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Nach Kontroverse um One-Love-Binde:Fifa stellt Kapitäninnenbinden für WM vor

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Nach dem Streit um die One-Love-Binde bei der Männer-WM in Katar hat der Weltfußballverband die Spielführerinnenbinden für Australien und Neuseeland präsentiert. Zumindest die Farbkombination der umstrittenen Binde ist dabei.

Der Fußball-Weltverband Fifa hat am Freitag acht Kapitäninnenbinden präsentiert, mit denen die Spielerinnen bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) ihr Team aufs Feld führen dürfen. Unter der Kampagne "Fußball vereint die Welt" sollen acht Botschaften mit sozialen Anliegen verbreitet werden. Die Auswahl sei in enger Absprache mit allen 32 teilnehmenden Nationen, Spielerinnen sowie diversen Interessengruppen erfolgt, teilte die Fifa mit. Jedes Land kann unter den acht Binden eine auswählen, während des Turniers darf auch durchgewechselt werden.

Die Binde mit der Aufschrift "Vereint für Inklusion" ist zumindest von der Farbkombination her der bei der Männer-WM 2022 nicht zugelassenen "One Love"-Binde identisch. Beim Turnier in Katar gab es eine große Kontroverse um die Nutzung dieser Binde. Acht Nationen, darunter Deutschland, wollten mit dieser Kapitänsbinde ein Zeichen setzen. Die Fifa gestattete das Tragen jedoch nicht. Grundsätzlich ist die Kapitäninnenbinde teil der offiziellen Ausrüstung und wird bei Fifa-Turnieren von der Fifa vorgegeben (Punkt 13.8.1).

Auf den anderen sieben Varianten stehen die Botschaften "Vereint für indigene Völker", "Vereint für die Gleichstellung der Geschlechter", "Vereint für Frieden", "Vereint für Bildung für alle", "Vereint gegen Hunger", "Vereint gegen Gewalt gegen Frauen" und "Fußball bedeutet Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung und Leidenschaft". Diese sind einfarbig mit weißer Aufschrift. "Fußball vereint die Welt und unsere globalen Veranstaltungen wie die Fifa Frauen- Weltmeisterschaft haben die einzigartige Kraft, die Menschen zusammenzubringen und Freude, Begeisterung und Leidenschaft zu verbreiten", sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino: "Der Fußball kann aber noch mehr. So kann er überaus wichtige soziale Anliegen in den Fokus rücken."

Die deutsche Spielführerin Alexandra Popp hatte zuletzt ihren Wunsch bekräftigt, bei der WM weiter mit der Regenbogenbinde aufzulaufen, sich aber zugleich offen für Alternativen gezeigt. "Wir haben thematisiert, dass wir sehr gerne damit spielen wollen. Wir sind aber auch völlig fein damit, wenn wir hinterher mit einer anderen Binde spielen", betonte die 32-Jährige im Rahmen der WM-Vorbereitung in Herzogenaurach.

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