Süddeutsche Zeitung

Nato:USA verlegen 1000 Soldaten nach Polen

Washington entspricht damit dem Wunsch des Nato-Partners. Aber nicht nur Polen fühlt sich seit Beginn der Ukraine-Krise von Russland bedroht.

Die USA verlegen im April etwa 1000 Soldaten an die Ostflanke der Nato nach Polen. Dies teilte das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa in Wiesbaden mit. Ab Ende März werden die Verbände demnach einschließlich zahlreicher Fahrzeuge nach Orzysz im Nordosten Polens geschickt. Dabei durchqueren sie Deutschland und Tschechien.

Beim Nato-Gipfel im vergangenen Juli war beschlossen worden, mehrere tausend Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland zu schicken - alles Nachbarländer Russlands, die sich bedroht fühlen. Die Bundeswehr ist bereits in Litauen und führt dort einen Nato-Verband an. Weitere Führungsnationen sind die USA in Polen, Großbritannien in Estland und Kanada in Lettland.

Auch Litauen hofft auf mehr militärische Unterstützung der USA und eine weitere Stärkung der Nato-Ostflanke. Diese Erwartung äußerte Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite am Samstag bei einem Treffen der drei baltischen Staatschefs mit US-Vizepräsident Mike Pence am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Litauen und andere östliche Nato-Mitglieder sind wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine besorgt um ihre Sicherheit.

Die Nato verfolgt eine Doppelstrategie gegenüber Russland. Auf der einen Seite will sie zur Abschreckung ihre militärische Stärke durch Truppenstationierungen und Manöver in den östlichen Bündnisstaaten zeigen. Andererseits will sie den Gesprächsfaden mit Moskau nicht abreißen lassen.

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