Süddeutsche Zeitung

Konjunkturpaket II:Elf Millionen Euro für 21 Projekte

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Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wurden Schulen saniert, Bäche gesichert und eine Intensivstation erweitert.

Ingrid Hügenell

Eine "Punktlandung zum Jahresabschluss" meldet die oberbayerische Bezirksregierung über die zur Jahreswende ausgelaufenen Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II: Sämtliche 701 Projekte in Oberbayern seien komplett abgerechnet worden, insgesamt wurden rund 450 Millionen Euro ausgezahlt.

Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat von den Mitteln profitiert, mit denen die Bundesregierung angesichts der Finanzkrise 2009 der Rezession begegnen wollte: In 21 Baumaßnahmen flossen mehr als elf Millionen Euro. Kommunen und andere Projektträger mussten zudem jeweils einen Eigenanteil beisteuern.

Der höchste Betrag, 2,77 Millionen Euro, ging an den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen für die energetische Sanierung des Gymnasiums Icking. Das war eines von insgesamt neun Projekten zur energetischen Sanierung an Schulen und Kindergärten im Landkreis, für die es insgesamt rund 8,5 Millionen Euro Zuschüsse gab.

Modernisierungen unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung stellten auch den Schwerpunkt in Oberbayern dar: Für 382 Projekte wurden 266 Millionen Euro ausgeschüttet. Viele Kommunen hätten zudem weitere Sanierungsmaßnahmen angepackt, so dass sich das Investitionsvolumen für energetische Sanierungsmaßnahmen schließlich auf mehr als 486 Millionen Euro gesteigert habe.

Damit ließen sich jährlich 12,3 Millionen Liter Heizöl und 39 000 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß einsparen, das entspricht dem Verbrauch von mehr als 12 600 Vier-Personen-Haushalten, teilt die Regierung von Oberbayern mit. "Den größten Vorteil haben aber wohl die Nutzer der Schulen, Kindertagesstätten und Verwaltungsgebäude", meint Regierungspräsident Christoph Hillenbrand: "In neuen Räumen arbeitet und lernt es sich einfach besser."

Doch mit den Mitteln des Konjunkturpakets wurden auch andere Projekte gefördert: Die Gemeinde Benediktbeuern erhielt für den Hochwasserschutz am Mühlbach knapp 106 000 Euro, Geretsried für den Ausbau des Schwaigwaller Bachs ebenfalls im Zuge des Hochwasserschutzes 370 000 Euro. In Bad Tölz konnte die Asklepios-Stadtklinik mit Hilfe von gut 912 000 Euro aus dem Konjunkturpaket ihre Intensivstation erweitern, die schon im September 2010 in neuer Form eröffnet wurde.

Für die Dorferneuerung erhielt Wackersberg 81 510 Euro. Die Gemeinden Egling, Greiling, Reichersbeuern und Schlehdorf bekamen für die Breitband-Erschließung zwischen 18 000 und 100 000 Euro. Und die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfZ), eine gemeinnützige GmbH, erhielten für die Standorte in Bad Tölz und Geretsried 36 000 Euro, die in vier Projekte zur beruflichen Weiterbildung investiert wurden.

Auch nach Schäftlarn flossen 250 500 Euro, nämlich an die Benediktinerabtei. Der Orden sanierte damit sein Gymnasium energetisch. Geld aus dem Konjunkturpaket erhielt außerdem die Stadt Penzberg: 226 000 für die energetische Sanierung des Kindergartens am Daserweg und 623 000 Euro für den Ausbau des Säubachs, ein Hochwasserschutz-Projekt.

Regierungspräsident Hillenbrand zeigt sich darüber erleichtert, dass kein Cent der gut 266 Millionen Euro an Zuschüssen, die Bund und Freistaat Bayern in Höhe vorgesehen hatten, ungenutzt blieb: "Das war angesichts des zum Jahreswechsel drohenden Kassenschlusses eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten, von Projektträgern über Handwerker bis hin zur Regierung von Oberbayern."

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SZ vom 02.01.2012
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