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Tennis:Deutschland verliert Auftakt des ATP Cup

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Gegen die Briten kann sich das Team um Alexander Zverev im entscheidenden Doppel nicht durchsetzen. Bei der Rallye Dakar wird ein Fahrer bei einer Explosion an seinem Fahrzeug verletzt. Ex-Weltmeister Peter Wright steht im Halbfinale der Darts-WM.

Meldungen im Sportticker

Tennis: Die deutschen Tennis-Männer um Olympiasieger Alexander Zverev sind mit einer Niederlage in den ATP Cup gestartet. Im entscheidenden Doppel gegen die Briten unterlagen Zverev und Kevin Krawietz am Sonntag in Sydney 3:6, 4:6 gegen Jamie Murray und Daniel Evans. Damit endete das Auftaktduell der Deutschen mit 1:2. Zuvor hatte Zverev mit einem 7:6 (2), 6:1 gegen den Weltranglistenzwölften Cameron Norrie für den Ausgleich gesorgt. Jan-Lennard Struff unterlag zuvor deutlich mit 1:6, 2:6 gegen Evans.

Die deutsche Auswahl muss damit seinen Fehlstart in den weiteren Vorrundenspielen am Dienstag und Donnerstag gegen Kanada und die USA wettmachen und auf einen Ausrutscher der Briten hoffen. Die vier Sieger aus den vier Vierergruppen erreichen das Halbfinale. Mit dem ATP Cup bereiten sich die Tennisprofis auf die Australian Open vor, die am 17. Januar in Melbourne losgehen.

Darts: Der ehemalige Darts-Weltmeister Peter Wright hat nach ein paar Startschwierigkeiten das Halbfinale bei der WM in London erreicht. Der Schotte mit dem Spitznamen "Snakebite" gewann sein Viertelfinale am Samstagabend mit 5:4 gegen den englischen Außenseiter Callan Rydz und stoppte damit dessen Siegeszug. Rydz hatte zuvor die ersten vier Spiele des Turniers souverän gewonnen und bei 14 gewonnen Sätzen nur einen verloren. Der 23-Jährige war der letzte ungesetzte Spieler im Turnier.

Europameister Wright trifft nun im Halbfinale auf Landsmann Gary Anderson und hat weiter die Chance, das Preisgeld von seinem WM-Titel von vor zwei Jahren für die Weltrangliste zu verteidigen. Beim Darts wird die Weltrangliste nach dem erspielten Preisgeld der vergangenen zwei Jahre erstellt. Die Nummer eins der Welt kann der extravagante Schotte aber nicht mehr werden. Das bleibt der ehemalige Rugby-Profi Gerwyn Price aus Wales, obwohl er im letzten Match des Abends mit 4:5 gegen den Engländer Michael Smith verlor.

Am Nachmittag hatten sich der Engländer James Wade (5:0 gegen Landsmann Mervyn King) und Ex-Weltmeister Anderson (5:2 gegen Luke Humphries aus England) die ersten beiden Halbfinal-Tickets gesichert. Am Sonntagabend (20 Uhr, Sport1/DAZN) werden die beiden Vorschlussrundenpartien ausgetragen. Das Finale steigt dann am Montag (21 Uhr).

Motorsport: Bei der Rallye Dakar ist ein Fahrer bei einer Explosion an seinem Fahrzeug verletzt worden. Wie die Organisatoren der Rallye am Samstag mitteilten, sollte der Mann nach seiner Operation in sein Heimatland Frankreich ausgeflogen werden. Der Fahrer war laut Angaben des Rallye-Veranstalters ASO am Donnerstag schwer verletzt worden, als sein Fahrzeug durch eine "plötzliche Explosion" gestoppt wurde. Die Polizei wollte demnach "keine Möglichkeit ausschließen, auch keinen böswilligen Akt". Danach erklärte jedoch der saudi-arabische Innenminister auf Twitter, es gebe keinen "kriminellen Verdacht" für die Ursache des "Unfalls".

Seinen Angaben zufolge handelte es sich bei dem verunglückten Fahrzeug um ein Begleitfahrzeug mit insgesamt sechs Passagieren an Bord, von denen einer ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sein Zustand war demnach nicht kritisch. Rennleiter David Castera erklärte in einem Interview mit französischen Medien, dass es sich bei dem Fahrer um den 61-jährigen Philippe Boutron handelte. Dieser nahm bereits das neunte Mal an der Rallye teil und ist Präsident eines französischen Fußballvereins in der dritten Liga. Nach Angaben der Rallye-Veranstalter musste Boutron am Bein operiert werden. Dem französischen Außenministerium zufolge waren die anderen fünf Passagiere unverletzt.

