Süddeutsche Zeitung

Vereine:Mehr Stadien für Spitzensport

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Die Fußballer von Türkgücü München stehen ohne Spielstätte da. Das erhoffte Dantestadion müsste offenbar aufwendig ertüchtigt werden. Nun soll die Stadt alle Anlagen auf ihre Tauglichkeit hin überprüfen.

Von Christoph Leischwitz

Türkgücü München spielt zurzeit zwar nur in der vierten Liga, auf dem Papier eine Amateurliga. Doch vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) werden trotzdem enorme Anforderungen an das Stadion gestellt. Weil der Verein aus dem Münchner Osten von Juli an nicht mehr im Grünwalder Stadion spielen kann, ist der Stadionmangel für Teams unterhalb der großen Proficlubs auch im Stadtrat Thema. Nachdem die SPD/Volt-Fraktion eine Prüfung gefordert hatte, ob der Regionalligist zusätzlich zu Footballern und Leichtathleten das Dantestadion nutzen kann, rufen jetzt CSU/Freie Wähler zu einer generellen Prüfung auf.

"Es ist nicht ausgeschlossen, dass künftig noch weitere Vereine in die Regionalliga aufsteigen", erklärt die sportpolitische Sprecherin der CSU, Ulrike Grimm. Deshalb bitte man die Stadt, vorhandene Anlagen genau zu prüfen. Dem Stadtrat solle dargestellt werden, welche Stadien sich wie schnell und zu welchem Preis für die Regionalliga ausstatten ließen. Die Verbandsauflagen fordern eine Mindestkapazität von 2500 Zuschauern, eine überdachte Haupttribüne, einen getrennten Eingang sowie einen abgetrennten Block für Gästefans und aufwendigen Brandschutz, von kommender Saison an ist auch Flutlicht verpflichtend.

Das Grünwalder Stadion kann nur drei Mannschaften beherbergen, zurzeit sind das 1860 München und der FC Bayern II, im Sommer kommen die Frauen des FFC Wacker dazu. Für kleinere Clubs ist diese Spielstätte teuer und überdimensioniert. Auf die hohen fünfstelligen Verbindlichkeiten bei der Miete angesprochen, erklärt Türkgücü, dass man sich Giesings Höhen ohnehin immer kaum leisten konnte.

Ob die Aufrufe für Türkgücü rechtzeitig kommen, bleibt fraglich. Der Verein musste eigentlich schon am 15. März das Stadion für die kommende Saison benennen. Das erhoffte Dantestadion müsste nach SZ-Informationen sehr aufwendig ertüchtigt werden - eine ursprünglich schon einmal angedachte Renovierung war nach der Pandemie auf Eis gelegt worden. Vor zwei Jahren war Türkgücü aus der dritten Liga abgestiegen und hatte zunächst erfolglos versucht, sich außerhalb der Stadtgrenzen einzumieten. Ein Umzug nach Lohhof etwa scheiterte am mangelhaften Brandschutz. Jüngst musste die Mannschaft für ein Verbandspokalspiel ins 150 Kilometer entfernte Seligenporten im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz ausweichen.

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