Süddeutsche Zeitung

Bundestagswahl im Wahlkreis München-Land:AfD und FDP als Wahl-Gewinner

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Gerold Otten und Jimmy Schulz stehen vor Einzug in den Bundestag.

Von Bernhard Lohr und Anna Reuß, München

Der Abend ist noch früh. Noch sind im Landkreis München kaum Wahlbezirke ausgezählt. Doch schon früh zeichnet sich angesichts des Bundestrends und der Hochrechnungen ab, dass nur der Putzbrunner AfD-Direktkandidat Gerold Otten uneingeschränkt jubeln kann - und sich der aus Hohenbrunn stammende Jimmy Schulz von der FDP an diesem Abend als Sieger fühlen darf. Beide begleiten sicher den Platzhirschen Florian Hahn (CSU) und auch den Grünen-Spitzenmann Anton Hofreiter in den Bundestag und werden dort den Wahlkreis München-Land vertreten.

Auch die ersten Zahlen aus den Wahlbezirken im Landkreis bestätigen, dass die SPD - neben dem Einbruch der CSU landesweit um mehr als zehn Prozent - der große Verlierer ist. Bela Bach erzielte mit 10,86 Prozent der Erststimmen in Aying ein nur knapp besseres Ergebnis als Gerold Otten, der auf 10,43 Prozent kam. Florian Hahn rettete sich mit 50,05 Prozent knapp über die 50-Prozent-Marge. Anton Hofreiter (Grüne) erreichte 11,38 Prozent der Stimmen und Jimmy Schulz (FDP) 6,85. Ilse Ertl nahm in Aying zumindest schon mal mit 5,84 Prozent die symbolisch bedeutsame Fünf-Prozent-Hürde. Eva-Maria Elisabeth (Die Linke) konnte in dem dörflich geprägten Aying 3,38 Prozent der Wähler überzeugen. Katharina Graunke (ÖDP) kam auf 1,21 Prozent, das entspricht 37 Stimmen. Die Auszählung weiterer Wahlbezirke steht aus. Jetzt dürfte es dann aber Schlag auf Schlag gehen.

Mittlerweile ist auch in Grünwald, Brunnthal, Schäftlarn, Ismaning und Straßlach-Dingharting ausgezählt. Überall zeigt sich ein ähnliches Bild. Starke Veluste für die CSU, deren Kandidat Florian Hahn etwa in Brunnthal weit weg ist von dem Ergebnis vor vier Jahren. Damals lag er knapp über 60 Prozent, diesmal sind es glatt zehn Prozentpunkte weniger für den Verteidigungspolitiker. Auch Bela Bach muss enttäuscht sein. Sie ist bei den Direktstimmen in Grünwald und in Brunnthal einstellig. Die 20-Prozent-Schwelle erreicht sie nirgends. Die AfD dagegen liegt in Aying und in Brunnthal bei den Erst- und Zweitstimmen bei mehr als zehn Prozent. Eine echte Hochburg für die FDP ist wieder Grünwald. Dort sind die Liberalen wieder Volkspartei mit 27,52 Prozent der Zweitstimmen, auch in Gräfelfing liegt die FDP jenseits der 20 Prozent.

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SZ vom 25.09.2017 / belo/areu
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