Süddeutsche Zeitung

G-7-Krise:"Wir Europäer müssen unser Schicksal in unsere eigene Hand nehmen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt nach dem enttäuschenden G-7-Gipfel auf ein Erstarken Europas. "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt", sagte Merkel am Sonntag in einer Bierzeltrede in München-Trudering, wo sie mit CSU-Chef Horst Seehofer aufgetreten war.

Merkel bezog sich mit ihren Worten auf die neue US-Regierung von Donald Trump, aber auch auf den bevorstehenden Brexit Großbritanniens. "Deshalb kann ich nur sagen: Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen."

Natürlich tue man dies in Freundschaft zu den USA und Großbritannien und in guter Nachbarschaft, "wo immer das geht, auch mit Russland, auch mit anderen Ländern", betonte Merkel. "Aber wir müssen wissen, wir müssen selber für unsere Zukunft kämpfen, als Europäer, für unser Schicksal."

Beim G-7-Gipfel in Italien hatten die Staats- und Regierungschefs am Freitag und Samstag kaum Fortschritte erzielt. Die großen Industrienationen scheiterten mit dem Versuch, Trump ein Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzvertrag abzuringen. Eine endgültige Entscheidung dazu will der US-Präsident nächste Woche treffen.

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