Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Zahl der Kinderschutz-Impfungen ist stabil geblieben

Trotz Pandemie sind manche Impfquoten für Kinder sogar leicht gestiegen. Nur bei der Impfung gegen die gefährliche HPV-Infektion sieht das Gesundheitsministerium "Nachholbedarf".

Die Corona-Pandemie hat nicht zu einem Rückgang bei den Kinderschutzimpfungen geführt. Das gehe aus dem neuen Gesundheitsreport des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hervor, teilte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch mit. Teilweise seien Impfquoten sogar gestiegen. Dies sei bei der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung) der Fall und bei der Impfung gegen Windpocken. Die Quote der Kleinkinder des Geburtsjahrgangs 2019, die nach 24 Monaten eine zweite MMR-Impfung hatten, habe bei 79,3 Prozent gelegen.

Im Vergleich zu den Vorjahren seien aber Impfquoten für Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Pneumokokken leicht gesunken. Professor Christian Weidner, Präsident des LGL, sagte, die Impfaufklärung müsse konsequent fortgeführt werden, denn es gebe Erkrankungen, bei denen der Impfschutz weiter gesteigert werden könne.

Der aktuelle Gesundheitsreport hat ergeben, dass es bei der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) weiteren Nachholbedarf gibt. Bei den Jungen gab es den Angaben zufolge seit der Einführung der Impfempfehlung für diese Gruppe im Jahr 2018 bis 2021 eine Zunahme. Im Jahr 2020 seien in Bayern unter den 18-jährigen Mädchen allerdings nur 47,6 Prozent geimpft gewesen. Die Weltgesundheitsorganisation will bis 2030 eine weltweite Impfquote von 90 Prozent bei 15-jährigen Mädchen erreichen. Der Minister erläuterte, eine HPV-Infektion könne unter anderem Gebärmutterhalskrebs, aber auch bei Männern Krebs auslösen. Eine Impfung im Kindes- und Jugendalter schütze vor der Entstehung des Krebs.

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