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Reaktionen zur möglichen Super-Liga:"Das ist eine Falschmeldung"

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Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut zur Teilnahme des deutschen Rekordmeisters an der Fußball-Bundesliga und der Champions League bekannt. "Wir stehen total zu unserer Mitgliedschaft in der Bundesliga und analog natürlich auch zur Uefa, die ja die anderen europäischen Wettbewerbe organisiert", sagte Rummenigge am Samstag beim TV-Sender Sky. "Das war bei uns auch nie ein Thema, das infrage gestellt wurde." Auf Nachfrage bestätigte Rummenigge, das dies bis mindestens 2024 gelte. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sagte zur Super-Liga: "Das ist eine Falschmeldung".

Eine Beraterfirma soll Real Madrid im Oktober Pläne für die Einführung einer Super-Liga als Konkurrenz zur Champions League vorgelegt haben, hatte Der Spiegel am Freitag berichtet. Demnach sei vorgesehen, dass 16 Topclubs, darunter der FC Bayern München und Borussia Dortmund, eine Absichtserklärung im Laufe dieses Monats unterzeichnen.

Solche Überlegungen seien ihm "nicht bekannt", sagte Rummenigge vor dem Spiel gegen den SC Freiburg. "Ich kann nur sagen im Namen von Bayern München: Wir haben keine Kenntnis davon, wir sind nicht involviert in solche Geschichten, und es ist für uns kein Thema."

Der Bundesliga für einen anderen Wettbewerb den Rücken zu kehren, ist für die Bayern genau wie für Dauerrivale Borussia Dortmund aktuell keine Option. "Dass Borussia Dortmund für irgendeinen Wettbewerb dieses Planeten die Bundesliga verlassen könnte, ist total und vollkommen ausgeschlossen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Die Bundesliga ist mittlerweile ein Stück deutsches Kulturgut, und das verlässt du als deutscher Verein nicht."

Das sieht auch Sportvorstand Christian Heidel vom FC Schalke 04 so - und kann sich Deutschlands Eliteliga nicht ohne die Bayern vorstellen. "Die Bundesliga ist Fußball-Kultur. Die Fans wollen die Bundesliga, und ich würde mir wünschen, dass es so bleibt", sagte Heidel.

Der Schalker Sportvorstand ergänzte, dass der Plan einer europäischen Super-Liga "nicht erst seit 2016 Thema" sei. "Über die konkreten Dinge, die jetzt im Umlauf sind, weiß ich schon seit vier Wochen Bescheid. Da wird immer mal drüber diskutiert, aber da war nichts Konkretes. Ich finde das alles nicht so dramatisch." 2016 war neben Rekordmeister FC Bayern auch Schalke als möglicher Teilnehmer an der Super-Liga genannt worden.

Dass sich Clubs zumindest theoretisch mit der Thematik beschäftigen, ist für Watzke nicht verwerflich. "Natürlich musst du als Borussia Dortmund, und das ist ja bei Bayern München das gleiche, immer gucken, dass du am Puls der Zeit bleibst, das ist klar", sagte Watzke bei Sky auf die Frage, wie er zu einer Super-Liga stehe.

Auch Peter Fischer, Präsident des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, hat Meldungen dazu als "Fake News" bezeichnet. "Das Thema gibt es seit sechs Jahren, so ein System wird aber nie funktionieren und bleibt eine Luftnummer. Ich bin mir vollkommen sicher, dass es eine Super League nie geben wird", sagte Fischer beim Sportpresseball in Frankfurt.

Der 62-Jährige verwies darauf, dass die Bundesliga ein "fairer Wettbewerb" sei, "um sich international zu qualifizieren" und warnte vor dem drohenden Verlust der "Wurzeln, Tradition und Stimmung." Sollte die Privatwirtschaft mit Plänen einer Super League auf die Eintracht "zukommen, würden wir uns nicht hinter die Sache stellen", betonte Fischer: "Wir wissen, wo wir herkommen. Das wird bei der Eintracht kein Thema sein."

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