Süddeutsche Zeitung

Badeunfall bei München:Junger Mann ertrinkt im Unterschleißheimer See

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Trotz Hubschrauber-Einsatz und Suche mit Hand-Sonargerät kann der 23-Jährige nur noch tot geborgen werden.

Von Martin Bernstein

Am Pfingstmontag ist im Unterschleißheimer See ein junger Mann beim Schwimmen ertrunken. Nach Auskunft von Wasserwacht-Sprecherin Daniela Haupt ist es der erste tödliche Badeunfall in und um München in diesem Jahr. Der knapp acht Hektar große Badesee bei Riedmoos im Landkreis München ist zwischen neun und 14 Meter tief. Der Verunglückte konnte mit einem Sonargerät schnell unter Wasser geortet werden, jedoch kam jede Hilfe für ihn zu spät.

Der 23-Jährige war zusammen mit mehreren Familienangehörigen beim Baden. Das Thermometer zeigte am Montag 23 Grad. Um 19.45 Uhr meldete der Vater über einen Notruf seinen Sohn am See als vermisst. Der junge Mann war noch 25 Meter vom Ufer entfernt beobachtet worden. Dann war er verschwunden und kehrte nicht mehr zu seiner Familie zurück.

Für die Rettungskräfte der Wasserwacht des Roten Kreuzes, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Feuerwehr bedeutete das Großalarm. Der Helikopter Christoph 1 stieg auf, die DLRG nutzte ihr neu angeschafftes Hand-Sonargerät, um die gesuchte Person unter Wasser zu lokalisieren.

Ein Passant hatte im nördlichen Teil des Sees eine Person beobachtet, die sich nicht mehr an der Wasseroberfläche halten konnte. Der Augenzeuge machte sich umgehend mit Hilfe einer Warnweste bemerkbar und wies die Rettungskräfte ein, so dass bereits kurz nach 20 Uhr der erste Taucher der Freiwilligen Feuerwehr Unterschleißheim gezielt auf die Suche gehen konnte. Insgesamt kamen vier Boote und acht Taucher zum Einsatz.

Um 20.41 Uhr wurde der leblose Körper im Wasser gefunden und an Land gebracht. Ein Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des 23-Jährigen feststellen. Um seine Familie zu betreuen, war schon zu Einsatzbeginn ein Kriseninterventionsteam angefordert worden.

Führungskräfte der DLRG München-Mitte und der Kreiswasserwacht München hatten erst im vergangenen September gemeinsam einen neuartigen Unterwasser-Scanner am Münchner Fasaneriesee getestet. Das "Aqua-Eye" kann mit moderner Sonartechnik und künstlicher Intelligenz Personen unter Wasser erkennen und orten. Laut Hersteller lassen sich mit dem Gerät bis zu 8000 Quadratmeter Wasserfläche in rund fünf Minuten absuchen. Noch in diesem Sommer wird auch die Wasserwacht, die neun Stützpunkte in und um München unterhält, ein solches Gerät bekommen.

Vor vier Wochen war ein 15-Jähriger aus München in einem Gebirgsbach südlich von Lenggries ums Leben gekommen. Auf Canyon-Rettung spezialisierte Einsatzkräfte bargen den Jugendlichen tot aus 1,5 Metern Tiefe in der Walchenklamm am Sylvenstein-Stausee.

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