebens. Kirill wurde 18 Monate alt.

Nun ist das Krankenhaus Geschichte. Die russischen Bomben haben es ukrainischen Angaben zufolge vollständig zerstört.

"Was ist das für ein Land, die Russische Föderation, das Angst vor Krankenhäusern hat, Angst vor Entbindungskliniken hat und sie zerstört?", sagt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij. Er sieht in dem Angriff auf das Kinderkrankenhaus einen Beleg für einen Völkermord Russlands in der Ukraine.

Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters: "Die russischen Streitkräfte schießen nicht auf zivile Ziele." Dmitrij Poljanski, stellvertretender Abgesandter Russlands bei den Vereinten Nationen, bezeichnet die Vorwürfe am Donnerstagmorgen als "Fake News". Das Gebäude sei früher eine Entbindungsklinik gewesen, die vom Militär übernommen worden sei und aus der Ukrainer geschossen hätten, behauptet Poljanski.

Die Kinder von Mariupol verstecken sich derweil weiter in Kellern und Bunkern.

Und hoffen darauf, dass dieser Krieg endlich endet.

Angriff auf das Kinderkrankenhaus

Eine hochschwangere Frau wird über den Hof eines zerstörten Krankenhauses in Mariupol in Sicherheit gebracht.

Zuvor wurde das Krankenhaus ukrainischen Angaben zufolge durch einen russischen Angriff weitgehend zerstört. 17 Menschen seien dabei verletzt worden, darunter Frauen in den Wehen, sagt der Gouverneur der Oblast Donezk, Pawlo Kyrylenko.

Der ukrainische Fotograf Evgeniy Maloletka berichtet seit Tagen über die Schrecken des Krieges aus dem Krankenhaus in Mariupol.

Nun dokumentieren seine Bilder die Zerstörung.

Ein Bild wie aus einer anderen Zeit. Kateryna Suharokova küsst ihren neugeborenen Sohn Makar. Es entstand vor zehn Tagen, als der Krieg Mariupol erreichte.

In der Entbindungsstation kamen auch inmitten dieses Krieges Kinder zur Welt.

Die Hafenstadt Mariupol erlebt russische Kriegsführung in ihrer schlimmsten Tradition, schrieb SZ-Korrespondent Florian Hassel vor wenigen Tagen: Zivilisten und die überlebenswichtige Infrastruktur stehen unter Dauerbeschuss, Evakuierungsmissionen scheitern und Menschen müssen Schnee schmelzen, um an Wasser zu kommen.

Mariupol ist eine der am schwersten getroffenen Städte dieses Krieges. Die ukrainischen Behörden können keine Angaben machen, wie viele Zivilisten in der strategisch wichtigen Hafenstadt schon getötet wurden. Es sei schwer zu zählen, da die Stadt andauernd unter Beschuss stehe, sagt Bürgermeister Boitschenko. Doch längst entstehen Massengräber, um die Toten zu begraben.

Und viele Überlebende landeten, wie Fotograf Maloletka dokumentierte, in der Geburtsklinik.

Wo sonst Kinder zur Welt kamen, versorgten Ärzte und Pflegekräfte im Akkord die Verletzten dieses Krieges.

Immer wieder waren Detonationen in der Umgebung zu hören. Wer konnte, warf sich dann auf den Boden.

Und weil es nicht mehr genügend Platz gab, wurden auch die Flure zu Behandlungszimmern.

Für viele kam die Hilfe zu spät. Einer von ihnen war Kirill. Der Junge wurde bei einem russischen Raketenangriff schwer verletzt. Seine Mutter Marina und ihr Partner Fedor rennen um das Leben ihres Kindes.

Die Ärzte kämpfen um sein Leben.

Vergebens. Kirill wurde 18 Monate alt.

Nun ist das Krankenhaus Geschichte. Die russischen Bomben haben es ukrainischen Angaben zufolge vollständig zerstört.

"Was ist das für ein Land, die Russische Föderation, das Angst vor Krankenhäusern hat, Angst vor Entbindungskliniken hat und sie zerstört?", sagt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij. Er sieht in dem Angriff auf das Kinderkrankenhaus einen Beleg für einen Völkermord Russlands in der Ukraine.

Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters: "Die russischen Streitkräfte schießen nicht auf zivile Ziele." Dmitrij Poljanski, stellvertretender Abgesandter Russlands bei den Vereinten Nationen, bezeichnet die Vorwürfe am Donnerstagmorgen als "Fake News". Das Gebäude sei früher eine Entbindungsklinik gewesen, die vom Militär übernommen worden sei und aus der Ukrainer geschossen hätten, behauptet Poljanski.

Die Kinder von Mariupol verstecken sich derweil weiter in Kellern und Bunkern.

Und hoffen darauf, dass dieser Krieg endlich endet.

Der ukrainische Fotograf Evgeniy Maloletka ist Chronist des Krieges Russlands gegen die südostukrainische Hafenstadt Mariupol. Er berichtet seit Kriegsbeginn unter anderem aus dem Kinderkrankenhaus von Mariupol. Einige seiner Bilder veröffentlicht er auch auf seinem Instagram-Account.
Team
Digitales Storytelling Wolfgang Jaschensky