Wintereinbruch in Südbayern

Versunken im Schnee

Die starken Schneefälle verlangsamen das Leben im Süden Bayerns - im Guten wie im Schlechten.

Am Samstag führen die Schneemassen zu Totalausfällen bei der Bahn und am Flughafen. Vor allem im Münchner Raum geht zeitweise nichts mehr. 

Impressionen aus der verschneiten Landeshauptstadt.

3. Dezember 2023 - 4 Min. Lesezeit

Am Samstag noch wollte es fast den ganzen Tag nicht aufhören zu schneien, und die Schneeschaufler hätten am Ende des Weges gleich wieder von vorn anfangen können. Auch wer sein Auto wiederfindet, hat einige Arbeit vor sich.

Bis ins Detail gestalten Schneedecken und -hauben das Stadtbild neu.

Mit der Sonne am Sonntag sieht die Welt in München zumindest für diejenigen, die nur von einem Ort zum anderen spazieren wollen und nicht auf Verkehrsmittel angewiesen sind, wunderschön aus.

Die Theresienwiese wird zur weißen Flanierfläche.

Im Englischen Garten hingegen bittet die Schlösserverwaltung die Besucher, zumindest die bewaldeten Bereiche nicht zu betreten. Die Äste biegen sich gefährlich unter der Last wie hier am Kleinhesseloher See. Der Gang durch den Schlosspark Nymphenburg bleibt ganz verwehrt - zu gefährlich. 

Doch nicht nur in Parks und Wäldern stürzen Bäume um, sondern auch in den Straßen Münchens.

Nicht jeder Weg ist leicht passierbar, nur weil der Boden freigeräumt wurde.

Des einen Freud ist des anderen Leid - und umgekehrt. Während Kinder mit Blick auf die Theresienwiese rodeln (weitere Tipps zum Schlittenfahren in München finden Sie hier), blieb es am Samstag bei den Tollwood-Zelten still.

Das Tollwood Winterfestival öffnete am Samstag nicht - man habe alles versucht, teilten die Veranstalter mit, aber das Risiko für die Besucher war zu hoch. Am Sonntag aber konnte es wieder regulär stattfinden.

Immerhin: Es ist ausreichend Material da für den Bau von übermenschlich großen Schneegestalten.

Frust bereitet der Schnee an anderer Stelle: Der Pasinger Viktualienmarkt im Westen Münchens versank darin. Zu den Ständen gelangte man am Samstag über schmale freigeräumte Gassen, Schirme waren unter der Schneelast zusammengebrochen.

Wer hier sein Auto geparkt hatte, musste erst einmal suchen und es von den Schneemassen befreien.

Und zwar komplett, wie die Polizei mitteilt. Bei einer Vollbremsung rutscht die gesamte Schneeladung sonst vom Dach über die Frontscheibe. Winterreifen sind übrigens Pflicht.

Wenn der Schnee sich auf dem Sattel türmt, empfehlen sich auch für Radfahrer Winterreifen, wenn nicht gar Spikes.

Bei dem Anblick dürfte sich der ein oder andere dazu entschließen, auf Tauwetter zu warten. Überdachte Abstellplätze für Fahrräder – das wär doch mal was.

Rund um die Landeshauptstadt ging am Samstag nichts mehr, auch am Sonntag herrschte noch weitgehend Stillstand: Der Zugverkehr und alle Linien der S-Bahn im Außenbereich wurden eingestellt. In Ulm und in München mussten Fahrgäste die Nacht in Zügen verbringen.

Auch die Flugzeuge blieben nicht, wie zunächst angekündigt, nur bis Samstagnachmittag am Boden – die Sperrung des Flugbetriebs am Franz-Josef-Strauß-Flughafen wurde bis Sonntagmorgen, sechs Uhr, verlängert. Obwohl dann einige Starts und Landungen möglich waren, fiel ein Großteil der Flüge aus.

Nicht jeder lässt sich von den Wetterverhältnissen aufhalten: Ein unerschrockener Jogger läuft über den Wiener Platz in Haidhausen.

