Süddeutsche Zeitung

Museen in München:Eintritt frei im Lenbachhaus

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Mit "Free & Easy" gibt es einmal im Monat eine kostenlose Abendöffnung. Andere Museen in München haben ähnliche Modelle.

Von Evelyn Vogel

Auch die Museen müssen in der Energiekrise sparen. Welch einschneidende Entscheidungen das zur Folge haben könnte, zeigt die aktuelle Hiobsbotschaft aus Nürnberg, wo die Stadt überlegt, zwei Museen zu schließen. Da wirkt die Nachricht aus dem städtischen Lenbachhaus in München wie ein Lichtstreif am Horizont: Denn von November an gibt es dort an jedem ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr freien Eintritt, wie Direktor Matthias Mühling kürzlich bekannt gegeben hat. "Free & Easy" lautet die Devise für das Null-Euro-Ticket im Lenbachhaus.

Möglich gemacht haben das die Ingrid Werndl-Laue Stiftung, die Herbert Schuchardt Stiftung sowie der Förderverein des Lenbachhauses. Letzterer fördert das Museum am Königsplatz bereits seit 1993. Die beiden Stiftungen unterstützen zusammen mit einigen anderen Stiftungen das Lenbachhaus seit Jahren. Die kostenlose Donnerstagabendöffnung ist vorläufig auf drei Jahre angelegt, um zu sehen, wie's läuft. Wenn es so läuft wie bei dem ebenfalls städtischen Museum Villa Stuck, dann wird dieser Donnerstagabend mit freiem Eintritt gewiss verlängert.

In der Villa Stuck gibt es seit nunmehr zehn Jahren den "Friday Late". Er gilt an jedem ersten Freitagabend des Monats von 18 bis 22 Uhr. Hier kann man alle Ausstellungen und Veranstaltungen, die auf diesen Termin fallen, bei freiem Eintritt besuchen. Das Museum finanziert die kostenlose Abendöffnung aus eigenen Mitteln. Ziel war von Anfang an, jüngere Besucherinnen und Besucher anzulocken. Und schon seit Längerem und in diesen Zeiten immer mehr rückt für die Villa Stuck auch der soziale Aspekt in den Mittelpunkt: Der "Friday Late" soll auch Menschen mit geringerem Einkommen einen Museumsbesuch ermöglichen, wie Direktor Michael Buhrs betont.

Dieser Aspekt spielt auch für Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter vom Haus der Kunst, eine große Rolle. Seit fünf Jahren und damit schon vor seiner Amtszeit gibt es dort an jedem ersten Donnerstag im Monat die kostenlose Abendöffnung von 18 bis 22 Uhr. Einen besonderen Titel hat sie übrigens nicht. Auch hier wird der freie Eintritt aus eigenen Mitteln finanziert. Doch Lissoni würde in der notorisch unter finanziellem Druck stehende Ausstellunghalle am Englischen Garten gerne einen Sponsor für die kostenlosen Abendtickets finden.

Über einen freien Eintrittstag durften sich einst auch die Besucherinnen und Besucher der Pinakothek der Moderne im Kunstareal freuen. Für einige Jahre finanzierte die Allianz Versicherung den sogenannten "Blauen Donnerstag". Den gibt es zwar nicht mehr, dafür haben die staatlichen Museen im München aber den 1-Euro-Sonntag. Die Kunsthalle gewährt jeden Dienstag einen 50-prozentigen Rabatt auf alle Eintrittspreise und bei zahlreichen kleineren Ausstellungsinstitutionen ist der Eintritt immer kostenlos.

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