Süddeutsche Zeitung

EU-Kommission:Google muss 1,49 Milliarden Euro Strafe zahlen

Der Konzern soll seine Marktmacht ausgenutzt und andere Werbeplattformen benachteiligt haben.

Google muss erneut eine hohe Strafe in der Europäischen Union zahlen. Das verkündete EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch. Der Konzern soll insgesamt 1,49 Milliarden Euro zahlen. Google habe seine Macht auf dem Markt mit Online-Werbeanzeigen missbraucht und Konkurrenten benachteiligt.

Die EU-Kommission hatte das Verfahren im Jahr 2016 gestartet. Sie untersuchte, ob Google über Jahre hinweg die Kunden seiner Werbeplattform AdSense daran hinderte, auch Werbung der Konkurrenz anzuzeigen. AdSense ist ein System, über das Google für Werbekunden Anzeigen verwaltet und auf fremden Seiten platziert. Nun teilte die Kommission mit, bei Suchmaschinen-Werbung im Teildienst "AdSense for Search" seien andere Anbieter unerlaubterweise behindert worden.

Nach dem Beginn des Verfahrens hatte der Konzern eigenen Angaben zufolge seine Verträge mit Werbepartnern angepasst und ihnen mehr Freiraum gelassen, auch Anzeigen von Konkurrenzplattformen auszuspielen.

Zuvor schon mehr als sechs Milliarden Euro EU-Strafen für Google

Es ist das dritte Mal, dass die EU-Kommission eine hohe Strafe gegen Google wegen seiner Markmacht verhängt. Im Jahr 2017 musste der Konzern 2,42 Milliarden Euro zahlen, weil er nach Ansicht der Kommission seinen Einfluss als Suchmaschinenbetreiber missbraucht habe, um eigene Anzeigen besser zu platzieren. Im vergangenen Jahr folgte eine Strafe in Höhe von 4,3 Milliarden Euro - erneut lautete der Vorwurf, Google habe seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt. Dieses Mal ging es dabei um das Handy-Betriebssystem Android.

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SZ.de/vd/Reuters/dpa
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