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Persischer Golf:USA bestätigen Rüstungsdeal mit Katar

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Das Golfemirat Katar hat ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft mit den USA abgeschlossen. Die Verteidigungsminister beider Länder, James Mattis und Chalid al-Attija, unterzeichneten eine Vereinbarung zur Lieferung von F-15-Kampfflugzeugen aus US-Produktion im Wert von zwölf Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro), wie das Pentagon mitteilte.

Mit dem Geschäft werde die Sicherheitszusammenarbeit zwischen den USA und Katar ausgebaut, erklärte das Ministerium. Die beiden Minister seien sich zudem einig gewesen, dass die Spannungen in der Golfregion abgebaut werden müssten. Zudem war für Donnerstag der Besuch zweier US-Kriegsschiffe in Katars Hauptstadt Doha geplant.

Der US-Kongress hatte bereits im November ein Flugzeuggeschäft im Wert von bis zu 21,1 Milliarden Dollar genehmigt. Zu der Schiffsvisite sagte ein Sprecher der 5. US-Flotte, es handle sich um einen Routinebesuch.

Anhaltende Spannungen am Persischen Golf

Saudi-Arabien - das kürzlich selbst ein riesiges Waffengeschäft mit den USA abgeschlossen hat - , sowie Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vergangene Woche ihre Beziehungen zu Katar gekappt. Begründet wurde das Vorgehen mit Katars Verbindungen zu "Terrororganisationen" wie der Hamas und der Muslimbruderschaft. Katar bestreitet die Vorwürfe.

Die Länder verhängten eine Blockade gegen das Golfemirat. Dabei wurde auch der Flug- und Schiffsverkehr unterbrochen. Saudi-Arabien ließ zudem keine Lastwagen mehr über die einzige Landgrenze des Nachbarlandes.

Widersprüchliche Signale aus den USA

US-Präsident Donald Trump hatte das Vorgehen Saudi-Arabiens gegen Katar gutgeheißen - unter anderem mit dem Kommentar, Katar finanziere Terrorismus "auf sehr hoher Ebene". Andere Mitglieder seiner Regierung hatten sich zurückhaltender geäußert und die Beteiligten zu einer Beilegung der Krise aufgerufen.

Die USA unterhalten in Katar einen großen Stützpunkt mit 10 000 Soldaten. Auf die Frage von Senatorin Elizabeth Warren, ob der diplomatische Streit US-Militäroperationen beeinträchtige, sagte Generalstabschef Joseph Dunford, dies sei nicht der Fall. Auch aus Deutschland gehen immer wieder Rüstungsexporte nach Katar.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat indes Katar und seine Nachbarländer zu direkten Gesprächen aufgerufen. Er wolle die diplomatische Debatte in den kommenden Tagen mit den Staatenlenkern am Golf angehen und diese dafür nach Paris einladen, sagte er nach einem Treffen mit dem marokkanischen König Mohammed VI. Dieser versucht ebenfalls in dem Konflikt mit Katar zu vermitteln.

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