Die wirklich Abgehärteten aber reiten die Welle im Englischen Garten. Der Eisbach hat seinen Namen nicht von ungefähr und ist selbst im Sommer nichts für Warmduscher.

Womöglich möchten sich die Extremsportler und -sportlerinnen ja auf dieser Bank ausruhen, die wird sicher nicht besetzt sein.

Manchmal muss man sich selbst helfen: In Sendling macht ein Mann mit einer Schneefräse den Weg frei.

Wenigstens einer fühlt sich wohl: perfekte Wetterverhältnisse für diesen Herrn.

Vorübergehend außer Betrieb: Hat hier womöglich ein Schneemann beim Dunking seine Spuren hinterlassen?

Dafür herrscht auf allen Hügeln der Stadt, die sich auch nur annähernd zum Rodeln eignen, Hochbetrieb – wie etwa im Hypopark in Haidhausen.

Anders als in Fröttmaning: Die Allianz Arena musste am Samstag gesperrt werden, das Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin fiel aus. Dachlawinen seien ein zu hohes Risiko für die Zuschauer, schreibt der Verein auf seiner Webseite. Außerdem war die Arena aufgrund der Straßenverhältnisse, der gesperrten Autobahn und der ausgefallenen öffentlichen Verkehrsmittel kaum erreichbar.

Wagemutige, mit Seilen gesichert, befreiten die Dachkonstruktion des Fußballstadions von den Schneemassen.

Auch an den Seen sind die Möglichkeiten begrenzt: Dieser Steg am Starnberger See ist im Sommer stark frequentiert – er gehört zum Tutzinger Freibad.

Vorsicht in der Nähe von Bäumen: Beim Spaziergang kann einem jederzeit eine Schneelawine in den Kragen fallen.

Den Wald sollte man in den nächsten Tagen lieber meiden: Viele Bäume können der Last nicht standhalten und umkippen oder zusammenbrechen, warnen Experten. Besonders gefährlich sei die Lage in Südostbayern, in den Alpen, am Alpenrand und in den östlichen Mittelgebirgen.

Wintereinbruch in Südbayern

Versunken im Schnee

Die starken Schneefälle verlangsamen das Leben im Süden Bayerns - im Guten wie im Schlechten.

Am Samstag führen die Schneemassen zu Totalausfällen bei der Bahn und am Flughafen. Vor allem im Münchner Raum geht zeitweise nichts mehr. 

Impressionen aus der verschneiten Landeshauptstadt.

Am Samstag noch wollte es fast den ganzen Tag nicht aufhören zu schneien, und die Schneeschaufler hätten am Ende des Weges gleich wieder von vorn anfangen können. Auch wer sein Auto wiederfindet, hat einige Arbeit vor sich.

Bis ins Detail gestalten Schneedecken und -hauben das Stadtbild neu.

Mit der Sonne am Sonntag sieht die Welt in München zumindest für diejenigen, die nur von einem Ort zum anderen spazieren wollen und nicht auf Verkehrsmittel angewiesen sind, wunderschön aus.

Die Theresienwiese wird zur weißen Flanierfläche.

Im Englischen Garten hingegen bittet die Schlösserverwaltung die Besucher, zumindest die bewaldeten Bereiche nicht zu betreten. Die Äste biegen sich gefährlich unter der Last wie hier am Kleinhesseloher See. Der Gang durch den Schlosspark Nymphenburg bleibt ganz verwehrt - zu gefährlich. 

Doch nicht nur in Parks und Wäldern stürzen Bäume um, sondern auch in den Straßen Münchens.

Nicht jeder Weg ist leicht passierbar, nur weil der Boden freigeräumt wurde.

Des einen Freud ist des anderen Leid - und umgekehrt. Während Kinder mit Blick auf die Theresienwiese rodeln (weitere Tipps zum Schlittenfahren in München finden Sie hier), blieb es am Samstag bei den Tollwood-Zelten still.

Das Tollwood Winterfestival öffnete am Samstag nicht - man habe alles versucht, teilten die Veranstalter mit, aber das Risiko für die Besucher war zu hoch. Am Sonntag aber konnte es wieder regulär stattfinden.

