Einfallsreichtum ist gefragt: Weil die Impfbereitschaft in der Landeshauptstadt stark gesunken ist, braucht es Anreize. Und wohl ganz besondere Impforte, um die Quote zu erhöhen. Denn nun wird auch da gepikst, wo sonst Fahrgäste sitzen und sich, um mit den Worten des Komikers Weiß Ferdl (1883-1949) zu sprechen, sonst "weiß-blau und ratternd" durch die Stadt bewegen: in der Trambahn.
Den ersten Halt machte die Straßenbahn - hellblau und frisch poliert - am Dienstag am Wettersteinplatz. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) gehe es, so erklärte sie, "um ein breites mobiles Angebot an Orten, die die Münchnerinnen und Münchner oft besuchen, wie Einkaufszentren, Kirchen, Stadtbüchereien, Sportvereine oder Münchner Tafeln".
Und auch Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appellierte an die Bevölkerung: "So leicht war es noch nie, sich impfen zu lassen." Die ersten Impfungen hat FC-Bayern-Mannschaftsarzt Roland Schmidt vorgenommen und Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, schenkte den ersten drei Impflingen handsignierte Trikots. Drei Teams werden täglich im Einsatz sein und können bis zu 150 Menschen impfen.
In München gab es bis jetzt 72,3 Prozent Erstimpfungen und 70,1 Prozent Zweitimpfungen. Auffrischimpfungen bekamen 43,9 Prozent. Die Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 1708,6.
Jeden Tag fährt die Impf-Tram übrigens an einen anderen Ort. An diesem Dienstag wird sie von 10.30 bis 17.30 Uhr in der Wendeschleife St.-Veit-Straße 44 stehen. Die nächsten Standorte sind unter www.stadt.muenchen.de zu finden. Die Impfaußenstelle in den Pasing Arcaden ist von diesem Dienstag an bis kommende Woche geschlossen.