Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:Stuttgart steigt auf - Karlsruhe rettet sich

Lesezeit: 3 min

Der VfB feiert Mario Gomez, der in seinem letzten Spiel trifft. Der Karlsruher SC dreht das Spiel gegen Fürth und bleibt in der zweiten Liga.

Von Martin Schneider

Arminia Bielefeld - 1. FC Heidenheim 3:0 (2:0) Tore: Keindienst (14., Eigentor), Voglsammer (17.), Clauss (53.)

Das Spiel startete optimal - aus der Sicht des Hamburger SV. Schon nach 17 Minuten führte der Zweitligameister aus Bielefeld mit 2:0. Arminias Top-Torjäger Fabian Klos köpfte nach einer Ecke aufs Tor, der Heidenheimer Tim Kleindienst fälschte ins eigene Netz ab (14.). Kurz darauf erzielte Andreas Voglsammer ein Traumtor (17.). Er dribbelte parallel zum Sechzehner und schlenzte zielgenau ins lange Eck. Bielefeld sprühte vor Spielfreude, obwohl es für die Ostwestfalen eigentlich um nichts mehr ging. Heidenheim bekam es offensichtlich mit den Nerven zu tun. Kurz nach der Pause erzielte Jonathan Clauss dann das vorentscheidende 3:0. Der größte Vorteil des Teams von Frank Schmidt? Konkurrent um den Relegationsplatz war der HSV.

Hamburger SV - SV Sandhausen 1:5 (0:2) Tore: van Drongelen (13., Eigentor), Behrens (22.), Hunt (62., Elfmeter), Behrens (83., Elfmeter), Engels (89.), Diekmeier (93.)

Was soll man zum HSV noch sagen? Alles lief für die Hamburger, nur sie selbst nicht. Die nüchternen Fakten: In der 13. Minute gingen HSV-Verteidiger Rick van Drongelen und der Sandhausener Kevin Behrens nach einer Flanke zum Ball - und der Hamburger fälschte die Kugel ins eigene Tor ab. Neun Minuten später lief Behrens dann sehr allein auf Torhüter Julian Pollersbeck zu - und versenkte zum 0:2. In der 40. Minute hätte erneut Behrens eigentlich freistehend das 0:3 machen müssen. Van Drongelen verletzt sich obendrein am Knie und musste gestützt das Feld verlassen.

In der Halbzeit muss das Team dann den Zwischenstand aus Heidenheim erfahren haben - und dass zwei Tore immer noch reichen würden. Nachdem der Videoschiedsrichter ein Foul an Bakery Jatta im Strafraum erkannte, traf Aaron Hunt schließlich mit einem Gewaltschuss aus elf Metern. Es folgten ein paar Minuten Hoffnung - bis der erst 19-jährige Josha Vagnoman im Strafraum mit einer Grätsche zu spät kam. Behrens besiegelte in der 83. Minute per Elfmeter ein weiteres Hamburger Zweitliga-Jahr mit einem Schuss in die Tormitte. Das 1:4 von Engels und das 1:5 von Diekmeier werden nur in der Statistik eine Relevanz haben.

Holstein Kiel - 1. FC Nürnberg 1:1 (0:1) Tore Erras: (3.), Lauberbach (67.)

Nürnberg-Fans wissen zwei Dinge: Ihr Klub ist ein Depp und der Abgrund ist, wo der FCN ist. Vor dem Spieltag war alles bereitet für ein veritables Drama. Und dann? Geht der 1. FC Nürnberg zunächst früh in Führung, weil Patrick Erras bei einem Kopfball seine enorme Sprungkraft zeigte. Zwar wurden die Franken danach ein bisschen passiver, hatten aber auch Pech, dass Johannes Geis vor der Pause nur die Latte traf.

Es war dann Lion Lauberbach, der Nürnberg an den Abgrund schubste. Er köpfte das 1:1 - und weil der KSC in Führt das Spiel drehte, muss der Club nun in der Relegation kämpfen.

Greuther Fürth - Karlsruher SC 1:2 (1:1) Tore: Keita-Ruel (2.), Kother (21.), Hofmann (61., Elfmeter)

Die Ausgangslage war für den KSC klar: Sie haben es nicht selbst in der Hand und mussten auf Kiel hoffen. Und die Hoffnung erfüllte sich. Dominik Kother glich die sehr frühe Fürther Führung durch Daniel Keita-Ruel nach zwanzig Minuten aus. In der zweiten Hälfte führte ein Elfmeter von Philipp Hofmann zum Sieg - und zum direkten Klassenverbleib. Dem KSC bleibt die insgesamt vierte Relegation in jüngster Vergangenheit erspart.

VfB Stuttgart - SV Darmstadt 98 1:3 (1:1) Tore: 0:1 Dursun (32.), 1:1 Gomez (42.), 1:2 Bader (53.), 1:3 Tobias Kempe (88.)

Der VfB Stuttgart hat die 2. Fußball-Bundesliga mit einer schwachen Leistung und einem Abschiedstreffer von Mario Gomez verlassen. Trotz der Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 am Sonntag ist die Bundesliga-Rückkehr der Schwaben perfekt. In seinem letzten Spiel für den VfB gelang Gomez (43.) der zwischenzeitliche Treffer zum 1:1, ehe der 34-Jährige in der 82. Minute unter dem Applaus der VfB-Verantwortlichen ausgewechselt wurde. Serdar Dursun (32.) hatte die Hessen in Führung geschossen, Matthias Bader (53.) und Tobias Kempe (88.) erzielten die weiteren Tore. Darmstadts Victor Palsson (66.) sah wegen Handspiels die Gelb-Rote-Karte.

Aber die Bühne gehörte größtenteils Gomez. Vor den Augen seiner ebenfalls im Stadion anwesenden Familie spielte Gomez so wie im Großteil seiner Karriere: Man nahm ihn kaum wahr, bis er dann plötzlich doch entscheidend in Erscheinung trat. Nach einer flachen Hereingabe von Silas Wamangituka grätschte er den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 ins Tor. Anschließend ertönte im Stuttgarter Stadion sogar ein eigener Song für ihn, der sogenannte "Mario-Gomez-Button".

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