Süddeutsche Zeitung

Personalie:Biotopia verliert seinen Gründungsdirektor ans MIT

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Michael John Gorman hat neun Jahre an der Eröffnung von Biotopia gearbeitet, einem Naturkundemuseum und Zentrum für Wissenschaftskommunikation am Nymphenburger Schloss. Jetzt wechselt er in die USA. Sein Konzept soll bleiben. Zu den Hintergründen.

Von Susanne Hermanski

Neun Jahre lang hat Michael John Gorman an der Eröffnung von Biotopia gearbeitet - gegen eine Vielzahl von Widerständen. Jetzt verliert das Projekt seinen Gründungsdirektor. Der Ire wird künftig das MIT-Museum in den USA leiten. Dabei handelt es sich um eines der wichtigsten Wissenschaftsmuseen der Welt. Es hat im Herbst ein neues Haus erhalten und gehört zum renommierten MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, das bekannt ist für seine Innovationskraft und als eine der Nobelpreisträgerschmieden gilt.

Für das viel diskutierte Projekt am Nymphenburger Schloss in München ist Gormans Weggang Verlust und Ritterschlag zugleich. Denn sein Konzept für das neue bayerische Naturkundemuseum und Zentrum für Wissenschaftskommunikation - hierzulande von verschiedensten Seiten immer wieder attackiert - hat jenseits des Atlantiks überzeugt. Entsprechend äußert sich auch Wissenschaftsminister Markus Blume.

"Von Bayern ins Wissenschafts-Mekka an der amerikanischen Ostküste: Prof. Gorman hat für das Naturkundemuseum Bayern wertvolle Aufbauarbeit geleistet, die auch international wahrgenommen wurde", sagt Blume. "Dass er nun als erfolgreicher Museumsmacher und Wissenschaftskommunikator mit dem MIT an eine der weltbesten Technischen Universitäten berufen wird, ist für ihn eine Ehre. Zugleich verdeutlicht die Berufung die Qualität der bisherigen Planungen für das Naturkundemuseum Bayern."

Der Minister hatte im vergangenen Jahr darauf gedrungen, Biotopia unter dem neuen - wenn auch so viel konservativer daherkommenden - Namen voranzubringen, und endlich mit dem Bau zu beginnen. "Auch dank des starken Inputs von Prof. Gorman entwickeln wir unser beliebtes Museum Mensch und Natur derzeit zu einem bayerischen Naturkunde- und Forschungsmuseum mit internationaler Strahlkraft weiter", sagt Blume.

Gorman gibt dem Freistaat unterdessen eine Aufgabe mit: "Bayern hat die Jahrhundertchance, ein international herausragendes Life-Sciences-Museum für das 21. Jahrhundert zu schaffen, das als so dringend notwendige Plattform für Wissenschaftskommunikation und Breitenbildungszentrum dient. Ich bin 2015 als Gründungsdirektor nach Bayern berufen worden, um diese Chance zu entwickeln", sagt er. "Ich freue mich, dass das Biotopia-Konzept weiterhin die wesentliche Säule des Neubaus des Naturkundemuseums Bayern sein wird. Ich werde dem Projekt während der Realisierung und auch Bayern natürlich weiter eng verbunden bleiben."

Gorman verlässt das Projekt zum Sommer 2024. Sein Stellvertreter Michael Apel wird zunächst die Geschäfte weiterführen. Wann die Stelle neu ausgeschrieben wird, und unter welchen genauen Vorzeichen, ist bisher noch nicht bekannt.

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