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Syrien-Konflikt:Merkel trifft Macron, Putin und Erdoğan wegen Syrien

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Bundeskanzlerin Angela Merkel will Ende Oktober mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über die Zukunft Syriens sprechen. Für den 27. Oktober sei ein Treffen in der türkischen Metropole Istanbul angesetzt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

"Bei diesem Treffen stehen vor allem die Lage in Idlib sowie die Unterstützung für die Umsetzung der russisch-türkischen Vereinbarung von Sotschi im Mittelpunkt", erklärte die Bundesregierung. Die Provinz ist die letzte Rebellenhochburg im seit sieben Jahren vom Krieg geplagten Syrien. Zudem solle "der weitere Fortgang des politischen Prozesses unter Führung der Vereinten Nationen diskutiert werden".

Erdoğan und Putin hatten bei einem Treffen Mitte September einen befürchteten Großangriff der syrischen Regierung auf Idlib abgewendet. Ihre Einigung sah vor, dass bis zum 15. Oktober rund um die Region Idlib eine entmilitarisierte Zone eingerichtet werden sollte. Bislang sind nach Angaben von Aktivisten nicht alle Extremisten abgezogen.

Der Kreml erklärte, die Staats- und Regierungschef würden über den Prozess zu einer politischen Lösung sowie Schritte zur Stabilisierung des Landes sprechen, um die Bedingungen für die Rückkehr der Flüchtlinge und den Wiederaufbau der Infrastruktur zu schaffen.

Das Treffen auf Einladung von Erdoğan ist der erste Gipfel zu Syrien in diesem Format. Zuletzt hatte die Türkei in dem Konflikt vor allem das Gespräch mit Russland und Iran gesucht. Die Türkei und Russland haben Schlüsselpositionen in dem Konflikt. Russland unterstützt ebenso wie Iran den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, die Türkei dagegen die Rebellen.

Erdoğan hatte die Zusammenkunft schon vor Wochen angekündigt, sie kam wegen Terminschwierigkeiten jedoch zunächst nicht zustande. Beim Besuch des türkischen Präsidenten in Berlin Ende September erklärte Merkel ihre Bereitschaft zu dem Treffen, bat jedoch laut Erdoğan darum, es erst nach der Landtagswahl in Bayern abzuhalten.

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