Immerhin: Es ist ausreichend Material da für den Bau von übermenschlich großen Schneegestalten.

Frust bereitet der Schnee an anderer Stelle: Der Pasinger Viktualienmarkt im Westen Münchens versank darin. Zu den Ständen gelangte man am Samstag über schmale freigeräumte Gassen, Schirme waren unter der Schneelast zusammengebrochen.

Wer hier sein Auto geparkt hatte, musste erst einmal suchen und es von den Schneemassen befreien.

Und zwar komplett, wie die Polizei mitteilt. Bei einer Vollbremsung rutscht die gesamte Schneeladung sonst vom Dach über die Frontscheibe. Winterreifen sind übrigens Pflicht.

Wenn der Schnee sich auf dem Sattel türmt, empfehlen sich auch für Radfahrer Winterreifen, wenn nicht gar Spikes.

Bei dem Anblick dürfte sich der ein oder andere dazu entschließen, auf Tauwetter zu warten. Überdachte Abstellplätze für Fahrräder – das wär doch mal was.

Rund um die Landeshauptstadt ging am Samstag nichts mehr, auch am Sonntag herrschte noch weitgehend Stillstand: Der Zugverkehr und alle Linien der S-Bahn im Außenbereich wurden eingestellt. In Ulm und in München mussten Fahrgäste die Nacht in Zügen verbringen.

Auch die Flugzeuge blieben nicht, wie zunächst angekündigt, nur bis Samstagnachmittag am Boden – die Sperrung des Flugbetriebs am Franz-Josef-Strauß-Flughafen wurde bis Sonntagmorgen, sechs Uhr, verlängert. Obwohl dann einige Starts und Landungen möglich waren, fiel ein Großteil der Flüge aus.

Nicht jeder lässt sich von den Wetterverhältnissen aufhalten: Ein unerschrockener Jogger läuft über den Wiener Platz in Haidhausen.

Die wirklich Abgehärteten aber reiten die Welle im Englischen Garten. Der Eisbach hat seinen Namen nicht von ungefähr und ist selbst im Sommer nichts für Warmduscher.

Womöglich möchten sich die Extremsportler und -sportlerinnen ja auf dieser Bank ausruhen, die wird sicher nicht besetzt sein.

Manchmal muss man sich selbst helfen: In Sendling macht ein Mann mit einer Schneefräse den Weg frei.

Wenigstens einer fühlt sich wohl: perfekte Wetterverhältnisse für diesen Herrn.

Vorübergehend außer Betrieb: Hat hier womöglich ein Schneemann beim Dunking seine Spuren hinterlassen?

Dafür herrscht auf allen Hügeln der Stadt, die sich auch nur annähernd zum Rodeln eignen, Hochbetrieb – wie etwa im Hypopark in Haidhausen.

Anders als in Fröttmaning: Die Allianz Arena musste am Samstag gesperrt werden, das Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin fiel aus. Dachlawinen seien ein zu hohes Risiko für die Zuschauer, schreibt der Verein auf seiner Webseite. Außerdem war die Arena aufgrund der Straßenverhältnisse, der gesperrten Autobahn und der ausgefallenen öffentlichen Verkehrsmittel kaum erreichbar.

Wagemutige, mit Seilen gesichert, befreiten die Dachkonstruktion des Fußballstadions von den Schneemassen.

Auch an den Seen sind die Möglichkeiten begrenzt: Dieser Steg am Starnberger See ist im Sommer stark frequentiert – er gehört zum Tutzinger Freibad.

Vorsicht in der Nähe von Bäumen: Beim Spaziergang kann einem jederzeit eine Schneelawine in den Kragen fallen.

Den Wald sollte man in den nächsten Tagen lieber meiden: Viele Bäume können der Last nicht standhalten und umkippen oder zusammenbrechen, warnen Experten. Besonders gefährlich sei die Lage in Südostbayern, in den Alpen, am Alpenrand und in den östlichen Mittelgebirgen.

Text: Violetta Simon, Katja Schnitzler, Fotos: Robert Haas, René Hofmann, Stephan Rumpf, Violetta Simon, Digitales Storytelling: Kathrin Aldenhoff