Trotz der Versicherungen der saudi-arabischen Behörden wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Rallye-Lager erheblich verstärkt, wie ein AFP-Reporter berichtete. In den Reisehinweisen auf seiner Website rief das französische Außenministerium nach der "Explosion" ebenfalls zu "maximaler Wachsamkeit" auf und betonte, dass "die Hypothese eines kriminellen Akts nicht ausgeschlossen" sei.

Snowboard: Leon Vockensperger hat sich bei eisigen Temperaturen im kanadischen Calgary auch im Slopestyle die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) gesichert. Der 22-Jährige aus Rosenheim, der sich im Oktober bereits im Big Air qualifiziert hatte, kam beim ersten Slopestyle-Weltcup der Saison bei Minus 30 Grad auf Platz sieben.

"Ich habe mir noch ein bisschen mehr erhofft. Trotzdem bin ich happy, dass ich beide Runs landen konnte. Das gibt Sicherheit für die nächsten Wettkämpfe", sagte er. Die extremen Temperaturen in Calgary seien "eine gute Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Peking. Gut, sich da schon mal darauf einzustellen". Das Finale verpasste dagegen Annika Morgan (Miesbach), die bereits für die Winterspiele qualifiziert ist und diese Saison im Big Air ihren ersten Weltcuppodestplatz feiern konnte. Morgen kam nach kleinen Fehlern in der Qualifikation auf Platz elf.

Handball: Der französische Nationalspieler Elohim Prandi ist Opfer einer Messerattacke geworden. Der 23-Jährige sei in der Silvesternacht in Paris durch mehrere Messerstiche verletzt worden, teilte sein Verein Paris Saint-Germain mit. Prandi schwebe aber nicht in Lebensgefahr und befinde sich derzeit im Krankenhaus unter Beobachtung. Nach Informationen der Sportzeitung L'Équipe soll der linke Rückraumspieler von den Messerstichen in die Brust getroffen worden sein, nahe der Lunge und der Milz. Laut dem Nachrichtensender Franceinfo ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Zur Frage, ob Prandi bei der Europameisterschaft antreten kann, die vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei stattfindet, machte sein Verein keine Angaben.

Rodeln: Rennrodlerin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) hat in Winterberg ihren vierten Saisonsieg gefeiert. Die Weltmeisterin setzte sich am Sonntag bei warmen Temperaturen um acht Grad vor Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (+0,241 Sekunden) und der Österreicherin Madeleine Egle (+0,256) durch und holte damit ihren insgesamt 16. Weltcup-Erfolg. Taubitz, die mit einem starken zweiten Lauf vom vierten Platz zum Sieg fuhr, verteidigte mit der siebten Podestplatzierung des olympischen Winters ihre Führung im Gesamtweltcup erfolgreich. Bereits im Vorjahr hatte Taubitz vor Geisenberger (Miesbach) triumphiert, die trotz der Laufbestzeit in Durchgang eins weiter auf ihren ersten Saisonsieg wartet.

Anna Berreiter (Berchtesgaden) fuhr im zweiten Lauf noch auf Rang vier (+0,275) vor. Dajana Eitberger (Ilmenau) kam im finalen Durchgang nicht ins Ziel. Bis zu den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) stehen noch drei Weltcup-Stationen im Rennkalender. Am kommenden Wochenende reist der Tross zunächst ins lettische Sigulda (8./9. Januar), ehe in Oberhof (15./16. Januar) ein weiteres Heimrennen stattfindet. Die Generalprobe für Olympia erfolgt in St. Moritz in der Schweiz (22./23. Januar).

Bob: Die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor hat den Bob-Weltcup der Frauen im lettischen Sigulda gewonnen. Mit Anschieberin Lake Kwaza verwies sie am Sonntag in 1:41,85 Minuten den britischen Schlitten mit Mica McNeill/Adele Nicoll sowie Christine de Bruin/Kristen Bujnowski aus Kanada auf die weiteren Podestplätze. Zahlreiche Top-Pilotinnen, darunter die drei deutschen Olympia-Starterinnen, hatten wegen der Vorbereitung auf die Winterspiele in Peking auf eine Reise nach Sigulda verzichtet.

Für den deutschen Verband starteten Stephanie Schneider mit Anschieberin Anabel Galander, die Achte wurden, und Anne Spreeuwers und Vanessa Mark. Sie kamen auf Rang 17. Ihr Schlitten war im ersten Durchgang umgekippt und auf der Seite liegend ins Ziel gerutscht. Beide Sportlerinnen blieben unverletzt und traten trotz des Sturzes noch einmal mit ihrem lädierten Schlitten an. Dabei gelang ihnen eine solide Fahrt. "Eigentlich ist Sigulda meine Lieblingsbahn. Wenigstens haben wir im zweiten Lauf gezeigt, dass wir es besser können", sagte Spreeuwers.

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