Süddeutsche Zeitung

 SZ-Podcast "Auf den Punkt":Bericht aus dem Erdbebengebiet: "Wir kriegen keine Hilfe, nur Tote"

Lesezeit: 1 min

Die Zerstörungen im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien sind gigantisch. Bericht aus dem Katastrophengebiet.

Von Tomas Avenarius und Lars Langenau

Für die Weltgesundheitsorganisation WHO ist es "die schlimmste Naturkatastrophe" in Europa seit einem Jahrhundert. Der Bedarf an umfassender Hilfe für die vielen Erdbebenopfer im türkisch-syrischen Grenzgebiet sei riesig und wachse mit jeder Stunde. Zehntausende Häuser in der uralten Kulturregion sind vor acht Tagen zerstört worden. Ganze Stadtteile wegradiert. Zehntausende sind tot, und immer mehr Leichen werden aus den Trümmern geborgen.

SZ-Türkei-Korrespondent Tomas Avenarius hat gerade das Epizentrum in der Türkei und in Syrien besucht. "Ich habe sowas in meinem Leben noch nie gesehen." So großflächig sei das Leid verteilt. So sei etwa die Altstadt von Antakya "ziemlich komplett kaputt". Wolle man das wieder aufbauen, "wird es eine Kopie werden, wenn überhaupt", sagt Avenarius.

Man müsse sich vorstellen, "dass das eine Region ist, die etwa halb so groß ist wie ganz Deutschland". Das erkläre auch, "warum die Hilfsmaßnahmen an einigen Stellen völlig unzureichend waren und an anderen Orten besser funktioniert haben". Avenarius: "Wenn wir uns erinnern, wie wir im Ahrtal gekämpft haben, ein ganz kleines und sehr übersichtliches Gebiet nach einer Katastrophe in den Griff zu kriegen, dann kann man sich vorstellen, was hier in der Türkei los ist." Angesichts der Zerstörung könne es auch nicht wie geplant eine Wahl im Mai in der Türkei geben, prognostiziert er.

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Reportagen von Tomas Avenarius finden Sie hier und hier.

Den Gastbeitrag von Jürgen Habermas finden Sie hier.

Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Johannes Korsche, Sabrina Höbel, Tami Holderried

Produktion: Jakob Arnu

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