Süddeutsche Zeitung

Diplomatie:Afghanistan ist „gewaltigste“ internationale Herausforderung

Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei einer G20-Videokonferenz vier Forderungen an die neue Taliban-Regierung in Afghanistan gerichtet.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

New York (dpa) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei einer G20-Videokonferenz vier Forderungen an die neue Taliban-Regierung in Afghanistan gerichtet.

Humanitäre Hilfsorganisationen müssten ungehinderten Zugang zum Land erhalten und ausreisewillige Afghanen müssten das Land sicher verlassen können, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei den Beratungen der wichtigsten Wirtschaftsmächte am Rande der UN-Generalversammlung in New York. Zudem müssten die Taliban verhindern, dass Afghanistan wieder zu einem Hort des internationalen Terrorismus werde.

G20 soll „politisches Gewicht nutzen“

Außerdem müsse die Regierung die Menschenrechte schützen und auch andere Bevölkerungsgruppen in ihre Reihen aufnehmen. Es sei ein „taktischer Fehler“ der Taliban gewesen, zunächst auf eine sogenannte inklusive Regierung zu verzichten. „Diese Entscheidung wird es für uns schwieriger machen, mit ihnen Kontakt zu unterhalten.“

Maas bezeichnete Afghanistan als „gewaltigste Herausforderung“ der internationalen Gemeinschaft. „Als G20 sollten wir jedoch nicht nur unsere wirtschaftliche Stärke, sondern auch unser politisches Gewicht nutzen, um Einfluss auf die Entscheidungen der neuen Machthaber in Afghanistan zu nehmen“, forderte er. Der G20 gehören unter anderem die USA, China und Russland an.

© dpa-infocom, dpa:210922-99-321357/2

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210922-99-321357
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal