Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Die Suche nach den gestohlenen Goldstücken geht weiter

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Der Einbruch in das Kelten- und Römermuseum Manching ist geklärt, vier Verdächtige sind inhaftiert - doch der größte Teil des Keltenschatzes bleibt verschwunden.

Rund einen Monat nach der Festnahme der mutmaßlichen Diebe des Manchinger Kelten-Goldschatzes ist der größte Teil der Beute weiter verschwunden. Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) sind auch die bei den Verdächtigen sichergestellten Beweismittel noch nicht komplett ausgewertet. Es seien relativ viele Asservate mitgenommen worden, sagte eine LKA-Sprecherin. "Das muss alles einzeln untersucht und bewertet werden."

Am 18. Juli hatte eine Sonderkommission des LKA ein Trio aus dem Raum Schwerin festgenommen, das für den Einbruch in das Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching im November 2022 verantwortlich sein soll. Damals wurde ein rund 2100 Jahre alter Goldschatz mit etwa 500 Münzen gestohlen. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses.

Neben den 42, 46 und 50 Jahre alten Männern aus Mecklenburg-Vorpommern soll auch ein 43-jähriger Berliner zu der Bande gehören, alle vier sitzen in Untersuchungshaft. Bei einem der Männer wurden 18 kleine Goldklumpen entdeckt. Nach einer ersten Analyse dürften dies teils eingeschmolzene Münzen aus dem Museum sein. "Es gibt keinen Hinweis, dass es sich nicht um das Gold aus Manching handelt", sagte die Polizeisprecherin. Das endgültige Gutachten zu dem mutmaßlichen Diebesgut sei aber noch nicht fertig.

Schätzungsweise etwa 70 antike Münzen sind zu den Goldklumpen verschmolzen worden, letztlich ist noch der Verbleib von mehr als 400 Goldmünzen unklar. Nach der Festnahme der vier Männer wurden mehrere Grundstücke in Plate bei Schwerin durchsucht und umfangreiches Material beschlagnahmt. Die Ermittler gehen davon aus, dass Mitglieder der Bande auch für etliche weitere Einbrüche in der Vergangenheit verantwortlich sind. Dabei ging es allerdings nicht um Einbrüche in Museen.

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