Süddeutsche Zeitung

Kulturzentrum:Architekt Henn soll nun doch den Gasteig umbauen

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Beim zweiten Anlauf kommt er erneut zum Zug: Der Münchner Architekt Gunter Henn wird mit der Sanierung des Gasteig betraut. Das soll am Mittwoch der Stadtrat beschließen.

Von Heiner Effern und Kassian Stroh

Nach monatelangem Hin und Her steht nun fest, wer den Münchner Gasteig umbauen soll: das Architekturbüro Henn. Dies hat, wie aus dem Stadtrat zu hören ist, der Aufsichtsrat der Gasteig-GmbH beschlossen. Am Mittwoch soll darüber die Vollversammlung des Stadtrats in nicht-öffentlicher Sitzung befinden - eine Zustimmung gilt als sicher. Henn bekommt den Zuschlag damit zum zweiten Mal. Denn er war bereits im Oktober 2018 mit dem Großprojekt betraut worden. Diese Entscheidung wurde aber später aus vergaberechtlichen Gründen einkassiert.

Der Umbau des sanierungsbedürftigen Kulturzentrums auf dem Isarhochufer wird das mit Abstand größte Kulturbau-Projekt der Stadt. Seine Kosten werden derzeit auf bis zu eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Das vom Münchner Architekten Gunter Henn geleitete Büro will den massiven Ziegelstein-Komplex mit zwei horizontalen Glasbändern durchbrechen. Sein Entwurf war der Favorit der Gasteig-GmbH - und bei ihm sind auch die wenigsten Probleme mit den Inhabern der Urherberrechte am Gasteig-Komplex zu erwarten.

Dass der Stadtrat zustimmt, ist nahezu sicher. Damit würde sich ein reichlich verfahrenes Verfahren dem Ende zuzuneigen. Denn die Vergabe des Gasteig-Umbaus war für die Stadt ein quälend langer Prozess: In einem Architektenwettbewerb wurden zunächst drei gleichberechtigte Sieger gekürt: Auer Weber, Henn (beide aus München) und Wulf Architekten (Stuttgart). In einem umstrittenen Vergabebeverfahren wurde schließlich Henn beauftragt. Das wurde angefochten, und schließlich musste das Verfahren wegen unklarer Vorgaben revidiert werden - ein blamabler Vorgang für die Stadt. Es wurde neu aufgerollt, mit dem Ergebnis, dass nun wieder Henn zum Zuge kam. Zwischenzeitlich hatte sich der dritte Bewerber Auer Weber aus dem Verfahren zurückgezogen.

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