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Deutscher Sachbuchpreis:Die Gegenwart verstehen

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Das sind die acht Nominierungen für den Deutschen Sachbuchpreis 2024.

Von SZ

Am Dienstag gab die Jury bekannt, welche acht Titel ins Rennen für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 gehen. Für ihre Auswahl sichtete die siebenköpfige Truppe 225 Bücher von 115 Verlagen, alle sind seit April 2023 erschienen. Man habe sich von der Frage leiten lassen, so Jurysprecher Stefan Koldehoff, welche Bücher vielleicht Antworten geben "auf die drängenden Fragen der Gegenwart wie auf die zeitlosen?" Und: "Ein gutes Sachbuch braucht bei aller Vielfalt möglicher Themen zuletzt immer den Bezug zur Gegenwart. Dann ist es relevant."

Das alles hat die Jury in diesen Büchern gefunden: Ruth Hoffmann: "Das deutsche Alibi. Mythos 'Stauffenberg-Attentat' - wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird"; Roman Köster: "Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit"; Jens Beckert: "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht" und Sebastian Conrad: "Die Königin. Nofretetes globale Karriere."

Christina Morina: " Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren"; Frauke Rostalski: "Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit". Außerdem Marcus Willaschek: "Kant. Die Revolution des Denkens" und Moshe Zimmermann: "Niemals Frieden? Israel am Scheideweg".

Vergangenes Jahr gewann Ewald Frie mit einem Buch über das Ende des bäuerlichen Lebens

Zur Jury gehören neben Stefan Koldehoff, Journalist beim Deutschlandfunk, auch die Zeit-Journalistin Sibylle Anderl, die Kulturwissenschaftlerin Julika Griem, der Professor für Wirtschaftsforschung Michael Hagner (ETH Zürich), Michael Lemling von der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl, Patricia Rahemipour vom Institut für Museumsforschung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und die Biologin Katrin Vohland vom Naturhistorischen Museum Wien.

Der Deutsche Sachbuchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins zum vierten Mal verliehen, er ist mit insgesamt 42 500 Euro dotiert. Der Gewinner erhält 25 000 Euro, die anderen Nominierten bekommen je 2500 Euro. Die Preisverleihung findet am 11. Juni 2024 in der Hamburger Elbphilharmonie statt. 2023 gewann das Memoir "Ein Hof und elf Geschwister", in dem der Historiker Ewald Frie über das Ende des bäuerlichen Lebens und den Strukturwandel schreibt.

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