Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:So läuft das Verfahren um die Macht bei den Tories

Lesezeit: 1 min

Zehn Abgeordnete wollen Theresa May als Parteichefin und Premierministerin ablösen. Dazu müssen die Kandidaten ein spezielles Wahlverfahren durchlaufen. Die wichtigsten Infos zur Prozedur.

Von Eva-Maria Brändle

Am 24. Mai hat Theresa May aufgegeben und ihren Rücktritt angekündigt. Sie machte damit nicht nur den Weg frei für eine neue Parteiführung, ihr Nachfolger wird auch Premierminister in Großbritannien. Wer auch immer Mays Ämter übernimmt, muss das Problem Brexit lösen. Bis zum 31. Oktober soll der Austritt aus der EU vollzogen werden, so der aktuelle Plan. Der Brexit ist auch das bestimmende Wahlkampfthema der Kandidaten.

Einer von ihnen, Sam Gyimah, ist schon vor der ersten Abstimmung ausgeschieden. Er hat es nicht geschafft, mindestens acht Abgeordnete als Unterstützer zu gewinnen. Zehn Politiker der Konservativen Partei konnten bis zum ersten Wahlgang weiter um Mays Job kämpfen.

Denn das Feld der Bewerber wird jetzt schrittweise reduziert. Entscheiden dürfen zunächst die 313 Tory-Abgeordneten im Unterhaus. Diese stimmten bereits an diesem Donnerstag in geheimen Wahlen für ihren Favoriten. Drei der Tories - Mark Harper, Andrea Leadsom und Esther McVey - sind in der ersten Runde rausgeflogen. Sie haben weniger als 17 Stimmen erhalten.

Im zweiten Wahlgang, der voraussichtlich kommenden Dienstag stattfinden wird, sind 33 Stimmen nötig, um im Rennen um Mays Nachfolge zu bleiben. Falls alle Kandidaten 33 oder mehr Stimmen bekommen, scheidet der mit den wenigsten aus. Es wird so lange abgestimmt, bis zwei Kandidaten übrigbleiben.

Zwischen diesen beiden können dann - in der zweiten Phase des Auswahlverfahrens - die etwa 160 000 Mitglieder der Konservativen Partei auswählen. Voraussichtlich im Juli ist dann klar, wer May ablösen und vermutlich bis zur nächsten Unterhauswahl 2022 an der Spitze der Regierung stehen wird.

Als aussichtsreichster Kandidat gilt der Brexit-Hardliner und ehemalige Außenminister Boris Johnson. Vor allem bei der Basis der Konservativen Partei hat er die mit Abstand größte Anhängerschaft. Hier alle Bewerber, die in die Downing Street Nummer 10 einziehen wollen, im Überblick:

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4484501
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.