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ZDF-Politbarometer:Union und Grüne Kopf an Kopf

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Von Robert Roßmann, Berlin

Die Grünen haben im Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen zum ersten Mal die Unionsparteien eingeholt. Sie liegen nun wie CDU und CSU bei 27 Prozent. In der Rangliste der beliebtesten Politiker schneiden die Grünen noch besser ab: Die Liste wird jetzt vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) angeführt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Grünen-Chef Robert Habeck folgen auf den Plätzen zwei und drei. CSU-Chef Markus Söder liegt nur auf Rang sieben, CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ist sogar auf den zehnten Platz abgerutscht. In anderen Erhebungen, etwa dem ARD-Deutschlandtrend, hatten die Grünen die Union im Sommer sogar schon überholt, fielen dann aber wieder hinter sie zurück.

Das jetzt veröffentlichte ZDF-Politbarometer wurde vom 24. bis zum 26. September erhoben - und damit nach der Verständigung der Bundesregierung auf das Klimaschutz-Paket. Die besseren Werte der Grünen scheinen damit unmittelbar zusammenzuhängen: 53 Prozent der Befragten sagen, ihnen gehe das Klimaschutz-Paket nicht weit genug. Auch bei der Frage nach der Kompetenz für den Klimaschutz schneiden die Regierungsparteien schlecht ab. Nur noch zehn Prozent fühlen sich in diesem Politikfeld bei der Union am besten aufgehoben, und lediglich drei Prozent bei der SPD. Die Grünen kommen dagegen auf 55 Prozent.

Die Arbeit der Kanzlerin bewerten 70 Prozent positiv

Das Politbarometer zeigt in einigen Bereichen aber ein erstaunlich ambivalentes Bild. So erhalten die Regierungsparteien zwar schlechte Zustimmungswerte, CDU/CSU und SPD kommen zusammen nur noch auf 40 Prozent - sie rangieren damit mehr als 13 Prozentpunkte unter ihrem Niveau bei der Bundestagswahl. Gleichzeitig finden aber 52 Prozent der Befragten, dass die Regierung ihre Arbeit "alles in allem eher gut" macht. Die Arbeit der Kanzlerin bewerten 70 Prozent positiv - unter den Unionsanhängern sind es sogar 88. Und 68 Prozent der Befragten fänden es prinzipiell gut, wenn die große Koalition bis zum regulären Ende der Legislaturperiode 2021 Bestand hat.

Auch im Bereich Klimaschutz gibt es ambivalente Ergebnisse. So beklagen 66 Prozent der Befragten, dass die Politik zu wenig für den Klimaschutz tue. Gleichzeitig sprechen sich aber 63 Prozent der Befragten dagegen aus, Benzin und Diesel höher zu besteuern als es die Regierung jetzt im Rahmen ihrer Bemühungen zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes vorsieht.

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Quelle:
SZ vom 28.09.2019
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