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Nations League:Ronaldo-Hattrick bringt Portugal ins Finale

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Ein herausragender Cristiano Ronaldo hat Portugals Fußball-Nationalmannschaft ins Finale der Nations League geschossen. Vor heimischer Kulisse setzte sich der Europameister dank eines Dreierpacks des Superstars im Halbfinale mit 3:1 (1:0) gegen die Schweiz durch und greift am Sonntag nach dem Premierensieg im neuen UEFA-Wettbewerb.

Der fünfmalige Weltfußballer Ronaldo schoss die Hausherren vor der Pause im Estadio do Dragao von Porto per Freistoß in Führung (25.) und traf damit im gleichen Stadion, in dem er vor knapp 15 Jahren sein erstes Länderspieltor erzielt hatte. Ricardo Rodriguez glich mit einem Foulelfmeter nach Videobeweis aus (57.). Doch in der 88. und 90. Minute machte Ronaldo mit zwei weiteren Treffern alles klar. Die Schweiz kämpft nun am Sonntag nur noch um den dritten Platz und muss weiterhin auf den ersten Titel in ihrer Länderspielgeschichte warten.

Die erste Torchance hatte jedoch nicht der Favorit, sondern Xherdan Shaqiri: Der Champions-League-Sieger vom FC Liverpool scheiterte in der dritten Minute aus spitzem Winkel am aufmerksamen portugiesischen Torhüter Rui Patrício. Die Portugiesen dagegen brauchten trotz ihres hochwertigen Sturmduos ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Erstmals stürmte Kapitän Ronaldo in der Seleção gemeinsam mit João Félix, dem 19 Jahre alten Supertalent vom Meister Benfica Lissabon. Akzente setzte der unauffällige Félix in den 70 Minuten auf dem Platz aber nicht. Stattdessen sorgte mal wieder Ronaldo für den ersten Glanzmoment der Partie. Der 34-Jährige vom italienischen Serienmeister Juventus Turin spitzelte den Ball bei einem 20-Meter-Freistoß über die Schweizer Mauer - und erwischte Yann Sommer im Tor der Eidgenossen auf dem falschen Fuß.

Erst Elfmeter für Portugal, dann doch für die Schweiz

Dem nicht unverdienten Ausgleich gingen kuriose fünf Minuten voraus: Denn der deutsche Schiedsrichter Felix Brych sprach nach einem Foul zunächst den Portugiesen einen Elfmeter zu, überprüfte dann per Video aber eine Szene, die sich kurz zuvor im anderen Strafraum ereignet hatte. Den Kontakt von Nelson Semedo im Laufduell mit dem Stuttgarter Steven Zuber ahndete der deutsche Referee schließlich - es gab Strafstoß für die Schweiz.

Die Gäste, die bei der WM 2018 ebenso wie Portugal im Achtelfinale ausgeschieden waren, stellten die defensiv schlecht organisierten Gastgeber immer wieder vor Probleme. Kurz vor der Pause verpasste Haris Seferovic den Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic: Der früherer Frankfurter, der mit Benfica Meister und Torschützenkönig in der Liga wurde, traf nur die Latte (42.). Der Finalgegner der Portugiesen wird am Donnerstag in Guimaraes im zweiten Halbfinale zwischen England und den Niederlanden ermittelt. Das Endspiel findet am Sonntag (9. Juni) ebenfalls in Porto statt. Für den Premieren-Sieger des Wettbewerbs gibt es nicht nur einer Silber-Trophäe, er würde sein Gesamt- Preisgeld zudem um sechs Millionen auf 10,5 Millionen Euro erhöhen.

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