Süddeutsche Zeitung

Konzerte in München:Die Musik zum Wandel

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Draußen herrscht Frühling, und das Münchner Muffatwerk startet mit dem "Crux Winter Jam" und dem "Muffat Winterfest" ins neue Jahr.

Von Jürgen Moises

Es dauert keine 30 Sekunden, dann sieht man das Gesicht von Wladimir Putin. Im 2019 entstandenen Video zum Song "Ikarus (I Feel a Change)" der österreichischen Band Hearts Hearts. Der Text dazu erzählt von der Hoffnung auf einen sozialen und ökonomischen Wandel. Und Putin taucht genauso wie etwa der 2020 verstorbene britische Politiker Nigel Farage im Video eigentlich nur als Schreckgespenst auf. Heute wirkt das natürlich etwas anders. Da bekommt das Bild des russischen Präsidenten im Kopf sofort ein großes Gewicht und die Rede vom Wandel eine Ambivalenz verliehen. Denn es ist leider Putin, der in der letzten Zeit die Welt wie kein anderer verändert hat. Dann sind da aber auch die Proteste im Iran. Und man merkt: Das mit dem Wandel, das ist eine schwierige, unvorhersehbare Geschichte.

Was man dafür im Falle von Hearts Hearts und "Ikarus" sagen kann, ist: Der Song hat die Geschichte der am 7. Januar beim Muffat Winterfest auftretenden Band zum Positiven verändert. Denn als ein kleiner Hit hat er der bereits seit 2010 existierenden Truppe eine verdiente, größere Öffentlichkeit eingebracht. Als aufstrebende Indiepop-Band passen die Wiener jedenfalls gut ins Programm des musikalischen Winterfests im Münchner Muffatwerk, das auch in diesem Jahr wieder einen bunten Mix aus spannenden Newcomern zu einem sehr günstigen Eintritt bietet. Dazu gehört unter anderen auch die Sängerin Victoryaz aus München, die Soul-Pop mit R'n'B, Jazz und Hip-Hop verbindet und nach der Debüt-EP "Same Language" nun ihre neue Single "Rose Colored Glasses" vorstellt.

Auch die New Rivals stammen aus München. Als weitere Verstärkung treten die Elektropopper Zimmer90 aus Stuttgart beim Winterfest auf, die Hamburger Singer-Songwriterin Lùisa sowie die in Berlin lebende Österreicherin Uche Yara, die im Vorprogramm von Bilderbuch Aufmerksamkeit erregte. Bis in die frühen Morgenstunden sorgen zudem die DJs Phillinger und Twoisaparty für Stimmung. Wer allgemein eher aufs Tanzen steht und stilistisch eher auf Hip-Hop, der sollte bereits am 5. Januar im Muffatwerk vorbeischauen. Da findet nämlich dort der " Crux Winter Jam" statt: Mit Hip Hop, Afrobeats, R'n'B, Trap, Dancehall, Amapiano und noch einigem mehr auf insgesamt drei Floors.

Das Crux galt als einer der wichtigsten Hip-Hop Clubs

Das Crux gab es von 2009 bis 2020 in München, und es galt nicht nur hier als einer der wichtigsten Hip-Hop-Clubs. Im März 2020 lief dessen Mietvertrag pünktlich zum Pandemiebeginn aus, und seitdem lebt das Crux als Veranstaltungsreihe weiter. Beim "Crux Winter Jam" sind es nicht weniger als 16 DJs, die das Vermächtnis musikalisch weitertragen. Dazu gehören die Crux Pistols, Yardies, Yeni Twinz, Mello und Dreya aus München, ergänzt durch Chamos aus den Niederlanden und Freak de L'afrique aus Berlin. Eine wilde Hip-Hop-Party ist garantiert. Um 22 Uhr geht es am Abend los und danach dann ebenfalls bis in die Morgenstunden.

Crux Winter Jam, Do., 5. Jan., 22 Uhr; Muffat Winterfest, Sa., 7. Jan., 20.30 Uhr, Muffatwerk, Zellstr. 4, www.muffatwerk.de

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