Süddeutsche Zeitung

Georgien:Iwanischwili will Amtsantrittsbesuch im Ausland in USA machen

Der georgische Oppositionsführer Bidsina Iwanischwili will seinen ersten Auslandsbesuch als Regierungschef in den USA machen. Die USA seien der "wichtigste Freund und Partner" Georgiens, doch auch mit Russland strebt Iwanischwili eine Versöhnung an.

Der georgische Oppositionsführer Bidsina Iwanischwili will seinen ersten Auslandsbesuch als Regierungschef in den USA machen. Noch sei es aber verfrüht, über ein Datum zu reden, sagte am Donnerstag eine Sprecherin Iwanischwilis. Dessen Bündnis Georgischer Traum errang bei der Abstimmung am Montag die Parlamentsmehrheit. Der Milliardär strebt das Amt des Ministerpräsidenten an. Staatschef Michail Saakaschwili müsste Iwanischwili aber zuvor für den Posten nominieren.

Die USA seien der "wichtigste Freund und Partner" Georgiens, sagte Iwanischwili in einem am Donnerstag veröffentlichtem Interview mit der russischen Ausgabe des Magazins Forbes. Washington habe in der Vergangenheit "viel in die demokratischen Institutionen Georgiens investiert". Saakaschwili brandmarkte den Polit-Neueinsteiger, der sein Vermögen in Russland gemacht hat, während des Wahlkampfs wiederholt als eine Marionette des Kreml.

Iwanischwili sagte in dem Forbes-Interview, er strebe eine Versöhnung mit Russland an. Er wolle alles unternehmen, um "freundschaftliche Beziehungen" zu entwickeln. Iwanischwili sieht demnach keinen Widerspruch darin, gleichzeitig eine NATO-Mitgliedschaft seines Landes und ein besseres Verhältnis zu Moskau anzustreben.

Georgien und Russland unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, seit Georgien im Jahr 2008 im Krieg mit Russland unterlag. Damals konnte der kleine Kaukasus-Staat sich nicht gegen die abtrünnigen Republiken Abchasien und Süd-Ossetien durchsetzen, die von Moskau unterstützt und als unabhängig anerkannt wuden.

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