Süddeutsche Zeitung

Krieg in Syrien:USA bombardieren regierungstreue Milizen in Syrien

US-geführte Truppen haben nach eigenen Angaben regierungstreue Milizen in Syrien angegriffen. Diese seien trotz Warnschüssen und anderer Maßnahmen auf den Militärstützpunkt Tanf im Süden des Landes vorgerückt, hieß es in einer Erklärung. Dort sind auch US-Soldaten stationiert. Einem Bericht der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge sind durch die Bombardierung acht Menschen getötet worden. "Die meisten der Getöteten gehörten zu Milizen, die loyal zum syrischen Regime waren, und sind keine Syrer", sagte der Leiter der in London ansässigen Organisation, Rami Abdel Rahman. Es gebe zudem mehrere Verletzte.

Aus US-Regierungskreisen hieß es, bei dem Luftangriff seien mindestens ein Panzer und eine Planierraupe zerstört worden. Die USA sind am syrischen Bürgerkrieg ansonsten durch den Kampf gegen die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt. Als Reaktion auf einen Chemiewaffenangriff beschossen sie einmalig eine Luftwaffenbasis der Armee von Machthaber Baschar al-Assad mit Raketen.

Ein Vertreter des Pentagons sagte, ein Kommandeur der Anti-IS-Koalition habe entschieden, dass die regierungstreuen Milizen eine Gefahr für die eigenen Soldaten dargestellt hätten. Daraufhin seien zunächst Warnschüsse abgegeben worden. Schließlich habe man den Luftangriff ausgeführt.

In der Mitteilung der Koalition hieß es, die Angriffe seien ausgeführt worden, nachdem Russland versucht habe, die "regimefreundlichen Kräfte" davon abzuhalten, sich weiter zu nähern. Die russischen Versuche seien jedoch ohne Erfolg geblieben. Die USA und Russland unterhalten einen Kommunikationskanal, mit dem sie sich gegenseitig über Luftangriffe und Operationen in Syrien informieren, um Risiken für die andere Seite auszuschließen.

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