Süddeutsche Zeitung

SZ-Forum in Starnberg:Gemeinsam für die Windkraft

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Eine spannende Diskussion um die Chancen regenerativer Energiegewinnung im Landkreis verfolgten am Donnerstag rund 300 Zuhörer.

Otto Fritscher

Starnberg - Die Kommunen im Landkreis Starnberg können beim geplanten Bau von sieben bis acht Windrädern auf Unterstützung hoffen: Die Stadtwerke München sind bereit, mit den 14 Gemeinden im Landkreis eng zusammenzuarbeiten. Dies wurde beim SZ-Forum "Das Fünfseenland - zu schön für Windräder?" am Donnerstagabend in der Kreissparkasse Starnberg deutlich. Robert Sing, der verantwortliche Projektleiter für erneuerbare Energien bei den Stadtwerken München (SWM) sagte, oberstes Ziel sei die Erschließung der erneuerbaren Energien "in München und um München herum." Und der Berger Bürgermeister Rupert Monn bestätigte, dass seine Gemeinde auf die Unterstützung durch die SWM zurückgreifen wolle.

Monn, Sprecher der Bürgermeister-Riege aus dem Landkreis, sagte vor den 300 Zuhörern, er sei überzeugt, "dass wir in Berg einen neuen Standort finden, der den Menschen und der Umwelt gerecht wird." Berg sei die einzige Gemeinde, die bisher Erfahrungen mit einem Windrad habe. "Wir wissen, wie sensibel man da sein muss", sagte Monn.

Allerdings gibt es auch Bedenken, dass monströse Windräder die Landschaft zwischen Starnberger See und Ammersee verschandeln könnten. Reinhard Grießmeyer, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Ammersee, befürchtet, dass "sich viele von den Windkraft-Freunden einwickeln lassen". Besser als Windräder sei es, Energie einzusparen. Windräder stellten zudem eine große Gefahr für Vögel dar.

Ohne alternative Energien zu nutzen, könne sich der Landkreis bis zum Jahr 2035 nicht unabhängig machen von fossilen Brennstoffen, verdeutlichte Hans Wilhelm Knape, Vorsitzender des Energiewendevereins Starnberg.

Dass Windräder auch in Bayern energiepolitische Realität sind, zeigt die Gemeinde Wildpoldsried: Deren Bürgermeister Arnold Zengerle betonte, es stünden dort bereits neun große Windkraftanlagen, die viermal so viel Strom erzeugten, wie in der Gemeinde verbraucht werde.

Kreisbaumeister Christian Kühnel betonte, es sei besser, Landkreis und Kommunen nähmen das Projekt selbst in die Hand, als dies "einem holländischen Investor zu überlassen". Die Stadtwerke haben in Windparks, die in der Nordsee geplant sind, kräftig investiert. Nun will das Kommunalunternehmen offensichtlich auch das Potential vor den Toren Münchens nützen - gemeinsam mit Gemeinden aus dem Umland. (Ausführlicher Bericht folgt)

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Quelle:
SZ vom 15.04.2011
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