Süddeutsche Zeitung

Nach Marokkos WM-Niederlage:14-Jähriger stirbt bei Unfall am Rande einer Fanfeier

Lesezeit: 1 min

Nach dem Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft erfasst ein Auto in Südfrankreich einen Jugendlichen und verletzt ihn tödlich. In Belgien gibt es Zusammenstöße zwischen Fans und der Polizei.

Nach Marokkos Halbfinal-Niederlage bei der Fußball-Weltmeisterschaft ist es bei einer Fanfeier im südfranzösischen Montpellier zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein 14 Jahre alter Junge wurde am Rande der Feier anlässlich des französischen Finaleinzugs von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Die Präfektur in Montpellier teilte mit, das Auto habe den Jugendlichen mit voller Wucht erfasst. Der Fahrer habe die Flucht ergriffen. Der Junge wurde demnach mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht, wo er dann verstorben sei. Das Auto sei in der Nähe des Unfallorts verlassen aufgefunden und beschlagnahmt worden.

Wie der Sender RTL berichtete, deuteten Videos in den sozialen Netzwerken darauf hin, dass Jugendliche zunächst eine Fahne des Autofahrers abgerissen hätten. Daraufhin habe dieser beschleunigt und einen der jungen Leute erfasst.

Auch in anderen französischen Städten gab es Auseinandersetzungen bei Fanfeiern. Obwohl die große Mehrheit das 2:0 gegen Marokko im Halbfinale friedlich feierte, gerieten in Paris auf der Champs-Élysées Randalierer und Polizisten kurzzeitig aneinander, wie Medien berichteten. In Montpellier nahmen Fans beider Seiten sich mit Feuerwerkskörpern unter Beschuss. Von einer angespannten Lage war zwischenzeitlich auch in Lyon die Rede. Wie die Zeitung Nice-Matin berichtete, kam es auch in Nizza und Cannes zu Konflikten zwischen Fans und der Polizei. Zumeist beruhigte sich die Lage aber wieder, von Festnahmen und größeren Sachschäden war nicht die Rede.

In der belgischen Hauptstadt Brüssel kam es nach dem Spiel zu Zusammenstößen zwischen Marokko-Fans und der Polizei. Einige Feuerwerkskörper seien in Richtung der Beamten gezündet worden, die daraufhin Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt hätten, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete. Mehrere Personen seien festgenommen worden.

In Berlin sei die Stimmung dagegen insgesamt ruhig geblieben, die meisten Menschen seien nach dem Spiel schnell nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher. Man sei auf einen größeren Einsatz vorbereitet gewesen - vor allem für den Fall eines Sieges der marokkanischen Mannschaft. Im Stadtteil Berlin-Neukölln hatten Fans ein kurzes Feuerwerk gezündet. Ein dpa-Reporter berichtete von stolzen Fans angesichts der Leistung des Teams, das bei der WM in Katar überraschend bis ins Halbfinale gekommen war.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5715867
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/cjk
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.