Süddeutsche Zeitung

Corona-Pandemie:Stadt schließt Impfzentrum in Riem

Lesezeit: 2 min

Bis zum 14. April müssen die Hallen für die Baumaschinenmesse frei sein. Auch die Impfmöglichkeiten auf der Theresienwiese fallen bald weg. Zum Ausgleich werden bisherige Standorte ausgebaut und neue hinzukommen.

Von Nicole Graner

"Möge die Macht mit uns sein", sagt Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) in ihrem Corona-Bericht für den Stadtrat am Dienstagabend. Weil sie immer noch hofft, dass sich noch viele Menschen in München impfen lassen - auch dann, wenn das Impfzentrum Riem im April schließen wird.

Wegen der Baumaschinenmesse Bauma, die im Oktober wieder in München stattfinden soll, wird der Platz gebraucht. Aber auch die stagnierende Impfbereitschaft der Bevölkerung ist ein Grund, das Zentrum nicht weiter aufrechtzuerhalten. "Nichts rührt sich da", sagt Wolfgang Schäuble, Leiter des Krisenstabs, mit Blick auf die Zahlen. Gegeben habe es 72,4 Prozent Erstimpfungen, 70,4 Prozent Zweitimpfungen und 44,6 Prozent Booster-Impfungen.

Die vielen Kabinen mit ihren Vorhängen werden also verschwinden, die Bodenmarkierungen, der Wartebereich. Bis zum 14. April muss das Gelände frei sein. Auch auf der Theresienwiese wird die Impfmöglichkeit bis zum 30. April wegfallen. Der Vertrag des Impfteams läuft aus, wie Zurek erklärt.

Weiterhin sei es aber erforderlich, hohe Kapazitäten aufrechtzuerhalten. Das fordere, wie Zurek erklärt, auch das aktuelle Impfkonzept des Freistaates, das den Weiterbetrieb kommunaler Zentren bis zum 31. Dezember vorsieht. 2000 bis 3000 Impfungen pro Woche sollten als "Kapazitätskorridor" eingerichtet bleiben. Ein Herunterfahren auf eine Minimalkapazität von 1500 Dosen pro Woche sei, so Zurek, erst im Sommer möglich.

Weitere Standorte wie der am Rathaus sollen erhalten bleiben

Um den Wegfall der Riemer Flächen zu kompensieren, soll das Impfzentrum im Gasteig erweitert und dort ein Raum dazu gemietet werden. Den Anmietbeschluss will Zurek dem Stadrat in der Plenumssitzung im März vorlegen. 1500 Impfungen sind dort bisher täglich möglich, mit zusätzlichen Flächen könnte sich laut Gesundheitsreferat das Angebot auf 3000 Impfungen verdoppeln. "Damit haben wir einen Puffer im Gasteig und können auch den Kapazitätskorridor einhalten und eine eventuell steigende Nachfrage abdecken", sagt Zurek. Weiterhin wird es auch die Impfmöglichkeiten im ehemaligen Sport Münzinger im Rathaus geben.

Außerdem sollen zum 1. März zwei weitere Standorte in Einkaufszentren angemietet werden. Welche das sind, teilt Beatrix Zurek noch nicht mit. Die Verträge stünden, so die Stadt, gerade vor dem Abschluss.

Weitere "Säulen" seien , sagt Zurek, natürlich auch die Ärzte und die Apotheken. Derzeit seien es 18 Apotheken in München, die Impfungen anbieten. Ebenso setzt die Gesundheitsreferentin von März an auf die Impf-Guides, die Menschen an viel frequentierten Orten in den jeweiligen Stadtvierteln direkt ansprechen und über die Impfung informieren sollen. Wichtig seien auch die bereits bestehenden mobilen Impfteams und die Impftram. "Damit", sagt Zurek, "sind wir auf einem guten Weg für die kommende Entwicklung".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5535085
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.