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Chemikalien in Kinderkleidung:Warum Greenpeace plötzlich Aldi, Lidl und Penny lobt

Aldi, Lidl und Penny gehören nicht nur zu den größten Discounterketten, sondern auch zu den umsatzstärksten Modehändlern in Deutschland. Im vergangenen Jahr untersuchte die Umweltorganisation Greenpeace deshalb im Zuge ihrer Kampagne gegen Gift und Kleidung auch die Kinderkleidung der drei Discounter- und fand in mehr als der Hälfte der 26 untersuchten Produkte gesundheitsgefährdende Chemikalien.

Rund ein Jahr später lobt Greenpeace nun die Discounter sowie den Kaffeeröster Tchibo. Die Händler hätten bereits erste besonders schädliche Chemikalien aus der Produktion verbannt, veröffentlichten Abwasserdaten und brächten Programme für die Rücknahme und das Recycling von Textilien auf den Weg.

Immer mehr Händler schließen sich der Greenpeace-Kampagne an

Im Dezember hatte sich Lidl, im Frühjahr dann auch Aldi und Penny der "Detox"-Kampagne der Umweltorganisation angeschlossen. Sie verpflichteten sich damit, bis 2020 schrittweise alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien aus ihrer Textilproduktion zu verbannen. Die zum Färben und Ausrüsten eingesetzten Substanzen verschmutzten Gewässer besonders in den asiatischen Herstellungsländern, mahnt Greenpeace immer wieder.

Als weitere Supermarktkette hat sich nun auch Kaufland verpflichtet, bis zum Jahr 2020 giftfrei zu produzieren. Insgesamt sind damit 33 internationale Marken Teil der Kampagne, was laut Greenpeace etwa 15 Prozent der weltweiten Textilproduktion entspricht.

Die Umweltorganisation fordert zudem die Handelsketten Edeka/Netto, Norma und Metro/Real auf, sich der Aktion anzuschließen.Diese seien Schlusslichter beim Engagement für eine saubere Textilproduktion seien nicht gewillt, bis 2020 konsequent zu entgiften.

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SZ.de/afp/vit
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