Süddeutsche Zeitung

SZ-Podcast "Auf den Punkt":Berichten aus der Ukraine: Ein Jahr Reporter im Krieg

Lesezeit: 2 min

Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine: Wie die SZ aus dem Kriegsgebiet berichtet.

Von Florian Hassel und Lars Langenau

Am 24. Februar 2022 jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine. Der Tag, den Kanzler Olaf Scholz "Zeitenwende" genannt hat - und der so ziemlich alle Gewissheiten auf den Kopf gestellt hat. Anlass für uns, mit SZ-Osteuropa-Korrespondent Florian Hassel zu reden, wie es ist, seit einem Jahr immer wieder aus dem Kriegsgebiet zu berichten.

"Wenn es die Flugalarme nicht geben würde, dann würde man hier denken, es sei wie vor dem Angriff", sagt Hassel am Telefon in Kiew. Mit Blick auf andere Berichterstatter aus dem Gebiet kommt er zu Einschätzung: "Wir können uns mit der BBC oder großen US-TV-Networks nicht vergleichen." Die hätten eine richtige Infrastruktur aufgebaut. An die reiche die SZ "nicht im entferntesten" heran, "weil wir uns das schlicht und ergreifend nicht leisten können". Diese Berichterstattung koste Millionen Euro, sagt Hassel.

Florian Hassel hat bereits für die Frankfurter Rundschau aus dem Tschetschenienkrieg (1999 bis 2009) berichtet. Damals aber sei das Kriegsgebiet im Kaukasus sehr begrenzt gewesen - und "da ging es oft um Häuserkampf". Im aktuellen Krieg in der Ukraine "aber geht es um den Kampf an der Front" und "um den Versuch der Unterjochung der Ukraine durch die Zerstörung ihrer Infrastruktur". Aber im Vergleich zu seiner Zeit als Russland-Korrespondent der FR sei die Arbeit in der Ukraine "ungleich freier". Das Problem sei "nicht an Menschen ranzukommen", sondern an Militärs oder militärische Objekte, das sei "sehr viel schwerer".

Deutsche Aufrufe zum Frieden wie den aktuellen von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht seien "abseits der Realität", sagt Hassel. Friedensverhandlungen seien schön, "wenn es auf beiden Seiten Menschen gibt, die verhandeln wollen". Das aber sei bei Putin "ganz eindeutig nicht der Fall, wahrscheinlich auch nicht auf lange Zeit hinaus".

Die jüngste Reportage von Florian Hassel aus der Ukraine finden Sie hier.

Die Recherche zur PFAS-Chemikalien hier.

Den Podcast mit dem Arzt Peter Kaup im Erdbebengebiet von der Hilfsorganisation I.S.A.R. hier.

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